iglo: Marktführerschaft weiter ausbauen
retailreport.at: Die Übernahme der Verantwortung in einem Land, wo die Marke iglo Category Leader ist, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Wie sehen Sie ihre (neue) Aufgabe in Österreich?
Ines Franke: Für den Marktführer zu arbeiten, ist tatsächlich eine spannende Aufgabe. Zu Nomad Foods bin ich Anfang 2022 gekommen und war dort Geschäftsführerin für Belgien und Luxemburg. Dort habe ich zusammen mit meinem Team vor Ort die verschiedenen Inflationswellen bewältigt und gleichzeitig den wertmäßigen Marktanteil erhöht, die Mengenposition verteidigt und die belgische Tiefkühlkartoffelmarke Belviva erfolgreich weiterentwickelt. Tatsächlich gehörte iglo Belgien in der ersten Jahreshälfte 2023 zu den vier am schnellsten wachsenden FMCG-Unternehmen des Landes.
In Österreich arbeiten das Team und ich daran, unsere Marktführerschaft weiter auszubauen. Wir arbeiten jeden Tag hart daran und sind bestrebt, den Österreicherinnen und Österreichern jeden Tag die besten Nahrungsmittel in jedem Geschäft zu bieten. Und das alles gemäß unseren 3 Prinzipien: „Local first“, „Qualität, die man schmeckt“ und „Nachhaltigkeit, der man vertrauen kann“.
Was kann man VOM österreichischen Handel lernen, wenn es um Tiefkühlkost geht, und was nehmen Sie von Ihren vorigen Erfahrungen NACH Österreich mit?
Sehr interessant zu sehen ist die Bedeutung, die Tiefkühlprodukte bei Promotions und Werbeaktivitäten spielen. Ein besonders gutes Beispiel gibt es hier aus Großbritannien, dem größten und fortschrittlichsten TK-Markt Europas, wo es einen großen Unterschied gibt, was Zweitplatzierungen betrifft. Dieser besteht darin, dass der britische Handel die Zweitplatzierung von Tiefkühlkost nicht nur mit Werbeaktionen, sondern auch mit sehr interessanten Shopper-Aktivierungen unterstützt. Konkret geht es dabei um die Hauptvorteile von Tiefkühlkost, etwa die Verringerung von Lebensmittelabfällen durch die Verwendung von TK-Produkten oder die hohe Qualität ohne den Einsatz künstlicher Zusatzstoffe. So kann der Handel mehr Verbraucher zum Kauf von Tiefkühlkost in den Geschäften bewegen. Genau dieses Best Practice-Beispiel aus dem britischen Handel, also eine starke Zweitplatzierung für die Kategorie Tiefkühlkost, die verbraucherrelevante Vorteile in den Vordergrund stellt, könnte eine Wachstumschance für den österreichischen Handel darstellen.
Welche Trends sehen Sie im Bereich TKK in Österreich? Wie werden die Trends bei iglo in Österreich umgesetzt?
Wir sehen insbesondere einen Trend hin zu pflanzenbasierten Produkten. Unsere iglo-Trendstudie zeigt, dass 4 von 10 Österreichern ihren Fleischkonsum reduzieren, andere Studien weisen in Österreich im Europavergleich die meisten vegan lebenden Menschen aus. Wenn man bedenkt, dass Fleisch traditionell eine große Rolle in der österreichischen Küche spielt, sind das starke Bewegungen.
Und hier bieten wir gute Antworten – nicht nur mit dem Green Cuisine-Sortiment, das für jeden Geschmack etwas bietet, sondern auch mit Neuheiten wie der iglo Ideenküche und ganz neu auch mit Naturgemüse, eben dem Naturgemüse Proteinmix.
Wie arbeitet man als Category Leader mit dem Handel zusammen?
Wir arbeiten sehr partnerschaftlich mit dem Handel zusammen. Unser Ziel ist es, den Österreicherinnen und Österreichern in jedem Geschäft das beste Sortiment an iglo-Produkten anzubieten, unser Sortiment im Handel stetig auszubauen und den Handel bei der Präsentation unserer Produkte bestmöglich zu unterstützen. Unser eigener Außendienst spielt hier eine sehr wichtige Rolle, die Kolleginnen und Kollegen bringen jeden Tag tolle Leistung.
Wie kann man Promotions in Österreichs Handel im Segment TKK gut umsetzen, da ja die Produkte selbst „hinter Glas“ sind?
Hier geht es stark um das Optische – die Auszeichnung der Aktionen ist das eine, das andere sind die Packungen. Und die spielen nicht nur bei Aktionen eine wichtige Rolle. Das Packungsdesign ist mehr als ein Schutz für die Produkte, es ist der erste Eindruck, den der Konsument von unserem Produkte bekommt. Das Design, der Food-Shot, die Farben, das Material, ein leicht zu verstehendes „Farbleitsystem“ – all diese Dinge spielen hier mit hinein. Gerade im letzten Jahr haben wir hier starke Akzente gesetzt. Die Umstellung der Naturgemüse-Vorteilspackungen auf Papierbeutel ist hier ein gutes Beispiel. Auch das Design für Naturgemüse haben wir angepasst, und weitere Produkte sind auch gerade in Umstellung, etwa Erdäpfel-Produkte, aber auch Mahlzeiten und rezeptiertes Gemüse.
Wie arbeiten Sie mit dem Handel in Bezug auf „Energie“ zusammen, um weniger zu verbrauchen?
Als Gruppe sehen wir uns diese Thema sehr genau an und machen immer wieder Tests. Es ist jedoch so, dass es ganz klare lebensmittelrechtliche Vorschriften gibt, was die Lagerung und die erforderliche Temperatur von TK-Produkten betrifft.