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eCommerce Studien

E-Commerce genau betrachtet

Klarna veröffentlicht eine Studie über die beliebteste online-Shopping Zeit, Händler bringen neue Lösungen für die letzte Meile. Und Amazons KMU-Umsätze blühen.

Klarna hat das E-Commerce-Verhalten österreichischer Konsumenten in 11 verschiedenen Produktkategorien im Zeitraum von Jänner bis August 2022 untersucht, um den Händlern bei Marketingaktivitäten hilfreich zu sein.

Am Sonntagabend läuft der Onlinehandel am heißesten

Insgesamt gesehen verzeichnet der E-Commerce in Österreich am Sonntagabend von 21 bis 22 Uhr mit 243% das höchste Umsatzvolumen im Vergleich zu einer durchschnittlichen Stunde. Der Umsatz bei Kleidung und Schuhen (256%), Haus und Garten (245%) sowie Sport und Freizeit (242%) verdreifacht sich fast zu dieser Zeit – bei Kinderartikeln sogar mehr (314%). Freitags und samstags werden in allen Produktkategorien die wenigsten Bestellungen aufgegeben: Im Durchschnitt geben die Österreicher an diesen Tagen jeweils 10% bzw. 11% weniger aus als im Durchschnitt.
Es gibt erhebliche Unterschiede im Online-Konsumverhalten je nach Altersgruppe. Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren (Gen Z) kaufen generell montags um 21 Uhr am meisten online (229%). Die höchsten Umsatzanstiege in dieser Altersgruppe sind um die Uhrzeit bei Kfz-Zubehör und um 22 Uhr bei Erotikprodukten zu verzeichnen, mit jeweils 327%. Auch für Essen & Trinken geben Jugendliche samstags zu Mittag insgesamt das Dreifache als in einer durchschnittlichen Stunde aus (303%).
Der Umsatz bei Konsument:innen ab 66 Jahren ist montags, allerdings um die Mittagszeit, mehr als doppelt so hoch wie zu einer durchschnittlichen Stunde (224%). Die beiden Altersgruppen sind die einzigen, die es nicht bevorzugen, am Sonntag zu shoppen.

KMUs exportieren mit Amazon

Im Rahmen der Eröffnung des neuen Verteilzentrums in Klagenfurt bringt Amazon einen Überblick über die Exportaktivitäten der heimischen KMUs. Die mehr als 2500 österreichischen KMUs, die über den Amazon Marketplace verkaufen, exportierten im vergangenen Jahr insgesamt Waren im Wert von mehr als 500 Millionen Euro und somit über 25 % mehr als noch 2020. Zu diesem Ergebnis kommt der „Unternehmer:innen der Zukunft – KMU Report Österreich 2022“.

Österreichische KMUs verkauften im Jahr 2021 mehr als 20 Millionen Produkte über den Amazon Marketplace. Das entspricht mehr als 35 Produkte pro Minute und einem Anstieg von über 15 % im Vergleich zu 2020. Besonders beliebt waren Produkte aus den Kategorien Wohnen, Sport & Freizeit, Computer & Zubehör, Kosmetik sowie Spielzeug. KMUs aus Österreich haben durch den Verkauf bei Amazon bisher über 10.000 neue Arbeitsplätze in Österreich geschaffen. Diese Stellen sind zusätzlich zu den Jobs direkt bei Amazon entstanden. Mit der Eröffnung des neuen Verteilzentrums in Klagenfurt beschäftigt Amazon mehr als 600 Mitarbeiter in Österreich.  

Auch eCommerce hat ein Krise

Man kann es kaum glauben nach 2020 und 2021: explodierende Kosten und Lieferschwierigkeiten beuteln auch den Online-Handel., wie eine länderübergreifende Befragung der ZHAW in Kooperation mit dem Handelsverband belegt. Allein im zweiten Quartal 2022 sind die eCommerce-Umsätze hierzulande laut Statistik Austria um -4,8% eingebrochen. Die Branche kämpft aber nicht nur mit sinkenden Umsatzzahlen, sondern auch mit Lieferengpässen, Rohstoffknappheit und den regelrecht explodierenden Energie- und Logistikkosten.

Der Onlinehandel sieht sich durch das aktuelle Weltgeschehen mit einigen fundamentalen Herausforderungen konfrontiert. "Der Ukraine-Krieg und die historisch hohe Inflation haben einen Nachfrageschock ausgelöst, der auch vor dem Onlinehandel nicht haltmacht. Darüber hinaus kämpft jeder vierte Onlinehändler mit langen Lieferzeiten oder Lieferverzögerungen, jeder fünfte mit Verfügbarkeitsproblemen und Rohstoffknappheit. Vor allem die Fernost- und Überseefracht bereitet wegen teilweise gesperrten Häfen und fehlenden Containern Schwierigkeiten. Das führt zu Kostensteigerungen von der ersten bis zur letzten Meile bei rückläufigen Umsätzen", fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die Studienergebnisse zusammen.

"Rohstoffproduzenten und Lieferanten aus der Ukraine können kriegsbedingt nicht liefern. Lebensmittel-Onlinehändler berichten, dass teilweise Rohstoffe nicht verfügbar sind, und sie deshalb gewisse Produkte nicht mehr produzieren können", bestätigt Darius Zumstein, Studienleiter und Leiter E-Commerce Lab der ZHAW School of Management and Law.

Die letzte Meile

Je mehr eCommerce, desto mehr Produkte, die den Weg zum Kunden antreten: die letzte Meile ist für viele eine Hürde. Nun haben sich einige Händler neue Lösungen überlegt.

Penny: Das Abholen von Paketen mit den Amazon-Locker wird nun noch einfacher und flexibler. In 47 Penny-Filialen können Kunden bereits rund um die Uhr Pakete abholen. Bis Ende des Jahres kommen österreichweit noch 31 weitere Penny Märkte dazu.

Interspar: Kunden in Linz können sich über ein besonderes Service freuen: Die Interspar-Abholstation! Bei diesem Service können Lebensmittel online auf interspar.at/lebensmittel bestellt werden und ganz einfach an der Abholstation beim Interspar-Hypermarkt in Linz in der Industriezeile 76 abgeholt werden. Insgesamt 4 Abholboxen betreibt der Händler bis jetzt in ganz Österreich, das Angebot wird stetig erweitert. 

 

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geschrieben am

15.09.2022