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Mag. Hannes Wuchterl, Geschäftsführer der ZEV Nah&Frisch Marketingservice

Nah&Frisch: Hilfeschrei für Nahversorger am Land

Sehr viele Themen schlagen wie ein Kugelhagel auf die ländlichen Nahversorger ein: Energiekrise und auch das bevorstehende Pfand.

Nah&Frisch-Geschäftsführer Mag. Hannes Wuchterl bringt es auf den Punkt: „So manche Nah&Frisch-Kaufleute kämpfen mit einer erhöhten Stromrechnung - teilweise um das Fünffache. Das ist wirtschaftlich nicht mehr zumutbar!“. „Wenn hier nicht seitens Bund, Länder und Gemeinden raschest gegengesteuert wird, dann werden viele ländliche Gemeinden in Österreich nächstes Jahr ohne Nahversorger dastehen. Und zwar unwiederbringlich. Jedes weitere Zuwarten ist verantwortungslos!“.

Die Ertragslage der selbstständigen Kaufleute kann alleine eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Stromkosten nicht verkraften, die angekündigten Erhöhungen fressen teilweise deutlich mehr als 50 % des Jahreseinkommens eines selbstständigen Nahversorgers. Beispielhaft für die dramatische Lage, ist die aktuelle Situation einer Kauffrau in Niederösterreich. Statt 16.000,- Euro Stromkosten pro Jahr wie bisher, ab sofort über 35.000,- Euro. Dazu eine Nachzahlung von 5.000 Euro. Die Kauffrau ist gezwungen aufzuhören, ein Ort verliert seinen Nahversorger. „Kein Einzelfall.“, so Wuchterl

Um die Nahversorgung im ländlichen Bereich abzusichern, fordert Nah&Frisch sofort ein treffsicheres Nahversorgungspaket. „Wir warten seit Monaten auf irgendein Signal aus der Politik. Aber bitte keine Ankündigungen, das ist zu wenig, es braucht Taten. Jetzt!“ so Wuchterl.

Vielen Standorten in kleinen und kleinsten Gemeinden droht bis Jahresende das endgültige Aus. Ohne Gegensteuern der Politik droht ein Kahlschlag bei den ländlichen Nahversorgern. Bei den aktuellen Energiepreisen und ohne rasches und entschlossenes Handeln durch Bund, Länder und Gemeinden kann die ländliche Nahversorgung nicht mehr aufrechterhalten werden. „Es werden viele, wirklich viele zusperren, wenn nicht rasch Unterstützung kommt. Ich kann nur jede und jeden in der Politik, dem Nahversorgung wichtig ist, zum Handeln aufrufen. Wenn sie es so nennen wollen, dann ist das ein Hilfeschrei“, so Wuchterl.

Pfand: noch ein Fragezeichen mehr

Das bevorstehende Pfand auf Einwegflaschen und Dosen ist für Hannes Wuchterl noch mit vielen Fragezeichen versehen: „Wichtiger als die 25 Cent Pfand ist für alle Nah&Frisch-Kaufleute noch die Beantwortung folgender Fragen: was bekommt man als Vergütung? Wie wird es mit der Abholung von statten gehen? Wie sieht die händische Rücknahme aus? Und vor allem: wo setzt die Mehrwertsteuer an?

Je nachdem, wie diese Fragen von der Politik geklärt werden, wird es 2025 für die Kaufleute ein weiteres Thema im Handling ihres Geschäftes einfach oder schwierig werden.

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geschrieben am

16.09.2022