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Deutsche Handels- und Konsumgüterunternehmen forcieren die Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Das Lieferkettengesetz hat Deutschlands Industrie und Handel schon im Griff, in Österreich wird es in den nächsten Jahren umgesetzt. Eine Umfrage sieht sich die Nachhaltigkeit dahinter an.

Aktuelle Umfrage im Rahmen des Microsoft Envision Forums zeigt: Über drei Viertel der deutschen Handels- und Konsumgüterunternehmen (76 %) wünschen sich vermehrt digitale Nachhaltigkeitslösungen für Lieferkette und Logistik, um ihre Nachhaltigkeitsziele noch effizienter zu erreichen. Damit steht das Handlungsfeld Lieferkette für sie im Zentrum aller künftigen Nachhaltigkeitsbestrebungen – gefolgt von den Filialen (42 %), Sortimente & Produktion (40 %) sowie Kunden & Kreislaufwirtschaft (28 %). Dies ist das Ergebnis einer Befragung von rund 100 Entscheidern aus den Bereichen Retail und Consumer Goods im Rahmen des Microsoft Envision Forums zum Thema „Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeit für Handel und Hersteller“.

Immer mehr Handels- und Konsumgüterunternehmen erkennen laut aktueller Microsoft Umfrage, dass die mit der Wertschöpfung verbundenen ökologischen und sozialen Herausforderungen nicht von einem Unternehmen allein, sondern nur durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Produzenten und Lieferanten gelöst werden können. Diese Entwicklung stellt die Handels- und Konsumgüterunternehmen und deren Einkaufsabteilungen zunehmend vor die Aufgabe, gemeinsam mit ihren Lieferanten auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards in der Lieferkette hinzuwirken. Bei der Auswahl ihrer Lieferanten setzen die Händler und Hersteller daher schon heute auf Nachhaltigkeitskriterien wie Menschenreche (67 %), Klimaschutz (50 %) und Ressourcenschonung (46 %).

Gründe für zögerliche Umsetzung

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette braucht es nach Ansicht von 62 % der befragten Entscheider aus den Bereichen Retail und Consumer Goods vor allem eines: eine entsprechende Grundhaltung in den Unternehmen, um wirklich alle Aspekte der Wertschöpfung nachhaltig zu gestalten. Mit Blick auf die Transparenz und Glaubwürdigkeit in der Wahrnehmung der Konsumenten wünscht sich die Mehrheit von ihnen zudem einen Nachhaltigkeits-Score für alle Produkte (62 %) sowie mehr Ehrlichkeit in der Kundenkommunikation (55 %). Einen wichtigen Faktor stellt für sie auch das Thema Energiemanagement dar. Insbesondere durch den Einsatz von digitalen Lösungen in der Gebäude- und Gerätesteuerung wie z. B. bei der Lichtsteuerung und dem energieeffizienten Lichtmanagement oder zur Optimierung der Auslastung der Klima- und Kältetechnik erhalten sie die Möglichkeit, gleichzeitig Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu minimieren. In der Praxis jedoch investieren viele Handels- und Konsumgüterunternehmen noch recht zögerlich in Energieeffizienzmaßnahmen. Die Gründe dafür sind vielfältig. In erster Linie jedoch fehlt es ihnen an Know-how zu möglichen Einsparpotenzialen (65 %), gefolgt von komplexen Rechtsvorschriften und zu viel Bürokratie (53 %) sowie der undurchsichtigen Förderlandschaft (38 %).

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geschrieben am

18.02.2022