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Das ECR-Board: v.l.n.r.: Markus Fahrnberger-Schweizer; Teresa Mischek-Moritz, Thomas Zechner

„Wir sehen uns nicht als Lobbyisten“

ECR Austria ist seit einem Viertel Jahrhundert Vorbild in Europa, wenn es um die neutrale Zusammenarbeit des gesamten FMCG-Handels und der herstellenden Industrie geht.

Mit diesen Eckdaten ist schon vieles gesagt: 1996 gegründet und seit 25 Jahren erfolgreich, 125 Mitglieder inklusive dem gesamten österreichischen Lebensmittelhandel und 40 erfolgreich abgeschlossene Arbeitsgruppen – das ist ECR Austria. Und das ist auch die Erfolgsphilosophie der Vereinigung von Handel und Industrie, wie es ECR Managerin Teresa Mischek-Moritz auf den Punkt bringt: „Wir sehen uns nicht als Lobbyisten, wir wollen vor allem die wichtigen Themen für Handel und Industrie aufgreifen und den Mitgliedern Dinge in die Hand geben, die ihnen Hilfe bringen. ‚Hands on‘ nennen wir das“, so die ECR Verantwortliche.

An ihrer Seite hat sie zwei weitere Experten, einen Chairman aus Handel und einen aus der Industrie. Thomas Zechner, Geschäftsführer Markant ist seit vier Jahren Co-Chairman, Markus Fahrnberger-Schweizer, Iglo Austria Geschäftsführer komplettiert seit April 2021 das Chairmen-Duo. Er sieht die Aufgabe von ECR Austria ebenso, wie Teresa Mischek-Moritz: „Es geht um den Fortschritt in der Sache, wir stehen für die Themenführerschaft bei Handel und Industrie“. Die einzige Herausforderung ist die „Doppelgleisigkeit“ von ECR zu erklären: auf der einen Seite geht es um B2B – also die Kollaboration zwischen Handel und Industrie – und auf der anderen Seite geht es um den Konsumenten (also B2C), der im Fokus steht.

Grundlegende Botschaft

ECR Austria denkt zukunftsorientiert. Das sieht man auch an all den Themen, die im Mittelpunkt der Arbeitsgruppen und täglichen Arbeitsansätzen stehen. „Wir stellen uns bewusst dem Thema Zukunft und wir starten in 2022 eine neue Arbeitsgruppe, mit der wir erreichen wollen, EINEN Nachhaltigkeitskatalog gemeinsamen zu definieren, der aber nicht das Rad neu erfindet, sondern das Beste aus den vielen verfügbaren Labels kombiniert“, so Fahrnberger-Schweizer. Einen Vorgeschmack bildeten der ECR Tag und die Arbeitsgruppe Circular Packaging. Hier wird gezeigt, wozu ECR Austria im Stande ist zu leisten. „Wir wissen ganz genau, dass es gerade im Handel um Wettbewerb und die Unterschiede zwischen den Marktteilnehmern geht“, stellt der Co-Chairman fest, „aber es gibt eben auch etwas Gemeinsames – etwas, das hilft Orientierung zu schaffen: für Handel, Industrie und auch den Konsumenten. Für Wettbewerb ist Platz genug“.

Bestes Beispiel: Circular Packaging

Die Publikation „Circular Packaging“ ist ein Paradebeispiel an Umsetzung eines brisanten Themas. Im Markt ist spürbar, dass das Thema Kreislaufwirtschaft enorm wichtig ist und noch lange wichtig sein wird. Die Sichtbarkeit am PoS steht in einem klaren Fokus.

Was hat man gemacht? Gemeinsam mit dem Handel wurden jene Attribute definiert, die für den Handel unausweichlich wichtig sind und man hat sie klar definiert. „In Zukunft, Ende 2022, soll es so sein, dass ein Key Account Manager zum Einkäufer geht und anhand des Kataloges kommunizieren beide auf einer Wissensebene und handeln auch nach den nachhaltigen Vorgaben“, erklärt Teresa Mischek-Moritz. „Wir müssen an diesen Themen festhalten, um auch in Zukunft aktiv und lebendig zu bleiben“.

Unternehmen sind nicht alleine gelassen

Die einzelnen Unternehmen am Markt können die Probleme, die gerade in den nachhaltigen Fragen auf sie zukommen, nicht alleine lösen. Alleine würde man sich in einem Dschungel verlaufen, als ECR Mitglied kann man die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen für sich nutzen. „Auch das ist ein wertvoller Input: Man muss als ECR Austria Mitglied nicht in jeder Arbeitsgruppe aktiv dabei sein und kann trotzdem die Ergebnisse für sich nutzen – denn, wie bereits erwähnt: es geht um die gemeinsame Sache“, sind sich Chairman und Managerin einig.

Welchen Stellenwert Circular Packaging auf Geheiß der Österreicher nun auch international hat, sieht man sehr gut am globalen Launch der Guideline. Das Vorzeige-Projekt der österreichischen Circular Packaging Initiative wurde durch die internationale Kooperation von ECR Community,  World Packaging Organisation und FH Campus Wien als globale Empfehlung über unsere Grenzen hinaus gelauncht.

Diese neue Publikation bietet Herstellern & Händlern der FMCG-Branche einen globalen Leitfaden, der auch jedem Nicht-Experten erlaubt zu verstehen, worauf man bei zukünftigen Verpackungen ganz besonders achten muss, um eine möglichst hohe Zirkularität zu erreichen. Der aufgrund eines Ampelsystems leicht verständliche Guide zeigt schon wie im Original Verpackungen nach Materialtypen, wurde aber für eine globale Gültigkeit um Österreich-Spezifika bereinigt und klarerweise in englischer Sprache verfasst.

Die vier Säulen

Exakt die Internationalität ist eine Säule von ECR Austria. Die weiteren Träger sind der jährliche ECR Tag, sowie die zahlreichen Arbeitsgruppen mit diversen Guidelines (Stammdaten, Produktabbildungen, Displays, Shopper Journey, Recyclingfähigkeit,…).
Als abschließende tragende Säule wird die Aus- und Weiterbildung genannt. Bereits 750 zertifizierte ECR-Manager gibt es am Markt. Die Ausbildung ist ebenfalls zukunftsorientiert, sie verbindet das Beste aus zwei Welten: Theorie & Praxis, real & digital, Handel & Industrie.

Die weiteren Kurse für 2022 stehen schon fest, man sollte sich rasch anmelden:

ECR Category Shopper Marketing Manager

ECR Manager Kurs

Denn zur ECR-Community zu gehören ist nicht nur eine Auszeichnung, es gibt auch für die Zukunft eine Versicherung von den zahlreichen Arbeitsgruppen, in die die Mitglieder rund 40.000 Stunden investiert haben, zu profitieren.

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geschrieben am

19.11.2021