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Der Vorstand der Greiner AG: CEO Saori Dubourg und CFO Hannes Moser

Greiner: Krisenresilienz mit breitem Portfolio

Das familiengeführte Kunststoff- und Schaumstoffunternehmen blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2024 zurück. Vorstandsvorsitzende Saori Dubourg und Finanzvorstand Hannes Moser legen ihren Fokus auch weiterhin auf Zukunftstechnologien in Zukunftsmärkten.

Von Michaela Schellner

„Es liegt mehr denn je an uns, die Zukunft in eine positive Richtung zu gestalten“, betont Saori Dubourg am Greiner-Standort in Wien anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses. Die versierte Industrie-Managerin steht seit März 2024 an der Spitze des weltweit führenden Familienunternehmens für Kunststoff- und Schaumstofflösungen und hat ihr erstes Jahr genutzt, um Greiner gemeinsam mit ihrem Vorstandskollegen und Finanzchef Hannes Moser auf Effizienz zu trimmen. „Wir haben unser gesamtes Portfolio auf vorhandenes, aber noch nicht genutztes Potenzial durchleuchtet und auch viel Zeit im Maschinenraum verbracht, um Optimierungen vorzunehmen“, so Dubourg. 

Sparten mit Zugewinnen und Verlusten

Angesichts des wirtschaftlich herausfordernden Umfelds ist das auch recht gut gelungen. In Summe wurde an 107 Standorten in 31 Ländern mit 10.318 Mitarbeitern ein Gesamtumsatz von knapp zwei Milliarden Euro (1,991 Mrd. Euro; -0,8 %) erwirtschaftet. Damit liege man laut Moser bereinigt um die Umsatzerlöse der mit 28.12.2023 verkauften Greiner Perfoam Geschäftseinheiten auf Vorjahresniveau.

Besonders gut performt und im Umsatz zugelegt haben die beiden Sparten Greiner Packaging (Verpackungslösungen sowie maßgeschneiderte Kunststoffteile und -produkte, +3,6 %) und Greiner Bio-One (Medizintechnik und Pharma, +4,5 %). Die Schaumstoffsparte Neveon verlor hingegen mit minus 17,4 Prozent deutlich. Als Grund nennen Dubourg und Moser die mangelnde Zuversicht der Konsumenten, die Kaufzurückhaltung bei Möbeln und Matratzen sowie die schwächelnde Baukonjunktur. Demzufolge wurde der Geschäftsbereich proaktiv restrukturiert, drei nicht wettbewerbsfähige Produktionsstandorte in Deutschland geschlossen und im Gegenzug die Kapazitäten in Polen, Ungarn, Rumänien und Österreich stärker ausgelastet. „Das war eine schmerzhafte Entscheidung, an der aber kein Weg vorbeiführte“, schildert Dubourg. Das unterm Strich zufriedenstellende Ergebnis habe man erreicht, weil die Zuwächse in den beiden erst genannten Sparten das Minus bei Neveon kompensiert hätten.

129 Millionen Euro investiert

Weil Greiner auch in Krisenzeiten an seiner Strategie in Zukunftstechnologien für Zukunftsmärkte zu investieren festhält, hat man dafür auch im Vorjahr ein Volumen von 129 Millionen Euro vorgesehen. Der Großteil der Mittel wurde in Europa (84 %) investiert, gefolgt von Südamerika (8 %), Nordamerika (5 %) und Asien (3 %). 45 Millionen Euro der Investitionen tätigte Greiner in Österreich. 22 Millionen Euro davon flossen in die Greiner Bio-One-Tochter Mediscan mit Sitz in Kremsmünster (OÖ), dem größten Sterilisationswerk Europas für die Sterilisation von medizinischen Produkten, die Entkeimung von Lebensmittelverpackungen und die Veredelung von Kunststoffen und Halbleitern.

Zum Thema Nachhaltigkeit hält Dubourg fest: „Haltung ist dieser Tage wichtiger denn je. Eine gute Strategie fragt auch danach, was in 20 Jahren von heute relevant bleibt.“ Diesem Leitsatz folgend setzt Greiner, das gruppenweit mit dem EcoVadis-Platin-Rating ausgezeichnet wurde und damit zu den besten ein Prozent aller weltweit bewerteten Unternehmen zählt, kontinuierlich auf innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette. Als Highlights aus dem vergangenen Jahr nannte Dubourg das Joint-Venture Loop-it von Neveon und Brantner green solutions im Bereich Matratzenrecycling oder das Gemeinschaftsprojekt von Greiner Packaging und Constantia Flexibles zu heimkompostierbaren Kaffeekapseln.

Spartenentwicklung im Detail

  • Greiner Packaging: 30 Standorte, 4.933 Mitarbeiter, 875 Mio. Euro Umsatz (+3,6 %)
  • Greiner Bio-One: 29 Standorte, 2.624 Mitarbeiter, 666 Mio. Euro Umsatz (+4,5 %)
  • Neveon: 44 Standorte, 2.519 Mitarbeiter, 455 Mio. Euro Umsatz (-17,4 %)

 

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geschrieben am

06.05.2025