Wiesbauer: gutes Ergebnis, hoher Kostendruck
Die Freude über den gesteigerten Gruppenumsatz des Fleisch- und Wurstproduzenten Wiesbauer ist enden wollend. Obwohl der Umsatz im Jahr 2023 um 6,6% auf 239 Mio. Euro stieg – wie schon im Vorjahr resultieren die Umsatzzuwächse zu einem großen Teil aus den im Handel umgesetzten Preiserhöhungen – fraßen die hohen Kosten das Ergebnis auf. Zusätzlich kam es zu einem Rückgang der Absatzmenge. Fazit: Nach dem bereits sehr angespannten Jahr 2022 war für Wiesbauer auch das abgelaufene Geschäftsjahr durch die allgemein schlechten Rahmenbedingungen in der Branche geprägt.
„Das vergangene Jahr war für mich das herausforderndste in meiner gesamten beruflichen Laufbahn“, beschreibt Wiesbauer-Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer. „Die explodierten Kosten konnten weder auf ein vergangenes Niveau gesenkt werden, noch wurden diese zum betriebswirtschaftlichen Erfolg ausgeglichen. Aber trotz allem steht Wiesbauer gut da und ist weiterhin verlässlicher Partner des Handels und sicherer Arbeitgeber für 870 Beschäftigte.“
Knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes (118 Mio. Euro) entfällt auf den Wiener Stammbetrieb, der bei der Absatzmenge seiner typisch österreichischen Wurstspezialitäten einen Rückgang um 500 Tonnen (-4%) verzeichnete. Sehr positiv war hingegen erneut die Entwicklung bei Wiesbauer Gourmet: Der Gastro-Fleischspezialist mit Sitz in Sitzenberg-Reidling/NÖ konnte den Absatz um 4% auf 8.000 Tonnen steigern und erzielte ein Umsatzplus von rund 6,5% auf knapp über 83 Mio. Euro.
Den Rest des Umsatzes teilen sich die auf die Herstellung hochwertiger Würstel spezialisierte Landmetzgerei Senninger in Salzburg (16 Mio. Euro) sowie der ungarische Betrieb Wiesbauer-Dunahus (22 Mio. Euro).
Wie geht es 2024 weiter?
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 hat sich Wiesbauer-Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer eine Absatzsteigerung um +5% zum Ziel gesetzt: „Wir wollen wieder das Niveau von 2022 erreichen. Dazu werden wir sowohl die Abverkäufe unserer traditionellen Wurstspezialitäten kräftig ankurbeln als auch den Markt mit innovativen Neuprodukten beleben. Voraussetzung bleibt allerdings, dass die wertigen Produkte, die wir erzeugen, im LEH auch ihren entsprechenden Preis haben.“
Trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen will man auch weiterhin stark in das Unternehmen investieren. Zwar wurde vorerst der geplante teure Zubau am Wiener Standort gestoppt, aber es stehen zahlreiche weitere Projekte mit insgesamt 7,6 Mio. Euro Investitionsvolumen auf dem Plan. Neben zwei neuen Slicer-Linien und einer neuen Verpackungsanlage ist u.a. eine zusätzliche Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen angedacht. Dadurch sollen künftig 10% der benötigten Energie selbst erzeugt werden können.