Erfolg beim Einweg-Pfandsystem
Seit 1. Jänner 2025 gilt in Österreich die Einwegpfandverordnung für Kunststoffflaschen und Metalldosen. Bereits im ersten Jahr soll eine Rücklaufquote von 80 % erreicht werden, bis 2027 sind 90 % geplant – und damit eine vorzeitige Erfüllung der EU-Vorgaben (bis 2029).

© Martin Steiger
Nach sechs Monaten zieht Recycling Pfand Österreich eine positive Zwischenbilanz: Von rund 880 Mio. in Verkehr gebrachten Pfandgebinden wurden bis 30. Juni 357 Mio. Stück retourniert (48 % Flaschen, 52 % Dosen). Unter Berücksichtigung von Lagerbeständen im Handel und bei Konsumenten ist das Jahresziel von 80 % erreichbar. „Die Rückgabezahlen steigen
kontinuierlich – ein gutes Zeichen für ein funktionierendes System“, so Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich.
Hohe Akzeptanz und Rückgabebereitschaft
Laut einer repräsentativen marketagent-Umfrage befürworten fast drei Viertel der Konsumenten das Pfandsystem, 80 % fühlen sich gut informiert, 90 % erkennen pfandpflichtige Verpackungen am Pfandsymbol. Für 70 % ist der Umweltschutz der wichtigste Vorteil, gefolgt von Kreislaufwirtschaft und Müllvermeidung.
Die Differenz zwischen ausgegebenen und retournierten Verpackungen erklärt sich durch die Zeitspanne zwischen Produktion, Verkauf, Konsum und Rückgabe. Durchschnittlich dauert es 7–8 Wochen, bis ein Pfandgebinde zurückgegeben wird. Das Ziel von 80 % Sammelquote bis Jahresende ist laut Prognose realistisch.
Bequeme Rückgabe: 98 % über Automaten
Mit rund 6.200 Rückgabeautomaten zählt Österreich europaweit zu den Spitzenreitern. 98 % der Rückgaben erfolgen automatisiert, nur 2 % manuell (z. B. in Kinos, Kantinen oder Bäckereien). Rückgabe ist unabhängig von Marke, Größe oder Kaufort an jedem Automaten möglich.
Österreich ist das 18. EU-Land mit Pfandsystem. Bereits nach sechs Monaten erhält es internationale Anerkennung, u. a. von der European Deposit Return Systems Association (EDRSA).
Rückgaben nach Bundesländern (Jänner–Juni 2025)
- Wien: 86 Mio.
- Niederösterreich: 76 Mio.
- Oberösterreich: 52 Mio.
- Steiermark: 47 Mio.
- Tirol: 25 Mio.
- Salzburg: 23 Mio.
- Kärnten: 20 Mio.
- Vorarlberg: 14 Mio.
- Burgenland: 13 Mio.
TOMRA Collection sieht positive Akzeptanz
Als globaler Anbieter innovativer Technologien, Rücknahmesysteme für Einweggetränkeverpackungen und Recycling bewertet TOMRA Collection das System in Österreich somit als einen wichtigen Schritt hin zu einer ressourcenschonenderen Zukunft und im internationalen Kontext als Vorzeigemodell.
Auch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Allein am vergangenen Samstag, 12. Juli 2025, wurden in ganz Österreich über 8,3 Millionen Einwegverpackungen alleine über TOMRA-Pfandautomaten zurückgegeben, an einem Gerät einer Pfandstation wurden an diesem Tag knapp 23.000 Gebinde angenommen. Besonders beliebt bei den Nutzern sind Multifeed-Bulksammelautomaten, das sind jene Stationen, an welchen bis zu 100 Gebinde in einem Schwung über eine Sammeltrommel retourniert werden können.
Starkes Wachstum und zuverlässige Infrastruktur
Zwischen Mai und Juni 2025 verzeichnete TOMRA ein Rücknahmewachstum von 82 Prozent, wobei im Vergleich zum Vormonat jeweils nahezu die Doppelte Menge an Einweg-Leergebinden gesammelt werden konnte. Dies ist nicht nur Ausdruck des zunehmenden Verständnisses und der Bereitschaft einer breiten Öffentlichkeit, das Pfand zu unterstützen, sondern es bestätigt auch hohen Systemqualität: Die Geräte erreichen derzeit eine durchschnittliche Verfügbarkeit (Uptime) von über 95 Prozent während der Öffnungszeiten der jeweiligen Geschäftsöffnungszeiten. Diese Zuverlässigkeit sorgt dafür, dass die Rückgabe im Alltag reibungslos funktioniert.
Neben der reinen Menge punktet das System auch mit hochwertiger Sammlung: Die getrennte Erfassung der Materialien sichert sortenreines Recycling und damit die Rückführung wertvoller Rohstoffe in den Produktionskreislauf – ein zentrales Element moderner Kreislaufwirtschaft.