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Eröffnung Eberstalzell Fleischzerlegewerk

Eberstalzell geht an den Start

In Eberstalzell ging das Rewe-Fleischzerlegewerk in den Testbetrieb und wurde eingeweiht.

Der Wirtschaftspark in Eberstalzell floriert, das sieht auch Bürgermeister Franz Gimplinger so. Das jüngste, am Samstag offiziell eingeweihte Werk, ist das Fleischzerlegewerk der Rewe Group Österreich. „Wir haben uns bei der Entwicklung des Wirtschaftsparkes zum Ziel gesetzt, durchschnittlich pro Hektar 25 Arbeitsplätze zu schaffen. Dieses Ziel haben wir mit rund 50 Arbeitsplätzen nun schon übertroffen“, freut sich Gimplinger. Denn das Rewe-Fleischzerlegewerk ist das jüngst, gleich daneben liegt auch Hofers Think Tank Alpha Retail Network.

Über die glücklichen Wirtschaftshände des Bürgermeisters freut sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer, der im Rahmen der Einweihung meinte: „Wir zählen derzeit in Oberösterreich 691.000 Beschäftigte – soviel wie noch nie. Damit sind wir DER Wirtschaftsstandort Österreichs und ja, nach wie vor ein Industrieland, aber der Handel ist der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes.“ Das Fleischzerlegewerk steht auf 35.000 m2 Grundfläche, beschäftigt derzeit 200 Mitarbeiter und rund 100 Mio. Euro wurden investiert. 

Vollbetrieb 2020

Eberstalzell löst als Fleischwerk Ansfelden ab. Ansfelden wurde nun zu einem Frisch- und Trockenlager umgebaut. Weitere Fleischwerke hat die Rewe in Traiskirchen, St. Veit und Radstadt.

Derzeit läuft das Fleischzerlegewerk in Eberstalzell im Testbetrieb. Das heißt soviel wie: jeweils 120 Tonnen/Woche Rind und Schwein werden zerlegt, das sind knapp 370 Rinder und 1300 Schweine, die jeweils in Hälften oder Viertel angeliefert werden. Geschlachtet wird in Eberstalzell nicht. Rund 600 kg Faschiertes wird im Werk pro Woche hergestellt.

 

Auch Bio-Rinder und Schweine werden verarbeitet, die Verarbeitung erfolgt nach strikten Hygienevorschriften: Bio hat Vorrang und wird zuerst verarbeitet, danach die Maschinen gereinigt und dann die konventionellen Produkte zerteilt. In Eberstalzell werden 90% der Bio-Ware für Rewe in Österreich hergestellt (Ja! Natürlich), aber eben auch für die Marken Hofstädter, efef und Merkur Selection produziert – das sind rund 400 Artikel. Der Eigenmarkenanteil bei Frischfleisch für den Filialbetrieb beträgt 80%.

Pro Tag werden 150.000 Packungen an Produkten der verschiedenen Arten ausgeliefert, das voll automatisierte Hochregallager, das das österreichische Unternehmen Knapp Logistik geplant hat, fasst 44.000 Kisten. In Eberstalzell werden in Zukunft 20.000 Tonnen Frischfleisch pro Jahr zerlegt und verarbeitet, der Rohstoff stammt zu 100% aus Österreich. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird im Werk in Eberstalzell außerdem nach dem „From Nose to Tail“-Prinzip vorgegangen: das heißt, dass alle Teile des Tieres verarbeitet werden. Dank High-Tech-Ausrüstung ist jedes angelieferte Stück Fleisch im gesamten Zerlegeprozess zu jedem Zeitpunkt bis zum individuellen Tier rückverfolgbar. 

Seit Mitte 2019 läuft das Werk im Testbetrieb und ab März 2020 soll es in den Vollbetrieb umsteigen. Dafür ist man noch auf der Suche nach Fachkräften.

Rewe und die Frische

Auch für die Rewe International AG ist die Eröffnung dieses Werkes ein Meilenstein. Die Vorstände Marcel Harastzi und Jan-Peer Brennecke sehen im neuen Werk ebenfalls einen wichtigen Schritt für das Unternehmen. „Oberösterreich ist für uns ein wichtiges Bundesland“, so Haraszti. 985 oberösterreichische Produkte von 155 regionalen Lieferanten, 319 Märkte und 5000 Mitarbeiter in 70 Berufen und 250 Lehrlinge – das sind die Kennzahlen für OÖ. „Bei 2 Millionen Kunden in Österreich täglich müssen wir fit sein“, so Haraszti.

Jan-Peer Brennecke, der seit 1. April in der Rewe International AG den Einkauf und die Produktion leitet, sieht im neuen Werk drei wichtige Anforderungen erfüllt: Nachhaltigkeit in Bau und Umsetzung, moderne Technik und Teamgeist in der Zusammenarbeit mit allen Partnern. Für ihn ist Teamgeist besonders wichtig, vor allem auch mit der Landwirtschaft: „Wir beziehen derzeit 160.000 Tonnen Obst und Gemüse aus Österreich und decken somit 70% des Angebotes. Bei Fleisch liegt der Österreich-Anteil sogar bei 98%. Manche Spezialitäten werden aus anderen Ländern gewünscht“, so Brennecke.

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geschrieben am

20.10.2019