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Ist wirklich jeder online?

Für den online-Handel ist wichtig zu wissen: Wer und wie viele sind eigentlich im Internet?

„Rund um die Digitalisierung gibt es eine enorm hohe Erwartungshaltung, die zu vielen Mythen führt“, begrüßte Intergral-Geschäftsführer Bertram Barth zum Impulse-Event des iab austria. Im Rahmen des Knowledge-Formats des interactive advertising bureau austria präsentierte er Auszüge aus dem Austrian Internet Monitor (AIM), die mit weit verbreitetem Aberglauben rund um Bits und Bytes aufräumen und der werbetreibenden Wirtschaft Orientierung geben sollen.

Hier die wichtigsten Details:

Rund 6,69 Millionen Menschen (88 % der Gesamtbevölkerung) sind laut AIM online. Allerdings nutzen nur 5,75 Millionen Menschen (76 %) das Internet (fast) täglich. Täglich wird das Web nur von 100 % der 14- bis 49-Jährigen genutzt. Mit steigendem Alter nimmt die tägliche Nutzung auf 33 % bei den über 70-Jährigen ab. 66 % haben in den letzten vier Wochen Adressen und Telefonnummern gesucht, 58 % informierten sich über Fahrpläne, 48 %nutzten Facebook, 59 % konsumierten Musik oder Videos und nur zehn Prozent lasen Blogs. Besonders ausgeprägt ist die Facebooknutzung bei den 30- bis 40-Jährigen, während 20- bis 30-Jährige bevorzugt Musik und Videos konsumieren.

Der digitale Reifegrad liegt aktuell bei 50 %, wobei Männer mit 55 % etwas webaffiner als Frauen mit 43 % sind. Besonders deutlich fallen die Unterschiede in der Altersbetrachtung aus: Unter 30-Jährige weisen einen Index von 61 % auf; über 66-Jährige nur von 25 %.

Nach der Nutzer-Typologie des AIM gibt es nur elf Prozent Experten und Allrounder, 14 % sind fortgeschrittene Alltagsuser, neun Prozent sind fun- und unterhaltungsorientierte User, 49 % werden als distante User bezeichnet und 16 % sind Offliner. Distante User unterteilen sich in 22 % skeptische Alltagsuser, 14 % interessierte Basisuser und 13 % skeptische Basisnutzer.

Sind alle Senioren versierte Internetnutzer?

Über 60-Jährige nutzen das Internet nur zwischen fünf und sieben Stunden pro Woche, während der Durchschnitt bei 18 Stunden liegt. Am intensivsten wird das Internet von 20- bis 29-Jährigen genutzt, die 34 Stunden pro Woche online sind. Über 60-Jährige nutzen das Web primär zur Suche nach Adressen und Telefonnummern sowie für Fahrplanauskünfte. Blogs haben in dieser Altersgruppe nahezu keine Bedeutung. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch in der Betrachtung nach sozialen Schichten.

Nutzen alle das Smartphone?

Die Handy-Durchdringung liegt laut AIM aktuell bei 96 % während der Besitz von Smartphones bei nur 73 % liegt. Allerdings nutzen nur 65 % der Smartphone-Besitzer das Internet am Smartphone. Bei den bis zu 39-Jährigen Smartphone-Besitzern liegt die Internetnutzung bei knapp 90 %, während sie bei über 60-Jährigen auf unter 50 % zurückgeht. 70 % der Smartphoneuser laden Fotos hoch, 64 % informieren sich über Fahrpläne, 50 % konsumieren Nachrichten und Informationen.

Stirbt der stationäre Handel durch die Digitalisierung?

44 % der Internet-User kaufen online Kleidung und Schuhe, 33 % buchen Hotels, 28 %kaufen Bücher, 25 % diverse Tickets und 20 % Körperpflege- und Kosmetikartikel. Nur fünf Prozent kaufen Wein und Spirituosen oder CDs, sieben Prozent Unterhaltungselektronik oder neun Prozent Software.

64 % der User haben in den letzten drei Monaten online eingekauft. 91 % der 30- bis 39-Jährigen nutzen digitale Einkaufsangebote, während der Wert bei den über 60-Jährigen deutlich unter 50 % abfällt.

70 % der User attestieren Online-Käufen, dass sie praktisch sind, 65 % halten sie für preiswert und 55 % für schnell. Mehr Spaß haben die Befragten allerdings beim Einkauf im stationären Handel (62 %). Für 78 % ist der reale Einkauf ein Erlebnis, 85 % halten ihn für sicher und 90 % bezeichnen ihn als vertraut und freundlich. 74 % der Befragten sind davon überzeugt, dass das reale Einkaufserlebnis durch den Online-Handel nicht ersetzt werden kann.

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geschrieben am

30.05.2019