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Herausforderndes Jahr für die Milchbauern

Rewe Österreich bleibt dem Milchpreis treu

Das Prinzip von Angebot und Nachfrage wird beim Milch-Einkaufspreis von Rewe außer Kraft gesetzt.

Allerorts kann man die Rufe schon vernehmen: die Preise steigen in Italien bereits und auch in Österreich steht die Landwirtschaft vor einem großen Problem. Durch den kompletten Wegfall der Gastronomie, Hotellerie, Großküchen und der Exporte gibt es erhebliche Mengenüberschüsse. Jüngst wurde berichtet, dass ZB bei Spar österreichisches Rindfleisch vermehrt abgenommen wird. Rewe zieht gleich und zeigt sich ebenso partnerschaftlich: 
„Für uns ist es jetzt Ehrensache, unsere langjährigen Partner in dieser aktuellen Krise zu unterstützen. Billa und Merkur sichern daher als solidarische Überbrückungshilfe für die österreichischen Milchbauern zu, vorerst ihre Einkaufspreise für Milch und Milchprodukte nicht zu senken“, betont Rewe International AG-Vorstand Marcel Haraszti. Das bedeutet, dass bei Billa und Merkur trotz des Preisverfalls infolge der Mengenüberschüsse im Markt vorläufig keine Senkungen des Milch-Einkaufspreises für die Landwirtschaft erfolgen. Diese Unterstützungsmaßnahme gelte für die nächsten Wochen, um im Sinne unserer Partner wie auch unserer Kunden verantwortungsvoll auf Sicht zu fahren – die Gastronomie wird wieder aufsperren und die Lage ändert sich derzeit laufend, so Haraszti. Das vorläufige „Einfrieren“ der Milch-Einkaufspreise ist ein weiteres wichtiges Solidaritäts-Signal an die rund 30.000 österreichischen Milchbauern, von denen die Handelsfirmen der Rewe Group Österreich alljährlich rd. 10 % der inländischen Frischmilch-Produktion abnehmen.

Das Bekenntnis von Rewe und Spar für die österreichische Bauernschaft wird von der Landwirtschaftskammer begrüßt: "Wir begrüßen die Ankündigung von Rewe, den heimischen Bäuerinnen und Bauern bei der Bewältigung der Krise entgegenzukommen", begrüßt Bauernbund-Präsident Georg Strasser den Vorstoß. "Was es nun braucht, ist ein gemeinsamer und zukunftsträchtiger Pakt mit den Lebensmitteleinzelhändlern, um für die Bäuerinnen und Bauern langfristig Perspektiven zu schaffen", so Strasser unisono mit Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. Um die Regionalität weiter zu stärken und somit auf das Ziel der Bundesregierung hinzuarbeiten, sehen die Landwirtschaftsvertreter Projekte zur Markstabilisierung und Investitionen in die Lebensmittelproduktion als sehr wichtig an. 

Bereits vor mehr als einem Jahr hat es mit der damaligen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und den Vertretern der großen Handelsketten auf Initiative des Handelsverbandes eine "Selbstverpflichtungserklärung" gegeben. Damals hat gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus einen Fairnesskatalog gegen unfaire Geschäftspraktiken ausgearbeitet. Ein erster Schritt wäre demnach getan.

Maßnahmenbündel zur Unterstützung

Den Milchpreis nicht zu senken ist nur eine Maßnahme, die Rewe Österreich  zur Unterstützung der heimischen Landwirte gesetzt hat und setzt: Insgesamt wird versucht, so viele österreichische Produkte abzunehmen wie nur geht - was durch den Start der österreichischen Erntefenster bei Obst & Gemüse nun noch forciert werden kann. Auch die Einkaufspreise für österreichisches Rindfleisch sind als stabilisierendes Preiselement für die österreichischen Rinderbauern seit März abgesichert. Darüber hinaus werden Woche für Woche 260.000 Frischeier zusätzlich von regionalen Produzenten abgenommen, die ansonsten für die Gastronomie bestimmt sind.

Auch die rund 2500 Dauertiefpreise für Kunden sollen das Gesamtsystem stabilisieren: „Wir sehen unsere Aufgabe – vor allem jetzt - darin, das System nicht überzubelasten und vor allem auszubalancieren. Zwischen den Erwartungen unserer Kunden, von denen viele durch Arbeitslosigkeit oder den Wegfall von Einkommen jetzt sparen müssen oder wollen, und der wirtschaftlich schwierigen Situation unserer landwirtschaftlichen Partner“, so Marcel Haraszti.

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geschrieben am

05.05.2020