Corona-Petition soll Arbeitsplätze retten
Autorin: Michaela Schellner
Dass viele heimische Betriebe, die im Gegensatz zu digitalen Giganten mit Abgaben und Steuern die Sozialtöpfe finanzieren, derzeit ums Überleben kämpfen, ist aufgrund der sich mittlerweile fast täglich ändernden Rahmenbedingungen nur wenig verwunderlich. Laut Informationen des Handelsverbands musste hierzulande alleine im Handel bereits jedes zehnte Geschäft aufgrund der Coronakrise seinen Betrieb einstellen - bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitslosigkeit.
"Mit dem dritten harten Lockdown ist für viele Branchen das schlimmste Szenario eingetreten. Nun beginnt auch die Insolvenz-Lawine zu rollen. Unzählige Betriebe stehen vor dem Ende ihrer wirtschaftlichen Existenz, hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Das können wir nicht länger hinnehmen, daher hat der Handelsverband eine Online-Petition gestartet. Wir rufen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, unsere Wirtschaft, die heimischen Arbeitsplätze und Lehrstellen mit ihrer virtuellen Unterschrift zu unterstützen", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zu den Beweggründen der Initiative #arbeitsplätzeretten.
In der branchenübergreifenden Petition finden sich fünf Forderungen an die Bundesregierung:
- Lockdown ehestmöglich beenden
- Hilfen für direkt und indirekt betroffene Unternehmen rasch und fair ausbezahlen (Erhöhung des Verlustersatzes von 3 auf mind. 5 Mrd. Euro)
- Planungssicherheit schaffen
- Transparente Test- und Impfstrategie (Freiwilligkeit, Positiv-Anreize in Form von Gutscheinen, Transparenz und seriöse Aufklärung)
- Know-How von erfahrenen Praktikern nutzen (Einbindung von freien Verbänden und Wirtschaftsvertretern)
Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch macht nochmals auf die dramatische Lage aufmerksam: "Wenn wir nicht rasch gegensteuern, fallen viele der 490.000 Arbeitsplätze im Non-Food Handel, im Großhandel sowie von anderen Geschäften und Betrieben weg. Die Lage ist schlimmer denn je. Nur gemeinsam, als bundesweite, branchenübergreifende Initiative, werden wir Gehör finden, um das drohende Ortskernsterben und die Verödung unserer Innenstädte zu verhindern."
Zum Unterschreiben der Petition werden sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer aufgerufen.