Lehre im Handel wird digitaler
Es zeigt, dass die richtigen Imagekampagnen erfolgreich sind: Heuer im April gab es 5,2 % mehr Handels-Lehrlinge als ein Jahr davor, sagt Handels-Obmann Peter Buchmüller. Zum Erfolg trägt neben der Kampagne über Facebook und Snapchat auch die Digitalisierung der Lehre bei. Die Branche muss sich rüsten und Fachkräfte ausbilden, um in Zukunft zu bestehen.
Die im Vorjahr geschaffene Lehre „E-Commerce-Kauffrau/-mann“ sei mit 100 Teilnehmern wesentlich gefragter als gedacht. Sie bereitet auf die Tätigkeit in einem Web-Shop vor. In Kürze soll eine neue Lehrausbildung „Sportgerätefachkraft“ starten. Sie soll eine Kombination von Verkauf, technischem Wissen über die Geräte und digitale Kenntnisse bieten, geht es doch um die individuelle Einstellung von Sportartikeln, von den Skischuhen und den Ski bis zum Mountainbike. Ohne Wissen über die digitale Welt geht da nicht mehr viel. „Heute hat ja jedes Fitnessgerät Wlan-Anschluss“, formuliert es Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer. Ab Herbst könnte die neue Lehre starten, schon jetzt hätten Unternehmen 75 Mitarbeiter dafür angemeldet.
Abgesehen davon gibt es im Handel einen neben der Lehre zu absolvierenden Ausbildungsschwerpunkt „digitaler Verkauf“. Auch hier verbucht der Handel bereits über 500 Teilnehmer mit stark steigender Tendenz. Aber abgesehen von der Modernisierung der Ausbildung spielt es natürlich auch eine Rolle, dass Lehrlinge im Handel deutlich mehr Geld bekommen als früher, alle Chancen haben die Lehre mit einer Matura zu kombinieren, und dann im Beruf Aufstiegschancen winken. Außerdem kann der Handel als Beruf von der Vier- bis zur Sechstage-Woche unterschiedliche Arbeitszeitmodelle anbieten. Gerade die Vier-Tage-Woche sei sehr nachgefragt, so Buchmüller. Im Gegenzug für mehr Freizeit seien Mitarbeiter durchaus bereit, an einem Tag 9,5 Stunden zu arbeiten (APA)