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Dir. Helmut Petschar, Geschäftsführer der Kärntnermilch, hier in seiner Funktion als Präsident der VÖM bei jährlichen Pressegespräch vor Journalisten

VÖM: Milchwirtschaft muss vorrangig behandelt werden

Milchwirtschaft fordert Priorisierung bei Gasversorgung im Krisenfall.

„Milch und Milchprodukte stellen einen wesentlichen Teil der Lebensmittelversorgung in Österreich dar. Bauern, Milchwirtschaft, Logistik und Handel sichern durch ihre täglichen Leistungen die Versorgung der Österreicher mit hochwertigen, heimischen Lebensmitteln. Die Milchwirtschaft muss daher bei der Zuteilung von Gas im Krisenfall mit entsprechender Priorität behandelt werden, weil damit die sichere Versorgung der Österreicher mit Lebensmitteln verbunden ist“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter Dir. Helmut Petschar anlässlich des Gipfels zur Lebensmittelversorgung.

"Milch ist ein sehr hochwertiges, aber auch leicht verderbliches Lebensmittel. Verschiedene Wärmebehandlungs- und Verarbeitungsschritte sind notwendig, um aus Milch hochwertige und lagerfähige Milchprodukte zu machen. Dafür ist ein entsprechender Energieaufwand erforderlich. Die österreichische Milchwirtschaft hat beim Energieeinsatz so weit möglich Einsparungen und Optimierungen vorgenommen, teilweise erfolgt die Energieversorgung auf Basis Biomasse bzw. Fernwärme, der größte Teil, so wie in anderen Ländern auch, auf Basis Erdgas. Die einzelnen Molkereien sind dabei, mögliche kurzfristige Alternativen zu organisieren, dies ist sehr kostenaufwendig und in der Kürze nicht überall möglich.

Das österreichische Energielenkungsrecht sieht für den Krisenfall ein Procedere vor, mit dem die Versorgung und Zuteilung geregelt wird. Zuständig ist das BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie für die Ausarbeitung der Verordnung sowie der Hauptausschuss im Parlament für die Beschlussfassung. Bis dato wurde die Milchwirtschaft über konkrete Vorgangsweisen und Umsetzungsschritte dazu nicht informiert. Hier sollten seitens des zuständigen Ministeriums endlich Klarstellungen erfolgen, auch gilt es rasch Schritte für alternative Bezugsquellen einzuleiten, so Petschar.

Neben dem unsagbaren Leid infolge des Krieges ist die Versorgung mit Energie ein kritischer Faktor für die Lebensmittelversorgung. Aufgrund der weiterhin höchst unkalkulierbaren Versorgungssituation mit Erdgas infolge des Ukrainekrieges fordert Petschar vom zuständigen Energieministerium die Ausarbeitung und Vorlage entsprechender Krisen- und Notfallpläne, was bisher noch immer nicht erfolgt ist."

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geschrieben am

04.05.2022