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Krise: Reißleine ziehen

Kika/Leiner steht vor schweren Umstellungen, Filialschließungen und Mitarbeiterkündigungen und go2market zieht sich ebenfalls komplett zurück.

Der Möbelmarkt in Österreich wird sich drastisch ändern. Durch den Verkauf von kika/Leiner an Supernova Invest und Hermann Wieser Gruppe stehen nun 23 Filialschließungen ins Haus. Davon betroffen sind 1900 Mitarbeiter. Der Eigentümer prüft sogar ein Insolvenzverfahren.
Eine gute Nachricht: ein Hoch auf den Handel in Österreich, denn wenn es heiß hergeht, dann steht man sich bei: Spar (mit allen Formaten), Lidl, Hofer, die Post, MPreis und Rewe – um nur einige zu nennen, öffnen ihre Türen für die gekündigten kika/Leiner Mitarbeiter. Auch wenn die Politik denkt, dass sie hier gut aufgestellt ist, die Wirtschaft agiert in der Praxis schneller.
Standort+Markt hat sich kurzerhand die Situation im filialisierten Einrichtungs- und Möbelhausmarkt in Österreich angesehen. Die Zahlen basieren auf Marktbeobachtungen und Markteinschätzungen der Standort + Markt. Aufgrund der Umwälzungen im Wohnungseinrichtungssektor durch die Schließungswelle von 23 Einrichtungshäusern von kika/Leiner mit Ende Juli ergibt sich ein deutlich konzentrierteres Bild dieser Branche was die Verkaufsflächen und Brutto-Umsätze in Österreich betrifft. Der gegenwärtige Umsatzanteil im filialisierten Einrichtungshausbereich von kika/Leiner beträgt rund 21 % und ist nach der XXXLutz-Gruppe (ca. 46 %) und IKEA (ca. 25 %) der drittgrößte Anbieter in Österreich. Nach der Schließungswelle Ende Juli 2023 könnte der Anteil von kika/Leiner nach Schätzungen auf 12 % zurückgehen und würde somit nur mehr knapp vor Möbelix (mit ca. 10 %) liegen. Annähernd 300.000 m2 Verkaufsfläche würden der Wohnungseinrichtungsbranche verloren gehen, dies wären beinahe 340 Mio. Euro Umsatz, die somit in der Branche umverteilt werden könnten. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie der neue Eigentümer die dann freien Flächen nutzen wird.

Go2market ist insolvent

Auch der Testsupermarkt/Marktforscher go2market  GmbH ist insolvent, wie aus KSV ersichtlich ist. Mitte Mai wurde bereits ein Insolvenzantrag gestellt. Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, wird sich weisen.

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geschrieben am

07.06.2023