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Srohhalme Pixabay

Schneller als die EU

Die Europäische Kommission ist dran und drauf bestimmte Plastikgegenstände aus den Supermärkten zu vertreiben. So manche Händler sind schneller als das Gesetz.

Laut Untersuchungen sind 10 Plastikverpackungen verantwortlich für 70% des Mülls im Meer. Vor allem aus diesem Grund will man in Zukunft per Gesetz folgende Produkte/Verpackungen verbieten, die sich einfach aus verwertbarem Material herstellen lassen: Strohhalme, Wattestäbchen, Besteck, Teller, Rührstäbchen und Luftballonstäbchen aus Kunststoff. Weitere folgen. Einweg-Getränkebehälter, die Kunststoff enthalten, werden nur dann zugelassen, wenn ihre Deckel und Verschlüsse an ihnen befestigt sind. 

Verwunderlich ist die abermalige Konzentration auf Supermärkte, sind doch die "coffee-to-go"-Shops und einzelne Systemgastronomien ebenso Verursacher des Plastikmülls. 

Drei große Supermarktketten in Deutschland haben die bevorstehenden Gesetze zum Anlass genommen und erste Maßnahmen gesetzt: Wie der "Spiegel online" berichtet, wollen die Supermarktketten Lidl und Rewe Strohhalme aus Plastik bis Ende 2019 aus dem Sortiment nehmen. Das gaben die Unternehmen in Pressemitteilungen bekannt. Auch Penny und toom Markt, die der Rewe Group angehören, geben der Rewe-Mitteilung zufolge den Verkauf der umweltschädlichen Trinkhalme auf. Edeka entwickelt ebenfalls Mehrwegartikel als Alternative für bisherige Einwegartikel. Weiters haben bereits Anfang 2018 einige Lebensmittelketten in Deutschland angekündigt, Plastikverpackungen in Supermärkten drastisch zu reduzieren. Seither haben verschiedene Ketten einzelne Maßnahmen umgesetzt, wie etwa Gemüse und Obst unverpackt zu verkaufen, oder Biogemüse mit Laser-Logos zu versehen. Bereits 2017 haben mehrere Supermarktketten Plastiktüten abgeschafft. Lidl berechnete, dass allein durch diese Maßnahme in den eigenen Märkten rund 3500 Tonnen Kunststoff jährlich eingespart werden konnte - und geht mit gutem Beispiel voran: In einem ersten Schritt wird Lidl Österreich in allen 230 Filialen bis Ende 2019 auf den Verkauf von Einwegplastikartikel wie Strohhalme, Einwegbecher, Teller, Besteck und Wattestäbchen aus Plastik verzichten. Stattdessen kommen Produkte aus alternativen und recycelbaren Materialien in die Regale. Lidl Österreich arbeitet bereits gemeinsam mit seinen Lieferanten an der Umsetzung. In einem zweiten Schritt strebt Lidl Österreich dann auch den Verzicht und die Umstellung von Besteck und Trinkhalmen im Convenience und Getränkebereich an. 

Speziell im Obst-und Gemüsebereich hat sich hier viel getan: Schon heute bietet Lidl gerade im Bio-Bereich viele Lebensmittel unverpackt als lose Ware an. Dort wo es möglich ist, verzichtet man komplett auf Plastikverpackungen. Bei der Verpackung der Bio-Bananen beispielsweise wurde der Kunststoffanteil von 15g auf 2g pro Kilo reduziert. Andere Gemüsesorten, wie unsere Bio-Zwiebel und Bio-Speisekartoffeln, sind schon seit 2014 in umweltfreundlichen Zellulosenetzen erhältlich – Bio-Knoblauch, Bio Rote Rüben und der Bio-Rettich seit 2016. 

 

Lidl Bio-Bananen

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geschrieben am

05.07.2018