Markant: Rundum Service für die Branche
Auch die Markant Gruppe sieht die operativen Tätigkeiten vor schwierige Rahmenbedingungen gestellt. „Alles scheint nach unten zu gehen“, sagt Thomas Zechner, Geschäftsführer der Markant Österreich. Die laufenden Berichterstattungen schwächen die Konsumlaune nochmals mehr, die Handelsunternehmen bräuchten Optimismus und Zuversicht. Denn: Viele Handelspartner, die an sich schon mit Konsumzurückhaltung zu kämpfen haben, beliefern auch Tourismusbetriebe: „auch dort konsumieren die Gäste weniger“, so Thomas Zechner. Der Handel ist im 1. Halbjahr 2024 real um 0,8% geschrumpft. Der Lebensmittelhandel weist ein Mini-Plus von 0,9% auf. Diese Zahlen und die bevorstehenden Kollektivvertragsverhandlungen beschäftigen die Branche. Die Inflation ist zwar auf 1,8% gefallen, aber die durchschnittliche Inflation der vergangenen zwölf Monate von Oktober 2023 bis September 2024 beträgt ∅3,85 %. Deshalb rechnet man im Handel mit einer dementsprechenden Forderung nach Erhöhung. Die Brauindustrie hat bereits ihre KV-Verhandlungen abgeschlossen und sie liegen bei einer Erhöhung von 3,9%, ebenso wie die Metaller mit 4,8%.
Wo kann man heute noch Effizienz steigern?
Deshalb stellt sich die Markant Gruppe die Frage, wo man in der heutigen Zeit noch Effizienzsteigerungen durch Einsparungen schaffen kann, und gibt sich die Antwort: In den Kerndienstleistungen automatisieren und digitalisieren – auch bei den neuen Regularien, die von der EU gefordert werden (CSDDD, EUDR, CSRD). Seit vielen Jahren ist Markant Österreich mit einem Team aktiv, das die Handelspartner unterstützt. Hier bemüht man sich auch bei KMUs um Prozessaufnahme, wie Experten wissen. Bestehende Dienstleistungen werden weiterentwickelt und neue Dienstleistungen geschaffen. KI bietet dabei viel Potential als Gamechanger. Genau deshalb hat man bei Markant ein Start Up gegründet, das sich genau mit diesen Themen beschäftigt: Retail AI wurde mit zwei Experten ins Leben gerufen und entwickelt mit Hilfe von vier Säulen (Academy, Lab, Factory und Allianz) die Anwendung der Künstlichen Intelligenz weiter. „Wir wachsen mit unseren Partnern und auch mit neuen Partnern aus diesen Themenwelten. Die Leistungen bei Markant entstehen unter anderem auch auf Wunsch der Handels- und Industriepartner“, so Zechner. „Eines ist auch klar: gerade für die Regularien aus Brüssel macht es wirklich Sinn eine Risikoanalyse im eigenen Unternehmen durchzuführen, vor allem, wenn es um das Lieferkettensorgfaltsgesetz geht. Erfahrungen zeigen, dass bei einem Sortiment von 30.000 Artikel rund 500 eventuell riskant einzustufen sind“.
Neue Tools bei Markant
Wie bereits erwähnt, bemüht man sich laufend neue Tools zu entwickeln, die den Partnern helfen. Markant ist der optimale Outsourcing-Partner für zentrale Back-Office Leistungen, die in Zukunft immer mehr Ressourcen erfordern werden. Speziell in der logistischen Datenkommunikation zwischen Lieferanten und Händlern sind im letzten Jahr sehr große Fortschritte gelungen. Die per EDI-Orders-Format abgewickelten Bestellungen der Händler konnten um 40% gesteigert werden. Heute werden bereits ca. 80% aller Bestellungen der österreichischen Markant Handelspartner EDI-Basierend per Schnittstelle abgewickelt.
Die Optimierung der Produkt- und Bilddaten ist in vollem Gange und nutzt ein unter anderem ein neues KI generiertes Produkttext-Tool (m.ProductWizard). Mit dem neuen Tool gewinnt Markant in Deutschland den ECR Award in der Kategorie «Innovation Excellence 2024».
Schwerpunkte in Österreich
Im Rahmen aller ESG-Zielanforderungen wird es in Zukunft sehr wichtig sein, die entsprechenden Daten in hoher Qualität und aktuell zur Verfügung zu stellen. Dabei wird auch der Markant GDSN-Datenpool für alle Händler auch außerhalb der Markant Gruppe und für ganz Europa weiterentwickelt.
Als komplett neue Dienstleistung wurde im Sommer 2024 der m.RawMaterialMonitor ins Leben gerufen – ein Rohstoff-Monitoring Tool für alle wichtigen internationalen Rohstoffe.
Ein ganzheitliches Cyber-Security-Service-Paket wurde erschaffen, das vom digitalen Krisenraum über Beratungs- und Versicherungsleistungen bis zu offenen Gremien für und mit Partnern und Experten reicht. Es ist wichtig ein hohes Maß an Resilienz zu erarbeiten.
Markant: Zahlen und Fakten
Die Markant Gruppe konnte 2023 mit einem internationalen Regulierungsumsatz von 68 Mrd. Euro und einer Steigerung von knapp 8% eine gute Entwicklung verzeichnen. Markant ist in 14 Ländern tätig. Die Landesgesellschaft in Österreich konnte ein Umsatzwachstum von 14,4% auf 3,29 Mrd. Euro im Jahr 2023 erzielen. Im laufenden Jahr 2024 konnte der Umsatz um 4,5% gesteigert werden. Besonders erfolgreich entwickelt sich weiter der Bereich der Foodservice-Händler, die bereits einen Marktanteil von 62% bei markant erreichen konnten. Mit Chefs Culinar und Servicebund konnten im letzten Jahr zwei neue Handelspartner gewonnen werden.
YouGov: Ende der Perma-Krise?
Mag. Klara Fichtenbauer von YouGov (ehemals GfK) skizzierte beim 11. Infotag der Markant, wie der Shopper von heute aussieht. Dabei stellen wir fest: es gibt den klassischen Shopper heute nicht mehr. Der Shopper/die Shopperin von heute steckt in einer massiven Vertrauenskrise, die sich auch auf das Einkaufsverhalten auswirkt. Der Preis bleibt immer im Fokus, Genuss und Gesundheit sind wichtig. Nur mehr 33% aller Österreicher haben noch Vertrauen in Markenprodukte. Deshalb ist nach der Teuerung auch die Rückkehr von den Eigenmarken zu den Herstellermarken kein Automatismus.
Aktionen werden nach wie vor jener Grund sein, warum Shopper ein Geschäft betreten. Händler, die versuchten aus der Aktions-Falle herauszukommen, sind kläglich gescheitert. Dabei müsste es einen Schulterschluss des Handels geben, um Aktionen wieder zurückzufahren.