Das neue Eigenkapital
Das neue Eigenkapital
Unternehmer haben u.a. bestimmte Eigenschaften: sie haben Visionen, sind ungeduldig und risikobereit. Unternehmer wollen Mitarbeiter, die mitdenken, mitgestalten und umsetzen. Sie lassen Leit- und Richtlinien verfassen, in denen viel von „ Mitarbeitern im Mittelpunkt“, von Talentemanagement, von Personalentwicklung, Weiterbildung und Führungskultur geschrieben steht. Bestenfalls mit einem Seitenblick überprüfen sie den Realisierungsgrad. Nicht zu selten nur auf diametrale Widersprüche und übersehen, tolerieren und akzeptieren – aus unterschiedlichsten Motiven- Mitläufer, Faulenzer und Kryptokommunisten ihrer „Belegschaft“.
Willkommen im Karneval der Wirklichkeiten ( M. Svolikovas ) !!
Die späte Besinnung erfolgt zumeist in Zeiten guter Konjunktur. In Zeiten, in denen das Angebot qualifizierter Positionen die Nachfrage übersteigt. Realitätsschock! Nach Momenten der Bestürzung – Wachstum ist kein Thema finanzieller Ressourcen mehr sondern eines der personellen Ressourcen – folgt die neue, bislang verdrängte Erkenntnis:
Mitarbeiter sind das neue Eigenkapital!
Machen sich nun die oftmals umstrittenen Investitionen ins Unternehmensimage bezahlt? Vielleicht. Notwendig ist jetzt vor allem eines: das Ende der Selbstlügen. „ Jeder will bei uns arbeiten! Bei uns stimmt alles! Wir sind die Zukunft“ glauben felsenfest Unternehmer und Manager. Oft leider nur sie selbst. Immer mehr der immer weniger werdenden BewerberInnen müssen überzeugt werden, dass ein Wechsel das Richtige für sie ist. Kein einfacher Prozess !
Jetzt rächen sich die Versäumnisse der Vergangenheit. Vernachlässigte Mitarbeiterbedarfsplanung, die, von den strategischen Unternehmenszielen abgeleitet, Engpässe und Wachstumshemmnisse vorwegnimmt. Die fehlende, strukturierte und systematische Identifikation interner KandidatInnen stellt sich als weiteres Übel heraus.
Was also ist zu tun?
In jedem Unternehmen finden sich auf allen Ebenen sogenannte „Rohdiamanten“, jene Edelsteine, die für die Unternehmenszukunft so wichtig sind. Selbst wenn sie aufgespürt, erkannt und apostrophiert sind, ergibt sich ein häufig beobachtetes Problem: „Rohdiamanten“ müssen geschliffen werden. Das ist mühsam und zeitaufwändig. Entweder fühlt sich niemand zuständig oder keiner will Zeit dafür aufwenden. Die dafür übertragene Verantwortung wird bagatellisiert, verdrängt oder ignoriert. Hoffnungsträger verblassen dann wie Papier in der Sonne, werden frustriert und verlassen im schlechtesten Fall das Unternehmen.
Derzeitige Faktenlage ist: bis in die vierte Unternehmensebene sind offene Stellen oft schon nur mehr mit gezielter „Kopfjagd“ zu besetzen. Externe Hilfe bei der Suche nach dem neuen Eigenkapital rechnet sich dabei allemal!