Direkt zum Inhalt
Greiner Führungsteam: v.li.: Manfred Stahnke, COO; Axel Kühner, CEO; Hannes Moser, CFO.

Greiner Packaging: "Unterstützung statt Verbote"

Das international agierende Unternehmen Greiner sieht in seinen Sparten unterschiedliche Herausforderungen, ist aber auf Erfolgskurs.

In drei große Sparten teilt sich das Unternehmen mit Firmensitz im oberösterreichischen Kremsmünster auf: Greiner Packaging, Neveon (Herstellung und Verarbeitung von Schaumstoffen aus Polyurethan) und Greiner Bio-One (Medizintechnik-Unternehmen). Das weltweit führende Kunststoffunternehmen erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 2,3 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 2,5% zum Jahr davor. 169 Mio. Euro wurden investiert und 11.626 Mitarbeiter arbeiten in den Unternehmen. Das sind um 5,5% mehr als im Jahr zuvor. Der Großteil wurde neu aufgenommen, was viel über die gesunde Entwicklung der Greiner Gruppe aussagt. Trotz allen positiven wirtschaftlichen Kennzahlen: Kunststoff erlebt aktuell weltweit eine „Verbotswelle“ statt einer Unterstützung. Dabei hat der richtige Kunststoff in der richtigen Anwendung mit Sicherheit einen großen Vorteil – siehe die Verpackungsindustrie, die gerade für den Lebensmittelhandel von großer Bedeutung ist.

Greiner Packaging, das größte der drei Spartenunternehmen

Greiner Packaging, mit über 5000 Beschäftigten das größte der drei Spartenunternehmen, konnte den Umsatz im Vorjahr um 17,7 Prozent auf 909 Millionen Euro steigern. Die Steigerung kam aus Preis- und Mengensteigerungen. Vornehmlich wachsen Commodity Produkte sowie Premium Produkte, der Mittelbau bricht weg, so Greiner CEO Axel Kühner. Die günstigen Verpackungen waren in der jüngsten Vergangenheit am Vormarsch, was das aktuelle Einkaufsverhalten der Konsumenten aufgrund der Teuerungen widerspiegelt. Allerdings sieht Greiner Packaging keine großen Verlagerungen zu Eigenmarken des Handels.

Innovativ in Zeiten der Krise

Trotzdem muss man als internationales Unternehmen stets am Puls der Zeit agieren. Deshalb setzt Greiner nicht nur auf neue Produkte in der Verpackung, sondern hat auch ein Recycling-Werk in Serbien gekauft. 2022 ist Greiner mit dem Kauf eines serbischen Recyclingunternehmens erstmals in das Wertstoffgeschäft eingestiegen und hat damit einen Meilenstein im Bereich Kreislaufwirtschaft gesetzt. Recycelte Wertstoffe, die bisher von außen zugekauft werden mussten, kommen nun zum Teil aus dem eigenen Haus. Zunächst kommen die Kunststoffe für Recycling noch aus Serbien, nach und nach wird man die Zufuhr neu strukturieren.

Auch im Produkte-Segment ist Greiner Packaging sehr aktiv und launchte kompostierbare Kapseln, einen besonders dünnen und gut recyclebaren Becher (K3 r100; unter anderem für die Berglandmilch) und produziert die bekannte airUp-Flaschen in seinem Werk.

Größte Herausforderungen

Für die größte Sparte des Unternehmens gibt es aktuell große Herausforderungen. Durch die starken Kostensteigerungen bei Energie stiegen auch die Herstellkosten an. Dazu kommen erhöhte Arbeitskosten. Die Preise an die Kunden weiterzugeben, ist zeitweise ein steiniger Weg. Und alles in allem spüren auch der Handel und die Industrie die verhaltene Nachfrage. Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist bei Greiner Packaging stark: Materialreduktion, Reuse-Produkte und Recyclingfähigkeit stehen bei Neuentwicklungen im absoluten Vordergrund. „Kunststoffe der Zukunft müssen noch intelligenter werden“, so Kühner und spricht damit spezielle Material- und Herstellverfahren an, wie etwa biobasierte Plastics. „Doch für alle Player in dieser Branche wäre ein wesentlicher Gamechanger das chemische Recycling von Kunststoff-Produkten. Leider wird das in der EU-Politik nicht so gerne gesehen, was Schade ist, da man hier viel sehr viel ökologischer arbeiten könnte“, meint der Greiner-CEO.

 

Um die Klimakrise zu bewältigen, haben wir das Pariser Klimaabkommen. Um die Umweltverschmutzung durch Kunststoffe zu beenden, braucht es ebenfalls eine weltweite Vereinbarung“, so Axel Kühner, CEO der Greiner AG. Als führendes Unternehmen in der Kunststoff- und Schaumstoffverarbeitung begrüßt Greiner daher die zweite Verhandlungsrunde für das UNO-Plastikabkommen, die ab Montag, 29. Mai, in Paris startet.

Kunststoff, der nie zu Abfall wird

Als ein weltweit führender Kunststoffverarbeiter begrüßt Greiner die zweite Verhandlungsrunde des Abkommens in Paris. „Wir von Greiner haben sehr früh und klar Stellung bezogen: Was wir brauchen, ist ein globaler Vertrag, der klare Regeln festlegt, um eine weltweit funktionierende Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu erreichen“, so Kühner. Aus diesem Grund hat sich Greiner bereits im Vorjahr der „Business Coalition for a Global Plastics Treaty“ angeschlossen, deren Vision es ist, dass Kunststoff dank Kreislaufwirtschaft nie zu Abfall wird. Alle über hundert Unternehmen, NGOs und Finanzinstitute, die sich dieser weltweiten Koalition angeschlossen haben, verpflichten sich dazu, das Plastikabkommen zu unterstützen, sobald es rechtskräftig abgeschlossen wurde.

Kategorien

geschrieben am

25.05.2023