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Palo Alto in Oberösterreich

Dass die Zukunft im Handel anders aussehen wird, als heute, ist klar. Dass sie Hofer gerne mitbestimmen möchte auch.

Genau aus diesem Grund rüsten sich Österreichs größter Diskonter, Hofer, und die Mutter ALDI, um jene Zukunft, die vorhersehbar ist, mitzubestimmen - so Dr. Günther Helm, Hofer Generaldirektor. Die Bausteine, um die Zukunft mitzubauen sind: die stimmige Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, ein gutes Einvernehmen mit Mitbewerbern, das Finden von kreativen Köpfen und das alles unter einem Dach. Dieses findet man seit September nun in einer ehemaligen Produktionshalle eines Solarherstellers in Eberstalzell. Hofer hat diese 20.000 m2-Halle, die 7 km von der eigenen Zentrale entfernt ist, so adaptiert, dass es nun einen Hofer-Teil gibt, der durch einen Mittelgang mit einem "öffentlich-wissenschaftlichen Bereich" verbunden ist. So hat es in Silicon Vally, Palo Alto in Kalifornien auch angefangen. Im Hofer-Bereich befindet sich ein weitläufiger Open Space mit Einzelarbeitsplätzen, mehrere Workbenches für bis zu acht Mitarbeiter, Fokusboxen als Rückzugsmöglichkeit, Einzelbüros sowie unterschiedlich ausgestatteten Besprechungs- und Projekträumen in einem scheinbar schwebenden „Mittelschiff“ auf zwei Etagen. Ein Highlight sind die sieben Projekthäuser, welche Hofer-Mitarbeiter für Projektarbeiten über einen längeren Zeitraum buchen können. 

Im zweiten Bereich des Innovationszentrums ist eine weitläufige Begegnungszone mit einer großen Aula inklusive Bühne und einer Cafeteria angesiedelt. Auch hier gibt es ein großes Mittelschiff, in dem sich auf zwei Etagen Seminar-, Labor- und Besprechungsräume befinden. Die Räumlichkeiten werden sowohl von der FH Oberösterreich als auch von Hofer im Rahmen der Hofer-Akademie, dem Aus- und Weiterbildungsprogramm des Lebensmittelhändlers, sowie für Vorträge und Veranstaltungen genutzt. 

Wer das Buch des Spiegel-Redakteurs Christoph Kees über Silicon Valley kennt, der weiß, dass die besten Lösungen in Plattformen gefunden werden. Genau dieser bedient sich Hofer nun: Die Wissenschaft ist mit der FH OÖ miteingebunden, die sogar eigene Studienlehrgänge schafft. Die Politik mit der Landesregierung und die Wirtschaft mit Start-Ups, die sich einmieten können. Das internationale Supply Chain Management steht in jedem Fall im Vordergrund, denn darum wird es in Zukunft auch gehen: die Logistik hinter dem e-commerce.

Was den Mitbewerber angeht, so meint man von Seiten Hofer: " Dort, wo es innhaft ist, kann man auch mit der Konkurrenz reden", allerdings würde man jetzt lieber mit Mitbewerbern wie Ikea starten. 

Alpha Retail Network ist das erste Zentrum dieser Art in Österreich und auch in Europa gibt es nicht viele Entwicklungszentren dieser Art. Eines der bekanntesten befindet sich in Schweden. Die Schweden selbst gehen mit Digitalisierung ganz anders um als wir. Dort werden fünf von 10 SIM-Karten nicht in Mobiltelefonen genutzt, sondern zum Einkaufen etwa. Bei uns ist es eine.

Hofer hat bereits in den vergangenen Jahren stark in Digitalisierung investiert, vor allem in interaktives Marketing: Heute erreichen maßgeschneiderte Newsletter eigens definierte Zielgruppen, Kunden werden über Customer Experience-Plattformen wie „Mein Hofer“ selbst zu Produkttestern und können über „Meine Meinung. Mein Hofer.“ ihr Einkaufserlebnis online bewerten. Über „Hofer liefert.“ ist die Bestellung und Bezahlung ausgewählter Artikel bequem von zu Hause aus möglich - ein Online-Service, der sich sehr großer Beliebtheit erfreut und weiter ausgebaut wird.

Für diese und viele andere Digitalisierungsoffensiven ist Hofer laufend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, egal ob Online Marketing-Experten, eCommerce-Spezialisten, IT-Mitarbeiter, SEO-Spezialisten, Performance Marketing Mitarbeiter oder Supply Chain Management Experten.„Wir suchen engagierte und kreative Digital Natives mit Weitblick für unsere Unternehmenszweige der Zukunft“,so Hofer-Generaldirektor Günther Helm. 

Post-Kooperation

Ebenfalls in Richtung Technik geht die jüngste Kooperation mit der Post: Ende September werden die ersten Pilot-Projekte starten, sagte Post-Generaldirektor Georg Pölzl. Die Stationen sollen 24 Stunden zugänglich sein und können zum Abholen, Verschicken und Retournieren von Paketen verwendet werden. Die genaue Anzahl werde im September mitgeteilt, so Pölzl. retailreport.at warf einen ersten Blick auf eine Station in Wien 14.

 

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geschrieben am

15.09.2018