Einwegpfand beeinflusst Konsumverhalten
Mit der Einführung des Einwegpfandsystems zu Beginn des Jahres 2025 zeichnet sich in Österreich ein messbarer Wandel im Verbraucherverhalten ab. Eine aktuelle Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov liefert erste valide Daten zur Akzeptanz und Wirkung der neuen Regelung. Die Online-Befragung basiert auf dem YouGov Online Access Panel und wird kostenpflichtig in drei Erhebungswellen über das Jahr 2025 hinweg durchgeführt (März, Juli, Oktober). Ziel ist es, die Entwicklung des Konsumverhaltens im Zeitverlauf differenziert zu beobachten und fundierte Erkenntnisse für Wirtschaft und Handel bereitzustellen.
Laut der Erhebung bewerten mehr als 70 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten das Pfandsystem positiv. Rund die Hälfte der Befragten (50 %) hat bereits aktiv an der Rückgabe teilgenommen. Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse auch bestehende Herausforderungen im Alltag, insbesondere hinsichtlich der Lagerung leerer Gebinde im Haushalt sowie der Rückgabeprozesse im Handel. Dennoch lässt sich eine klare Tendenz feststellen: Das System zeigt Wirkung.
Veränderte Nachfrage: Sirup als Beispiel für Substitutionseffekte
Ein bemerkenswerter Effekt des neuen Rückgabesystems zeigt sich im veränderten Nachfrageverhalten: Produkte, die nicht vom Pfand betroffen sind – beispielsweise Sirup – verzeichnen bereits ein zweistelliges Wachstum bei der Käuferreichweite. Katrin Amlacher, Senior Consultant bei YouGov, interpretiert diesen Trend als klares Indiz für eine bewusste Substitution durch die Konsument:innen: „Die erhöhte Nachfrage nach nicht-bepfandeten Alternativen zeigt deutlich, wie unmittelbar sich das neue Pfandsystem auf Kaufentscheidungen auswirkt.“