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Wien ist fünf Tage Soja-Hauptstadt der Welt. Bei der Eröffnung v.l.: Matthias Krön (Gründer und Präsident von Donau Soja), Johann Vollmann (Boku Professor), Jingyuan Xia (Direktor von der Abteilung Pflanzenproduktion und Pflanzenschutz (NSP) der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO)

Wien: Veranstalter des 1. Soja-Weltkongresses

Am 19. Juni 2023 startete der erste Weltkongress zum Thema Sojaforschung in Europa (World Soybean Research Conference – WSRC) in Wien.

800 Wissenschaftler, Lebens- und Futtermittel-Produzenten, Verarbeiter und Sojaexperten aus aller Welt trafen sich im Wiener Austria Center und dem Weltmuseum in Wien. Donau Soja organisiert diese internationale Konferenz mit Teilnehmern aus 51 Ländern. Professor Johann Vollmann von der Universität für Bodenkultur ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Komitees. Die zentralen Themen sind Nachhaltigkeit im Bereich Züchtung, Landwirtschaft, Verarbeitung sowie Innovationen entlang der Wertschöpfungskette. Zum Auftakt sprachen heute BOKU-Professor Johann Vollmann, Direktor Jingyuan Xia von der Abteilung Pflanzenproduktion und Pflanzenschutz (NSP) der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, Matthias Krön, Gründer und Präsident von Donau Soja und zur Eröffnung Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Die Anzahl der Teilnehmer zeigt die Notwendigkeit des Austausches über Sojaanbau und Verwertung.

Johann Vollmann: "Forschung und wissenschaftliche Zusammenarbeit sind dringend erforderlich, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die Auswirkungen von Sojabohnen auf die Umwelt zu minimieren, damit in naher Zukunft eine vollständig nachhaltige Sojaproduktion möglich ist. Dies beinhaltet eine Verringerung des Produktionsinputs durch Verbesserung der agronomischen und genetischen Effizienz, neue Wege bei der Verwendung als Viehfutter und schließlich eine verbesserte direkte Verwendung von Sojabohnen für die menschliche Ernährung."

Matthias Krön von Donau Soja, strich die internationale Bedeutung der Konferenz heraus: „Soja ist der weltweit wichtigste Eiweißlieferant für die direkte Nahrungsmittelproduktion und als Futtermittel. Wie diese wunderbare Pflanze angebaut, verarbeitet, gehandelt und verwendet wird, spielt eine große Rolle für die Zukunft der Menschheit. Eine nachhaltige Zukunft, ohne Hunger, Raubbau und Verlust von Biodiversität aber mit regionaler Wertschöpfung, ist eine globale Herausforderung. Wir als Europäische Soja-Organisation wollen in Wien mit Wissenschaftlern aus aller Welt, den wichtigsten Produzenten und Verarbeitern und auch NGOs gemeinsam diskutieren und Lösungen finden. Und wir wollen wesentliche Impulse in die Welt schicken, wie Soja zu einer globalen Kraft des Guten werden kann, Europa die Eiweißwende schafft und Wissenschaft zu einer nachhaltigen Welt beitragen kann.“

Jingyuan Xia von der FAO präsentierte neue Konzepte: „Wir schlagen einen strategischen Ansatz für eine nachhaltige Soja-Wertschöpfungskette durch Optimierung und Minimierung der Produktionssysteme vor, um die wichtigsten bestehenden und aufkommenden Herausforderungen zu bewältigen. Dieses Konzept fördert die optimierte Nutzung natürlicher Ressourcen und die Minimierung des Einsatzes landwirtschaftlicher Betriebsmittel durch Diversifizierung von Anbausystemen, die Einführung von Innovationen, neuen Sorten, Technologien und integrierten Ansätzen. Auf diese Weise trägt die Verbesserung der Sojaproduktion zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bei und fördert die internationale Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteuren.“

Österreich ist ein kleines Land mit einer Gesamtanbaufläche von rund 1,3 Millionen Hektar, hält sich aber beständig unter den fünf größten Sojaproduzentenländern der EU. Österreich hat bereits eine nationale Eiweißstrategie veröffentlicht und setzt sich auch auf EU-Ebene gemeinsam mit vielen weiteren Mitgliedstaaten für eine EU-Eiweißstrategie ein.

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geschrieben am

21.06.2023