Winkelbauer strukturiert sich neu
Herr Winkelbauer, Ihr Bruder hat sich kürzlich aus dem Unternehmen zurückgezogen, warum?
Hannes Winkelbauer: Mein Bruder Thomas und ich haben das Unternehmen Mitte der 1990er Jahre von unserem Vater übernommen und mehr als 30 Jahre gemeinsam erfolgreich geführt und ausgebaut. Dass er sich nun zurückgezogen hat, war seine eigene Entscheidung und hat private Gründe. Es war ihm schon lange ein großes Anliegen, sich mehr der Familie zu widmen.
Was bedeutet das für das Unternehmen?
Mit Ende März hat mir mein Bruder seine Firmenanteile überschrieben, das heißt, ich bin nun alleiniger Eigentümer und Geschäftsführer. Nach außen hin wird sich dadurch nichts verändern. Intern war natürlich eine entsprechende Umstrukturierung notwendig, um seine Agenden, insbesondere im Bereich Finanzen, aufzuteilen und neu zu besetzen. Wir haben in den vergangenen Wochen deshalb unser Backoffice neu organisiert und sind damit für die Zukunft bestens aufgestellt.
Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig für die nächsten Jahre?
Wir glauben an starke Marken und haben ein professionelles Team, das sie mit Leidenschaft bewegt. Wir sind sowohl mit unseren eigenen Marken wie deli dip und Lysoform als auch mit unserem Vertriebssortiment sehr breit aufgestellt und gut am heimischen Markt etabliert. Unser Ziel ist, wie auch bisher, die Marken weiter zu stärken und auszubauen und durch unsere starken Vertriebsstrukturen und Partnerschaften einen Mehrwert für unsere Handelspartner zu schaffen. Zusätzlich sind wir immer auf der Suche nach neuen internationalen Brands und Innovationen, die den heimischen Markt bereichern.
Welche Neuheiten gibt es aktuell bei Winkelbauer?
Neben Neuprodukten bei unseren bestehenden Vertriebsmarken wie Maldon Sea Salt oder Perlweiss haben wir unser Portfolio zuletzt unter anderem um die schwedische Kult-Schokolade Marabou und um die Bob Snail Kinder-Fruchtsnacks aus der Ukraine erweitert.
Daneben steht natürlich insbesondere unsere Asia-Expertise im Fokus. Unter anderem bringen wir aktuell neue fruchtige Geschmacksrichtungen der koreanischen OKF Aloe Vera Drinks und eine neue Everest Premium-Currypaste in den heimischen Handel. Zusätzlich haben wir kürzlich unser Sortiment um frische asiatische Steamed Buns und Eiernudeln in Restaurant-Qualität erweitert.
Im März 2024 haben Sie die Markenrechte für Lysoform übernommen. Wie entwickelt sich die Marke seither?
Lysoform ist eine österreichische Top-Brand, der Name steht sogar im Duden als Synonym für Desinfektionsmittel. Als der führender Experte für Desinfektion genießt Lysoform seit über 120 Jahren das Vertrauen der Konsumenten, und wir sind echt stolz, dass wir die Marke in Österreich halten konnten. Mit Ausnahme des Raumsprays, der in Deutschland produziert wird, werden alle Produkte auch heute noch hier hergestellt. Nachdem die Übernahme von Henkel jetzt komplett abgeschlossen ist, werden wir heuer kräftig in die Marke investieren.
Welche Maßnahmen genau sind für Lysoform geplant?
Zum einen arbeiten wir an einem Designrelaunch, um den Markenauftritt insgesamt zu modernisieren und zu verjüngen. Damit wollen wir der Marke zu neuem Glanz verhelfen und gleichzeitig verstärkt auch die jungen Leute abholen. Zum anderen planen wir für Herbst eine weitreichende Werbekampagne über TV, Radio und Social Media, um die Marke zu stärken und die Österreicher für hygienische Sauberkeit im Haushalt zu sensibilisieren.