Schaumweinsteuer vor dem Aus!
Benedikt Zacherl, Sprecher des Sektkomittees in Österreich und Geschäftsführer der Sektkellerei Schlumberger, zaghaft: "Wir hoffen die Schaumweinsteuer fällt mit 1. Juli 2020". Wenn dem so ist, dann ist es eine Folge der Corona-Hilfsmaßnahmen, denn eigentlich war eine Fortführung der Sektsteuer, die in vielen Augen eine Bagatellsteuer ist, bis 2022 vorgesehen. Corona stellt alles auf den Kopf. Die seit der Wiedereinführung im Jahr 2014 geforderte Abschaffung der Sektsteuer kommt also. Die Maßnahme erfolgt im Zuge des rund 500 Mio. Euro schweren Corona-Maßnahmenpakets zur Entlastung der heimischen Gastronomiebranche im Rahmen der Wiederöffnung der Gastronomie ab 15. Mai.
Die Steuer wurde seit Wiedereinführung im Jahr 2014 aufgrund ihres wettbewerbsverzerrenden, diskriminierenden Charakters – italienische Prosecci Frizzante-Produkte sind von der Steuer ausgenommen – sowie des geringen Beitrags zum Steueraufkommen heftig kritisiert. Binnen zwei Jahren sorgte sie für einen Einbruch des Sektmarkts um mehr als 25 % (Quelle: Nielsen 2014 & 2015), der auch für die heimischen Wirtinnen und Wirte negative Auswirkungen brachte. Zacherl begrüßt diesen Schritt: „Unsere jahrelangen Interventionen und die erst letzte Woche neuerlich geführten Gespräche mit Vertretern des Finanzministeriums waren letztendlich erfolgreich.“
Auch Johannes Kattus vom Hause Kattus-Borco spricht sich naturgemäß für die Abschaffung aus: „Die Abschaffung der Schaumweinsteuer ist essenziell, um den gestiegenen Wunsch der Konsumentinnen und Konsumenten nach regionalen und lokalen Produkten zu fairen Preisen zu erfüllen. Wir sind erleichtert, dass auch unseren Partnern in der Gastronomie durch dieses umfassende Maßnahmenpaket der österreichischen Bundesregierung am Weg in die ‚neue Normalität‘ geholfen wird“, sagt Johannes Kattus.