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RollAMA Bilanz 2022 im Lebensmittelhandel

RollAMA: Haushaltskonsum steigt

Die RollAMA Auswertungen des 3. Quartals 2023 zeigen eine Trendwende im Einkaufsverhalten.

Die Frischwareneinkäufe der heimischen Haushalte im Lebensmitteleinzelhandel lagen im Zeitraum Jänner bis September mengenmäßig ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres und auch der Zeit vor Beginn der Corona-Krise. Die Ausgaben stiegen um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mengenmäßig schwächte sich in diesem Jahr das Wachstum der Diskonter ab, wertmäßig war es genauso stark wie im restlichen Lebensmitteleinzelhandel. Damit wird deutlich, dass sich die Preisniveaus der Anbieter angleichen und die Abgrenzung Diskont vs. klassischer LEH verschwimmt.

Heruntergebrochen auf das dritte Quartal zeigt sich ein bemerkenswerter Anstieg der mengenmäßigen Einkäufe von fast neun Prozent. Dieser Anstieg geht jedoch von einer sehr niedrigen Basis aus, nämlich dem Vergleich zu einem Tiefststand im Vorjahresquartal. In den Sommermonaten Juli bis September fällt der Haushaltskonsum grundsätzlich niedriger aus, da aufgrund von Urlaub und Freizeitaktivitäten mehr außer Haus konsumiert wird. Die erhöhten Haushaltseinkäufe im diesjährigen Sommer lassen darauf schließen, dass man sich vergleichsweise mehr als sonst zu Hause versorgt hat, vermutlich aufgrund der Teuerung.

Ein Blick auf die Warengruppen verrät, dass gerade die Klassiker der heißen Jahreszeit, wie kühle Fruchtjoghurts, Milchdrinks und Frischedesserts, Fleisch zum Grillen wie auch Obst und Gemüse, mehr Absatz fanden als noch im Vorjahr. Weniger stark stiegen die Einkäufe von Milch, Rahm und Butter, die im Sommer nicht so häufig verwendet werden. Bei den gelben Fetten ist aufgrund von Preisreduktionen ein Umsatzverlust zu sehen, während sonst durch die Bank zweistellige Wertzuwächse verzeichnet wurden.

Weiter bergauf geht der Trend bei Aktionskäufen, die bei Fleisch ein All-Time-High von 45 Prozent erreichten. Aber auch bei Käse, Gemüse und Fertiggerichten fanden sich mehr Aktionsartikel im Einkaufskorb. Wobei mittlerweile nicht nur der Handel seine Aktionsschwerpunkte setzt, sondern auch Konsumentinnen und Konsumenten mit den beliebten Rabattstickern großer Handelsketten darüber entscheiden, was sie vergünstig einkaufen wollen. Der Link führt Sie zu einer Spezialauswertung der Top-Aktionsprodukte und wie stark rabattiert sie im Schnitt gekauft werden.

Auch im Biobereich hinterlässt die Teuerung nun nach und nach seine Spuren. Mit rund zehn Prozent Anteil aller Ausgaben für Bioprodukte schwächte sich die Nachfrage gegenüber den Vorjahren ab, wenngleich sie nicht komplett einbrach. Besonders bei Milchprodukten und Eiern fiel die Wahl wieder etwas häufiger auf konventionelle Erzeugnisse. Bei Obst, Gemüse und Fleisch wurden im Wesentlichen die Anteile des Vorjahres erreicht. 

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geschrieben am

20.11.2023