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Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Am 29. September ist „Tag der Lebensmittelverschwendung“. Lebensmittelmärkte müssen ab 1. Oktober Meldung abgeben.

Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz bringt Meldepflicht für Lebensmittelmärkte

Österreich hat sich im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsziele zur Halbierung der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Haushalten und im Handel bis 2030 verpflichtet. Gemäß einer im Mai dieses Jahres verabschiedeten Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes müssen Händler künftig einmal im Quartal melden, wie viele Lebensmittel sie weggeworfen haben und wie viele Lebensmittel gespendet wurde. Betroffen sind Lebensmittelhändler ab einer Verkaufsfläche von 400 m² bzw. fünf Verkaufsstellen, das sind rund 900 Unternehmen in Österreich. Die Meldungen werden vierteljährlich erfolgen, erstmals für das vierte Kalenderquartal 2023 bis zum 10. Februar 2024. Die Zahlen werden anschließend vom Klimaschutzministerium (BMK) veröffentlicht.

f.eh verweist zum Welttag gegen Lebensmittelverschwendung auf die Verantwortung der Unternehmen und Konsumenten. Rund ein Drittel aller weltweit erzeugten Lebensmittel landet im Müll. Das ist nicht nur ein ethisches und wirtschaftliches Problem, sondern belastet auch die Umwelt. Zum Vergleich: Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre sie nach China und den USA der drittgrößte Erzeuger von CO2. Neben Abfällen in der Produktion, im Transport, im Handel und der Gastronomie sind es in Österreich vor allem private Haushalte, auf die etwa 60 % aller entsorgten Lebensmittel entfallen. Anlässlich des Welttages gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September macht das forum. ernährung heute (f.eh) darauf aufmerksam, dass jede und jeder entlang der Wertschöpfungskette zur Reduktion von vermeidbaren Lebensmittelabfällen beitragen kann. Dabei gilt es in erster Linie, das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, da sämtliche eingesetzten Ressourcen vergeudet werden – bei der Produktion, dem Transport, dem Verkauf und der Zubereitung bis hin zur Entsorgung – und freilich geht es auch um finanzielle Einbußen.

Viele Menschen sind sich des Themas schon bewusst, trotzdem werfen immer noch 7 von 10 Personen Lebensmittel weg. Bis 2030 hat sich Österreich das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle im Land zu halbieren. Laut einer iglo-Trendstudie werden Brot und Gebäck (36 %) am häufigsten weggeschmissen, sowie Obst (33 %). Außerdem sind Gemüse (22 %) sowie Milch- (21 %) und Wurstprodukte (18 %) betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr zeichnet sich aber ein leicht positiver Trend ab: 4 % weniger Gebäck, 3 % weniger Obst und 5 % weniger Gemüse sind in den Mülltonnen des eigenen Haushalts gelandet. Am seltensten landen Fisch (3 %), Fertiggerichte (4 %) und Tiefkühlprodukte (5 %) im Mistkübel. Auch Fleisch (6 %) und Eier (7 %) werden eher selten entsorgt.

Die Gründe, die dafürsprechen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sind vielfältig. Höhere Lebensmittelpreise sind für 71 % ein Anreiz, je 69 % geben das schlechte Gewissen und die allgemeine Teuerung als Treiber an, für zwei Drittel ist der Klimaschutz ausschlaggebend.
Vielfältig sind auch die Maßnahmen, die die Österreicher setzen. So geben 73 % an, Lebensmittel nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) zu verwenden. Zwei Drittel der Befragten prüfen regelmäßig ihren Lagerstand, um die Verschwendung möglichst gering zu halten. 6 von 10 Personen geben Lebensmittel einzufrieren bzw. zu verarbeiten als wichtige persönliche Maßnahme an. Mehr als die Hälfte greift außerdem zu Einkaufslisten und jede vierte Person gibt an, Speisepläne zu erstellen. Auch das bewusste Kaufen von preisreduzierter Ware, weil das MHD bald erreicht wird (49 %), ist eine gängige Praxis gegen die Lebensmittelverschwendung. Wenig praktiziert wird das Verschenken von Lebensmitteln (10 %) oder das Spenden von Lebensmitteln (5 %). Lebensmittelverschwendung zu reduzieren kann ganz einfach sein. Eine praktische Lösung Abfälle zu minimieren, ist der Tiefkühler. 

 

Vivatis plädiert für mehr Wertschätzung bei Lebensmitteln

Maßlosigkeit, Unwissenheit und schlechte Planung sind die wohl häufigsten Ursachen, warum tagtäglich große Mengen von Lebensmitteln in Österreich auf dem Müll landen. Die unfassbare Zahl von 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle jährlich (Quelle: Land schafft Leben 2022) lässt auch Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender der Vivatis Holding AG, nicht kalt. „Wir unternehmen als Konzern große Anstrengungen und es kostet uns auch viel Geld, um unsere qualitativ hochwertigen Lebensmittel in Österreich mit besten Rohstoffen unter besten Bedingungen produzieren zu können. Wenn man dann daran denkt, dass ein namhafter Teil dieser wertvollen Erzeugnisse dann einfach unüberlegt weggeschmissen wird, da blutet einem das Herz, angesichts dieser Geringschätzung. Da stecken so viel Einsatz, Leidenschaft sowie beste Rohstoffe dahinter. Leider sind immer nur die Lebensmittelpreise im Fokus, nicht aber die Unmengen, die jährlich im Müll landen. Hier sind ein generelles Umdenken und viel Aufklärungsarbeit notwendig“.

Dass sich die Menge an Lebensmittelabfällen dank guter, vorausschauender Planung und zahlreicher zusätzlicher Initiativen reduzieren lässt, zeigt sich bei vielen Projekten in der Vivatis-Gruppe, die seit Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Ebenso wie die Erkenntnis, dass die dazu notwendige begleitende Information zielgruppenadäquat erfolgen muss, idealerweise schon ab Kindesalter. Genau aus diesem Grund setzt das Tochterunternehmen Gourmet, Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung, auf eine laufende Optimierung der Portionsgrößen und Buffet-Formate beim Kindergarten- und Schulessen sowie portionsgenaues Kochen im Business à la Carte Service. Sollte dennoch etwas übrig bleiben, dann stellt Gourmet dieses seinen Mitarbeitern bzw. unterschiedlichen Sozialmärkten kostenlos zur Verfügung. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Initiative „United Against Waste“ werden darüber hinaus ein regelmäßiges Monitoring der Lebensmittelabfallreste sowie Informationskampagnen zur Bewusstseinsbildung umgesetzt. Seit Anfang 2021 gibt es bei Gourmet eigene Food Waste Coaches, die in den zahlreichen Betriebsrestaurants in ganz Österreich unterwegs sind, und so kontinuierlich Aufklärungsarbeit bei Mitarbeitern und Gästen leisten.

Den Trend nach kleineren Portions- und Verpackungsgrößen greift auch Tiefkühlexperte Weinbergmaier auf. Zusätzlich zu den bewährten Großpackungen wurden daher neu Mini-Knödel in der 6-Stück Packung ins Sortiment aufgenommen. Die reduzierte Packungsgröße ist ideal für kleinere Haushalte, Singles, Paare und Jungfamilien und sorgt dafür, dass die Produkte schneller und leichter aufgebraucht werden können. Die laufende Optimierung der Produktionslinien ist eine weitere, wichtige Maßnahme zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung.

Hofer „rettet“ Lebensmittel

Bereits seit vielen Jahren setzt Hofer unter seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Heute für Morgen“ vielfältige Maßnahmen zur Reduktion von überschüssigen Lebensmitteln in seinen Filialen um. Dies beginnt bereits vor dem Verkauf: So achtet Hofer unter anderem auf ein konzentriertes Sortiment mit Artikeln, die sich sehr rasch verkaufen, sowie um zielgerichtete Bestellung von Waren. Dennoch ist es unvermeidbar, dass es manchmal zu Überschüssen kommt. Daher spenden nahezu 100 % der Hofer Filialen überschüssige Nahrungsmittel laufend an karitative Einrichtungen in ganz Österreich, darunter Caritas, SOMA & Partner, der Verband der österreichischen Tafeln und die Vinzi Märkte.
Einige weitere Beispiele: Um Kunden zu diesem Thema zu sensibilisieren, kennzeichnet Hofer verstärkt Lebensmittel mit dem Logo „Datum überschritten? Ich bin häufig länger genießbar“. Damit wird aufmerksam gemacht, dass viele Produkte auch noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums einwandfrei und genießbar sind. Zudem bietet der Lebensmittelhändler unter dem Namen „Krumme Dinger“ nach Verfügbarkeit auch Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern an, das ansonsten nicht in den Handel gelangen würde.

Too good to go

 

Too Good To Go bietet mit der gleichnamigen App eine Lösung am Ende der Wertschöpfungskette, die es Betrieben ermöglicht, Lebensmittelüberschüssen eine zweite Chance zu geben. Too good to go will nun abermals das Bewusstsein schärfen. Unter dem Motto „Jeder Schritt zählt” rückt das dänische Unternehmen die vielen Menschen ins Zentrum, die aktiv zur Lebensmittelrettung beitragen und hat ein Retter-Ranking ins Leben gerufen. Dabei wurden die Too Good To Go-Daten der einzelnen Bundesländer analysiert und anhand der Anzahl der Einwohner des jeweiligen Bundeslandes abgeglichen.
The Too Good To Go-Winners are…… die Wienerinnen und Wiener. Too Good To Go hat sich die Daten der geretteten Überraschungssackerl seit dem letzten IDAFLW 2022 angeschaut und anhand der Einwohnerzahl der jeweiligen Bundesländer errechnet, welche Bundeslandbewohner die größten Lebensmittelretter sind. Dass Wien an erster Stelle liegt, verwundert basierend auf der urbanen Größe nicht. Auch die Steirer können ihre Podestplatzierung bereits im zweiten Jahr in Folge halten. Eine Überraschung gab es jedoch auf dem dritten und vierten Platz, denn Niederösterreich und das Burgenland sind auf der Überholspur.

Rewes Wunderlinge

Die Rewe Group kämpft aktiv gegen Lebensmittelverschwendung und feiert das 10-jährige Jubiläum der Eigenmarke "Wunderlinge", mit der Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern eine zweite Chance gegeben wird. Seit 2013 wurden bereits beeindruckende 60.000 Tonnen Obst und Gemüse unter der Eigenmarke Wunderlinge von Kund:innen gerettet, davon 7.100 Tonnen allein im Jahr 2022. 

 

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geschrieben am

28.09.2023