Vor Ort Report: Nuri Sardinen
Es ist, als wäre die Zeit im Jahr 1920 stehen geblieben: Denn im Traditionsbetrieb der Familie Pinhal – der Fábrica de Conservas Pinhais & Ca. Lda. – wird noch heute jeder Fisch von den (ausschließlich weiblichen) Mitarbeiterinnen per Hand ausgenommen, zugeputzt und einzeln in die charakteristischen Metallschalen gelegt. Nur das Grillen der Fische und das Erhitzen und Verschließen der Dosen wird von Maschinen übernommen, alle anderen Arbeitsschritte erfolgen ausnahmslos in Handarbeit: So werden von einer freundlich lächelnden Dame frische Karotten und Gurken in Scheiben geschnitten. Jeweils eine weitere Mitarbeiterin ist an einem langen Tisch dafür zuständig, die Gemüsescheiben sowie je ein Lorbeerblatt, eine Gewürznelke und ein Pfefferkorn einzeln in die Dose zu legen. Bei der scharfen Variante kommt noch eine Piri-Piri-Chilischote hinzu. Danach werden die Sardinen Stück für Stück händisch eingelegt, bevor die Dosen mit Olivenöl aufgefüllt und verschlossen werden. Abschließend wird dann noch jede einzelne Konserve händisch geprüft, mit einem Tuch poliert und in das typische Nuri-Papier sowie Zellophan gepackt.
Fangfrischer Fisch
Somit steckt in den Nuri-Konserven nichts als fangfrischer Fisch, frisches Gemüse und gutes Olivenöl. Keinerlei Konservierungs-, Farbstoffe oder sonstige Zusatzstoffe. Die Fábrica de Conservas Pinhais & Ca. Lda., in der die Sardinen für Nuri verarbeitet werden, liegt in Matosinhos, einem Vorort von Porto. Sie existiert seit 1920 und ist eine von nur wenigen Fischfabriken, die heute noch in Matosinhos tätig sind. In Gehweite zum Fischereihafen gelegen, ist die Frische und Qualität der Nuri-Sardinen einmalig: Ausschließlich mit kleinen Booten bis 30m Länge gefangen, werden die Fische jeden Morgen direkt zur Manufaktur geliefert und sofort verarbeitet. Noch vor Mittag landen sie in der Dose. Dass dabei Haut und Gräten noch dran sind, ist übrigens für Nuri ganz typisch: Die Haut schützt das Fleisch und hält es zart. Die Gräten und das Rückgrat sind so fein, dass sie problemlos mitgegessen werden können.
Comeback der Kult-Konserve
Die Nuri-Sardine ist übrigens nicht nur ein kulinarischer Botschafter Portugals, sondern hat auch eine enge Verbundenheit zu Österreich. Denn jahrelang war die Ölsardine hierzulande fester Bestandteil eines schmackhaften Abendessens im Kreise der Familie und auch beliebt als pikanter Snack. Nach Lieferausfällen, die unter anderem in einer stark verringerten Fischfangquote begründet waren, ist der Fortbestand der Marke seit 2017 wieder gesichert: Die Wiener Glatz GmbH ist seit dem Vorjahr Eigentümer der Firma Pinhais, zwischen den beiden Unternehmen besteht schon seit Jahrzehnten und über Generationen hinweg eine enge Beziehung. Das Handelsunternehmen Glatz hat Nuri zuvor schon am österreichischen Markt eingeführt und aufgebaut. Nuri ist übrigens eine reine Exportmarke speziell für Österreich, in Portugal werden die Sardinen sowie auch eingelegte Makrelen unter dem Namen „Pinhais“ vermarktet.
Sowohl die Sardinen als auch das Gemüse werden bei Nuri händisch von den Mitarbeiterinnen in die Konserven eingelegt.
Wir haben uns selbst beim Verpacken versucht - gar nicht so schlecht für das erste Mal.
Die Nuri-Sardinen werden in Matosinhos, Portugal, in der Manufaktur Pinhais fangfrisch verarbeitet – und zwar fast ausschließlich in Handarbeit. In den Kult-Konserven steckt nichts als fangfrischer Fisch, frisches Gemüse und gutes Olivenöl. Drei verschiedene Sorten stehen zur Wahl: klassisch eingelegt in Olivenöl, in scharf gewürztem Olivenöl (mit Piri-Piri-Chili) oder in scharfer Tomatensauce und Olivenöl.