Greiner AG: Neuausrichtung der Strategie
Saori Dubourg ist seit 1. März 2024 Vorstandvorsitzende der Greiner AG. Sie folgte Axel Kühner. „Auch wenn das Marktumfeld herausfordernd ist, bleiben die Ambitionen bei Greiner unverändert hoch: Wir wollen Wert schaffen. Unser Ziel ist es, den Umbau zu einem zirkulären, nachhaltigen Global Player kontinuierlich fortzusetzen“, erklärt Saori Dubourg. In diesem Fall ist sie die geeignete Managerin, wie man sie vom vorigen Unternehmen BASF kennt: klar, analytisch und sozial kompetent. Diese Kompetenzen sind notwendig, denn die Umsätze sind in allen drei Sparten des Unternehmens – Greiner Packaging, Neveon und Greiner Bio-One - zurückgegangen. Bei Neveon liegt der Grund vor allem in der Konsumzurückhaltung bei Bettwaren und Matratzen; bei Greiner Bio-One waren Investitionszurückhaltung bei Forschungseinrichtungen und geringere Nachfragen nach Produkten der Business Unit BioScience verantwortlich für den Rückgang. Auf Greiner Packaging wird später gesondert eingegangen. „Zusätzlich waren auch die Produktions- sowie die hohen Zinskosten herausfordernd“, erklärt Hannes Moser, Finanzvorstand (CFO) der Greiner AG.
Greiner AG Ergebnisse im Detail
Der Umsatz der Unternehmensgruppe mit insgesamt 10.544 Mitarbeitern belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 2,1 Milliarden Euro, nach zuletzt 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr. 2023 lag das eingesetzte Investitionsvolumen bei insgesamt 138 Millionen Euro, was 6,5 % des Umsatzes entspricht. Der Großteil der Mittel wurde in Europa (80,1 %) investiert, gefolgt von USA (8,0 %), Asien (7,9 %) und Südamerika (3,6 %). Fast die Hälfte der Investitionen – nämlich 56 von 138 Millionen Euro – wurde in Österreich getätigt.
„So schwierig das vergangene Jahr für alle Sparten war, hat es auch gezeigt, dass uns die Größe und Diversität als Unternehmensgruppe insgesamt resilienter macht und Sicherheit verschafft“, erklärt Manfred Stanek, Chief Operating Officer (COO) der Greiner AG.
Die Schaumstoff-Sparte Neveon erzielte einen Gesamtumsatz von 641 Millionen Euro (-12,5 %), mit 2.800 Mitarbeitern an 55 Standorten weltweit.
Greiner Bio-One verzeichnete mit 29 Standorten und 2.659 Mitarbeitern einen Umsatz von 637 Millionen Euro (-8,1 %).
Greiner Packaging
Das Verpackungsgeschäft von Greiner Packaging hat selbst im schwierigen Geschäftsjahr 2023 hohe Resilienz bewiesen. Insgesamt erzielte Greiner Packaging mit 30 Standorten und 4.892 Beschäftigen einen Umsatz von 845 Millionen Euro. Das sind -7 % gegenüber 2022 und somit besser als der Rückgang des Geschäftes, wenn man nach Deutschland auf die Kunststoff-Branche blickt. Ein merkbarer Trend war, dass Konsumenten aufgrund der hohen Inflation zu Private Label Produkten griffen und die Premium-Produkte von Greiner Packaging weniger nachgefragt wurden. „Auch jetzt, da die Mengen wieder im Steigen sind, ist dieser Trend nach wie vor bemerkbar“, so Stanek. „Wir verpacken vornehmlich im Food-Bereich und hier im Segment Dairy“, so Stanek. Innovationen bei Kunststoff sind für Hersteller und Händler von höchstem Interesse. 94% des Umsatzes bei Greiner Packaging werden in Europa gemacht. Seit Mai 2023 ist Beatrix Praeceptor neue CEO der Greiner-Sparte.
Jüngste Innovationen sind:
- r-PET Trays, deren Material aus dem Gelben Sack genommen wird (Kooperation mit Rauch Fruchtsäfte)
- K3 feiert das 40jährige Jubiläum, die Innovation K3 r100 wird erfolgreich in den Markt eingeführt
- Einsatz von selbstaufbereiteten rPET-Flakes von Greiner Recycling in Eigenproduktion
Bezüglich PPWR, die ja im Sommer durch den EU-Rat geht, zeigt sich Greiner gelassen, da man schon seit langem die Vorgaben erfüllt.