Veganuary: plant based im Visier
Veganuary wird seit einigen Jahren von allen Handelsketten unterstützt, um für den veganen Jänner vegane Produkte zu promoten. Die Aktion gewinnt immer mehr an Popularität, es wird immer selbstverständlicher und unkomplizierter sich vegan zu ernähren. Dabei Zielt Veganuary nicht ausschließlich darauf ab sich für immer vegan zu ernähren. Es geht vor allem darum vegane Produkte auszuprobieren und die Hemmung dafür zu überwinden.
Österreichs Lebensmittelhandel hat schon vor Jahren erkannt, dass vegetarische und vegane Ernährung weit mehr als eine Nische ist. Das zeigen die etablierten Marken der Händler in diesem Segment, die ja nicht erst gestern „erfunden“ wurden. Aber MIT und DURCH diese Marken wird die Aufmerksamkeit für diesen Bereich immer stärker. Eine große Welle des Bewusstseins erfasst die Konsumenten. Die herstellende Industrie – Food und Non Food – setzt sich seit langem mit dem Thema vegan auseinander und der Handel ist in den Listungen experimentierfreudig.
Online-Supermarkt Alfies hat jüngst die Bestellungen seiner Kunden ausgewertet und dabei festgestellt, dass es einen Trend zu vegan gibt – allerdings nicht in allen Produktkategorien. Geht es um Ersatzprodukte, sind Geschmack und Anmutung zentral. Unterscheidet sich der Ersatz hier zu stark vom originalen Tierprodukt, wird er nicht angenommen. So kaufen viele Kunden Hafer-, Soja- und andere Pflanzendrinks – veganen Käse hingegen nur wenige. Denn: Neben der anhaltenden Nachfrage nach veganen, zuckerreduzierten und proteinreichen Produkten sind 2024 auch Individualität, Regionalität und Nachhaltigkeit von Bedeutung für die Kunden, sagt die Untersuchung von Alfies.
AMA Marketing: Marktanteil der Milch- und Fleischimitate
Bis dato ist der eigentliche Markt der veganen und vegetarischen Produkte in konkreten Zahlen noch nicht festzumachen gewesen. Aus Gesprächen mit Herstellern aus der Fleischindustrie konnte man vernehmen, dass der „Veganuary“ noch keinen wesentlichen Einfluss auf die Jänner-Umsätze habe. Es liegt in der Natur der Sache, dass nach einem „fleischhaltigen“ Dezember (Weihnachten) im Jänner weniger Fleisch gekauft würde. Einen stärkeren Abfall an Fleisch-Absätzen verspürt die Branche in der Fastenzeit. Hier setzt der Konsument auf Fisch und Gemüse. Doch wie bereits erwähnt: die einzelnen Industriepartner sowie der Handel stützen sich vorwiegend auf die eigenen Ergebnisse.
Die AMA Marketing veröffentlichte nun im Rahmen der RollAMA und auf Datenbasis des Gfk Consumer Panels eine KeyQuest-Auswertung, die sich mit Milch- und Fleischimitaten befasst.
Das Ergebnis für das erste Halbjahr 2023 im Lebensmitteleinzelhandel, wertmäßiger Anteil in Prozent, lautet für die Molkereiprodukte 3% vom gesamten Umsatz der Molkereiprodukte ohne Gelbe Fette.
Bei Fleisch und Wurst lautet das Ergebnis für die Imitate 1%.
Was man allerdings merkt, ist, dass Fleischimitate inkl. Fertiggerichte in Menge und Wert im Steigen sind, während Milchimitate zuletzt in der Menge verloren, im Umsatz allerdings zulegten (siehe Grafik der AMA Marketing).
Exkurs: Dry January
Neben dem veganen Trend setzt sich auch der „alkoholfreie Trend“ ein Stück weit durch. Er hat es in Österreich aufgrund der Ballsaison und des Faschings schwieriger, dennoch setzen Spirituosen-, Wein- und Bierproduzenten auf 0,0%. Der Begriff „The New Sobriety“ bezeichnet die generelle Entwicklung bei jüngeren Generationen, ihre Haltung zu Alkohol neu zu definieren. „Damp Drinking“ oder „Mindful Drinking“ – also achtsamkeitsbasiertes Trinkverhalten – bilden für viele die goldene Mitte zwischen Abstinenz und alkoholdeterminierter Trinkkultur. Auch der „Dry January“ als „trockener Jahresauftakt“ und weniger Alkohol als Jahresvorsatz finden als Trend zunehmend Nachahmer, berichtet das Forum. Ernährung heute.