eCommerce Studie Österreich 2021
Die 12. Ausgabe der bundesweiten "eCommerce Studie Österreich" des Handelsverbandes und der Plattform "Versandhandel, eCommerce & Marktplätze" in Kooperation mit der KMU Forschung Austria, zeigt massive Corona-bedingte Veränderungen: ein Allzeit-Ausgabenhoch im Onlinehandel, einen steigenden Umsatzabfluss ins Ausland, ein exponentielles Wachstum im Mobile Commerce sowie Stagnation für Alexa & Co.
Online-Shopping wächst um +20%, Auslandsabfluss steigt auf 55%
"Die österreichischen Distanzhandelsausgaben werden vom eCommerce dominiert und erreichen 2021 mit 10,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Von 9,6 Milliarden Euro Onlineumsatz entfallen bereits 2 Milliarden auf den Mobile Commerce – mit einem massiven Zuwachs von 67 %", kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Die Auslandsabfluss-Quote steigt im Vergleich zum Vorjahr moderat aber doch von 54% auf 55%.
"Die Top-Warengruppen im Distanzhandel sind heuer Bekleidung mit 2,05 Milliarden, Elektrogeräte mit 1,3 Milliarden und Möbel mit 0,8 Milliarden Euro Umsatz. Die stärksten Zuwächse haben 2021 Corona-bedingt die Sektoren Einrichtung mit +38 %, Spielwaren mit +37 % sowie Sportartikel mit +22 % verzeichnet", erklärt Studienleiter Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria.
Mehr als 90% der Distanzhandelsausgaben werden bereits online getätigt (9,6 Mrd. Euro) – ein Ausgabenwachstum von +20% gegenüber der Vorjahresperiode. Überraschenderweise konnte sich aber auch der klassische Versandhandel konsolidieren und heuer ein Umsatzplus von 100 Mio. Euro erwirtschaften.
Konstant bleibt hingegen die Retourenquote. 2021 retournieren 41% der Distanzhandelskäufer:innen zumindest einen Teil der bestellen Produkte. Damit liegt die Retourenquote exakt auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Spannend: Je jünger die Konsumenten, desto höher die Retourenquote.
Das starke Wachstum beim Onlineshopping wird von der anhaltenden Dynamik des Handyshopping nochmals überflügelt. Mehr als ein Drittel der Österreicher kaufen im Internet via Smartphone ein, die Ausgaben liegen aktuell bei 2 Mrd. Euro. Damit haben sich die Umsätze im M-Commerce innerhalb von 4 Jahren mehr als verdreifacht.
Der in den letzten Jahren medial gehypte Voice Commerce hat in Österreich hingegen weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen und konnte zuletzt nicht mehr zulegen: "Rund 910.000 Verbraucher nutzen internetbasierte persönliche Assistenten wie Amazon Echo oder Google Home. Allerdings shoppen nur 38.000 Menschen über Alexa & Co. Damit stagniert die Zahl der Voice-Shopper im Vergleich zum Vorjahr. Die Sprachassistenten bleiben beim tatsächlichen Kaufabschluss zwar ein Nischenprogramm, jedoch darf der Grad der Einflussnahme vor der Kaufentscheidung durch zunehmend technisch versiertere Sprachassistenten im höchstpersönlichen Umfeld keinesfalls unterschätzt werden", so Rainer Will abschließend.