Agrana: Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Die Umsatzerlöse der Agrana-Gruppe im Geschäftsjahr 2021|22 lagen mit 2.901,5 Mio. € deutlich über dem Wert des Vorjahres. Das operative Ergebnis stieg um 18,3 % auf 86,5 Mio. € an. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) betrug 2021|22 24,7 Mio. € und lag damit sehr deutlich unter dem Vorjahreswert von 78,7 Mio. €.
Der Kriegsausbruch in der Ukraine am 24. Februar 2022 fiel noch ins Geschäftsjahr 2021|22. „Bis zum Kriegsausbruch waren wir für die Erreichung unserer Ziele voll auf Kurs und hätten ohne negatives Ergebnis aus Kriegssondereinflüssen unseren prognostizierten deutlichen EBIT-Anstieg erreicht. Denn operativ verlief das Geschäftsjahr 2021|22 sehr zufriedenstellend. Im Segment Frucht hat eine gute Apfelverarbeitungskampagne 2021 zu einer Erholung des Fruchtsaftkonzentratgeschäftes geführt und im Segment Stärke waren historisch hohe Ethanolnotierungen der Hauptgrund für eine v.a. im zweiten Halbjahr 2021|22 sehr starke EBIT-Entwicklung. Im Segment Zucker gab es durch eine erhöhte Rübenmenge eine verbesserte Auslastung der Fabriken“, erklärte Agrana-Vorstandsvorsitzender Markus Mühleisen.
Der Umsatz im Segment Frucht stieg im Vorjahresvergleich moderat um 7,2 %. Ausschlaggebend dafür waren gestiegene Verkaufspreise sowohl bei Fruchtzubereitungen als auch bei Fruchtsaftkonzentraten.
In einem von der COVID-19-Pandemie beeinflussten Marktgeschehen stieg der Umsatz im Segment Stärke sehr deutlich auf 1.010,4 Mio. €. Größte Umsatztreiber waren angepasste Verkaufspreise im gesamten Produktportfolio. Extrem gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, primär im zweiten Halbjahr 2021|22, erforderten die Weitergabe der gestiegenen Herstellungskosten. Diese konnten nur teilweise durch Verkaufspreisanpassungen an die Kunden weitergegeben werden und belasteten die Margen.
Im Segment Zucker übertraf der Umsatz jenen im Vorjahr um 14,6 %. Der Absatz der Zuckerprodukte im Geschäftsjahr 2021|22 lag deutlich über dem Vorjahreswert, wobei sich die AGRANA-Zuckermärkte unterschiedlich entwickelten. Im Retailbereich konnten deutliche Mengensteigerungen in Ungarn, Rumänien und auch Bulgarien erzielt werden, während im Industriesektor die Absätze in Österreich, Tschechien und der Slowakei deutlich erhöht werden konnten.
Ausblick
Agrana rechnet für das Geschäftsjahr 2022|23 mit einem sehr deutlichen Anstieg beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT). Beim Konzernumsatz wird von einem deutlichen Anstieg ausgegangen. Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass der Krieg in der Ukraine temporär und regional begrenzt bleibt, die physische Versorgung mit Energie und Rohstoffen gewährleistet ist und sich im neuen Geschäftsjahr die Absatz- und Beschaffungsmärkte wieder teilweise normalisieren können.