Neues Nachhaltigkeitsevent: Sustainability Corso

Von Michaela Schellner

„Wir wollen diesen Abend dem Thema Nachhaltigkeit widmen“, erklärte Robert Nagele, im Billa-Vorstand für Nachhaltigkeitsagenden zuständig, bei der Begrüßung zum neuen Netzwerkevent. Man hätte überlegt, die Veranstaltung aufgrund der Hochwasserkatastrophe in den vergangenen Tagen abzusagen, wollte aber mit dem Festhalten daran ein Zeichen setzen und untermauern, wie unumgänglich es ist, Nachhaltigkeitsengagements mit Ernsthaftigkeit voranzutreiben.

Wie wichtig dieser Bereich für die Rewe Group ist, untermauerte das Handelsunternehmen mit der Präsentation des mittlerweile elften Nachhaltigkeitsberichts. „Unsere elfte Ausgabe zeigt, dass wir Nachhaltigkeit bereits adressiert haben, als diese noch längst nicht in aller Munde war“, so Nagele. Seit über 15 Jahren setze die Rewe Group auf die vier Säulen „Grüne Produkte“, „Energie, Klima, Umwelt“, „Mitarbeiter“ und „gesellschaftliches Engagement“.

Bekenntnis zu nachhaltiger Bauweise

In allen Bereichen werde man seiner Pionierrolle gerecht, machte Nagele deutlich. Im Filialbau setze man etwa seit 2008 an allen Standorten auf Grünstrom und betreibe aktuell bei Billa, Bipa und Penny 291 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 25.000 kWp. Bis 2030 soll noch mehr Eigenstrom produziert werden, die Menge soll gegenüber dem Vergleichsjahr 2020 auf das Zehnfache erhöht werden. Die effiziente Nutzung des erzeugten Stroms wird aktuell von 30 Energiespeichern mit 1.500 kWh Kapazität unterstützt. Für diese und andere Maßnahmen im Zusammenhand mit einer ökologischen Bauweise investiere man alleine im heurigen Jahr rund 500 Millionen Euro.
Eine große Rolle spiele auch das Thema Kreislaufwirtschaft – Stichwort Einwegpfand, das 2025 startet (retailreport.at hat berichtet).

Internes Begrünungshandbuch als neuer Standard

Dass man die nachhaltige Gestaltung der Standorte bereits an den Anfang eines jeden Bauprojekts stellen muss, machte auch Susanne Formanek, Geschäftsführerin der GRÜNSTATTGRAU GmbH in ihrer Keynote deutlich. „Pflanzen sind Lebewesen und keine Baustoffe. Sie haben Bedürfnisse, die bereits zu Beginn berücksichtigt werden müssen. Wenn Ihnen beispielsweise Wasseranschlüsse fehlen, dann können Sie keine Dächer, Fassaden oder Parkplätze begrünen“, brachte sie ein plakatives Beispiel. Dabei gehe gerade eine solche Begrünung mit zahlreichen Vorteilen einher. Sie nannte hier etwa Beschattung, Kühlleistung und Staubreduktion. Ein wichtiges Thema sei zudem die Nutzung von Grauwasser (fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser), die Formanek allen Unternehmen ans Herz legte.

Damit diese Themen bei allen neuen Standorten berücksichtigt werden, hat die Rewe Group in mühevoller Kleinarbeit ein Begrünungshandbuch als neuen Standard für alle zukünftigen Bauprojekte erstellt. „Dieses Begrünungshandbuch ist wissenschaftlich fundiert und gilt als Regelwerk für all unsere Neubauprojekte“, so Nagele. Es enthält naturbasierte Lösungen, die nicht nur das Erscheinungsbild der Märkte verbessern, sondern eben auch zur Klimaanpassung, Biodiversität und Wassermanagement beitragen.

Grüne Vorzeigefiliale vor Eröffnung

Um den Worten auch Taten folgen zu lassen, eröffnet Billa noch heuer seine „grünste“ Filiale Österreichs in Wien Donaustadt. „Aufgrund der Hochwasserkatastrophe wird sich die Eröffnung etwas verzögern und voraussichtlich Anfang Dezember erfolgen“, schildert Nagele. Am neuen Standort wurden Maßnahmen von der Nutzung von Regenwasser für Grünflächen bis zur Förderung des Baumwachstums auf Parkplätzen umgesetzt. So soll nicht nur das Mikroklima verbessert werden, sondern auch die Aufenthaltsqualität für Kunden und Mitarbeiter steigen.

Weitere Details zum Nachhaltigkeitsbericht gibt es hier.