VIVATIS verzeichnet starkes Umsatzwachstum
Das Unternehmen erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 1,285 Mrd. Euro, das ist eine Steigerung um 117 Mio. € und somit von 10% im Vergleich zum Vorjahresumsatz 2022, der sich auf 1,168 Mrd. Euro belief. Maßgeblich dafür verantwortlich waren das organische Wachstum sowie die notwendig gewordenen Preisanpassungen. „Strategisch fundierte Entscheidungen sowie die gute Performance unserer Konzerngesellschaften in den diversen Geschäftsfeldern haben dies möglich gemacht“, erläutert Mag. Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender VIVATIS Holding AG.
Hohe Kosten noch immer eine Herausforderung
Trotz einer gewissen Entspannung bei den Rohstoffpreisen seit Kriegsausbruch in der Ukraine vor mehr als zwei Jahren, sind die Mehrbelastungen, die die VIVATIS Gruppe zu stemmen hat, nach wie vor beträchtlich. Das zeigt sich anhand der Preisentwicklung in den wesentlichen Einkaufsmärkten. Durchschnittlich über alle Produktbereiche (gewichtet) verzeichnet man zwar in der VIVATIS-Gruppe einen Kostenrückgang von rund 10% gegenüber 2022, bezogen auf das Vorkrisenniveau im Jahr 2019 jedoch noch immer eine Steigerung von über 40%. Im Sektor Energie steht einem Rückgang von 50% vs. 2022 eine Steigerung von nach wie vor +70% vs. 2019 gegenüber. Weiterhin im Steigen sind die Logistik- bzw. Transportkosten. Gegenüber 2022 verzeichnet man hier ein Plus von 8%, vs. 2019 sogar +28%. Auch die Rohstoffpreise liegen mit 38% noch weit über dem Vorkrisenniveau in 2019. Vor allem Fleisch, Geflügel, Eiprodukte sowie Kartoffeln inkl. Stärke sind weiterhin extrem hochpreisig. Nicht zu vergessen die Verpackungen, deren Kosten gegenüber 2019 immer noch um 20% höher sind. Für das Jahr 2024 rechnet VIVATIS nochmalig mit Mehrkosten im Ausmaß von über 50 Mio. €, was auch auf die deutlich höheren Lohn- und Gehaltskosten zurückzuführen ist.
„Auch wenn sich auf Kostenseite (Rohstoffe) eine gewisse Entspannung eingestellt hat, sind diese nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau, einem wesentlich höheren als früher – v.a. aufgrund der enorm gestiegenen Personalkosten. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass bei weitem noch nicht alle Kosten weitergegeben werden konnten. Rückblickend auf das Geschäftsjahr 2023 geht es hier um mehr als 30 Mio. €, die noch nicht umgesetzt wurden. Diese Mehrbelastung zu stemmen ist eine tägliche Herausforderung“, betont Hackl.
Einzelne Geschäftsfelder
Die GMS GOURMET GmbH, Marktführer in der Gemeinschafts-verpflegung, konnte zahlreiche Neukunden im Bereich Vertriebsverpflegung gewinnen und dadurch organisch wachsen. Überzeugt hat auch der zu GOURMET gehörende K.u.K Hofzuckerbäcker Gerstner im Zuge der Ausschreibung um zwei Lokalitäten im Schloss Schönbrunn. Seit März dieses Jahres ist die Traditionsmarke mit seinem klassischen Wiener Café-Restaurant inkl. Shop im Kavalierstrakt des Schlosses sowie im Café Pavillon Schönbrunn in der Meierei beheimatet. Der Gerstner K.u.K. Hofzuckerbäcker, der im Wiener Palais Todesco bereits seit langem erfolgreich etabliert ist, setzte sich dabei im Wettbewerb geben einen starken Mitbewerb durch.
Ebenfalls gut entwickelt hat sich die MARESI Austria GmbH, die organisch als auch akquisitorisch sowohl in Österreich als auch in den Ländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien gewachsen ist. Letzteres geht auf den Kauf der ENIGMA Trading 2000 srl, einem etablierten Unternehmen in Rumänien im NON FOOD-Bereich (Schwämme, Tücher, Frischhaltefolien, Müllbeutel), im Geschäftsjahr 2023 zurück.
Auf der Zielgerade sind bzw. abgeschlossen wurden auch wesentliche Investitions- und Standortinitiativen, die das Engagement der Gruppe für Infrastrukturentwicklung, operative Exzellenz und Nachhaltigkeit unterstreichen. Bereits mit Ende des letzten Jahres erfolgte seitens der DAILY die Inbetriebnahme eines hochmodernen Tiefkühl-Logistikzentrums in Himberg, südlich von Wien. Das Gesamtinvestitionsvolumen für diesen Neubau belief sich auf rd. 40 Millionen Euro. Dank der zusätzlichen Drehscheibe im Osten können das dort wachsende Geschäft ideal abgedeckt, rd. 1 Million an LKW-Kilometern sowie rd. 1000 to an CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Darüber hinaus bietet der Standort Himberg eine ideale Plattform für forcierte LKW-Transporte auf E-Mobilitätsbasis.
Mit Ende des letzten Jahres erfolgte die Fertigstellung Österreichs größter Insektenzuchtanlage der Ecofly GmbH in Andorf. Auf der neuen Produktionsfläche von 3600 m2 sollen zukünftig jährlich, auf Basis biogener Abfälle, 2400 t Fliegenlarven für die Futtermittelproduktion gezüchtet werden. Die Weiterverarbeitung der von ECOFLY produzierten Fliegenlarven zu den Endprodukten Insektenmehl und -fett, übernimmt die PUREA Austria GmbH. Bis Mitte des laufenden Jahres stehen die Maximierung der Produktivität und die optimale Abstimmung der verschiedenen Produktionsbereiche im Vordergrund.