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Tiere brauchen wirklich Hilfe

Der heurige Welttierschutztag am 4. Oktober hätte nicht „prominenter" fallen können: die Diskussionen um Tierhaltung haben einen Höhepunkt erreicht.

Der schreckliche Tod einer oberösterreichischen Frau durch einen sogenannten Listenhund erschüttert die Bevölkerung. Es ist ein trauriger Höhepunkt, wenn es um Haustierhaltung in Österreich geht und der Fall überschattet den Internationalen Welttierschutztag am 4. Oktober. Traurig nicht nur aufgrund der Heftigkeit des Falles, sondern auch deshalb, weil diese speziellen Vorfälle die Arbeit der Tierschutzhäuser stark hemmt. Dabei ist eines festzustellen: Das Haustier – in diesem Fall der Hund - ist zu 99% immer so gut oder schlecht, wie seine Halterin/sein Halter. Deshalb ist es umso wichtiger Bewusstsein zu schaffen, wie man mit einem Haustier umgeht, ob man sich wirklich ein Haustier zulegen soll und wie man das Tier pflegt und füttert – denn hier fallen Kosten und Verantwortung an. Dass dieses Bewusstsein leider nicht immer vorhanden ist, zeigen die übervollen Tierschutzhäuser in Österreich. Deshalb muss man den Hut ziehen vor den Tierheimen und den Tiernahrungsherstellern, die sich auch in schwierigen Zeiten diesem Thema widmen und um Aufklärung der Haustierhaltung bemüht sind.

Mars: Kampf den Vorurteilen gegenüber Tierheimtieren

Wie bereits erwähnt platzen die Tierheime in Österreich aus allen Nähten. Umso wichtiger ist die Botschaft an Haustier-Interessenten, sich Tiere aus dem Tierheim anzusehen. Mars Austria setzt sich für eine besserer Welt für Tiere ein und dafür, dass alle Haustiere ein liebevolles Zuhause haben. Seit Beginn des Jahres kooperiert Mars mit Tierschutz Austria mit dem Ziel, Tierfreunde für das Thema Adoption zu sensibilisieren, Geld für die Versorgung der tierischen Schützlinge im Tierheim zu sammeln und um für noch mehr Tiere eine neue Familie zu finden. Die größten Bedenken gelten der Vergangenheit eines Hundes, wie Mars bei einer Umfrage unter Tiereltern herausgefunden hat.

Zu kämpfen haben Tierschutzorganisationen immer häufiger auch mit tierischen Opfern von Modererscheinungen: Sobald bestimmte Rassen oder Tierarten in Mode sind, werden diese massiv nachgefragt. Auch der Handel mit Welpen dieser Rassen boomt, diese werden in der Folge auch von wenig seriösen Quellen angeboten. Viele dieser Tiere haben später mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, deren medizinische Behandlung die Besitzerinnen und Besitzer überfordert. 

Diese hartnäckigen Missverständnisse nimmt Mars zum Anlass um mit der Kampagne zum Welttiertag verstärkt über die Möglichkeit der Tieradoption zu informieren und die Menschen gegenüber solchen Vorurteilen zu sensibilisieren. „Alle Tiere verdienen ein liebevolles Zuhause“, so Kim Smet, General Manager Mars Austria. „Umso wichtiger ist es, das Thema Tieradoption gegenüber Freunden und Bekannten anzusprechen. Denn möglicherweise gibt es auch im eigenen Umfeld Missverständnisse über Tierheimtiere. Wir bitten jedenfalls alle, die einen Hund oder eine Katze in der Familie aufnehmen möchten, eine Adoption in Betracht zu ziehen.“ Zum Welttiertag startete Mars Austria eine Unterstützungsaktion für das Tierschutzhaus in Vösendorf. Wer im Aktionsmonat September Tiernahrung der Marken Sheba oder Pedigree kaufte, unterstützte zugleich die Hunde und Katzen im Tierschutzhaus. Denn für drei gekaufte Portionen spendete Mars eine Mahlzeit an Tierschutz Austria. Auffällig gestaltete Displays und Schütten machten in den Geschäften auf die Unterstützungsaktion zugunsten der Tierheimtiere aufmerksam. Flankiert wurde die Kampagne unter anderem mit Inseraten, Sampling-Aktionen, Online-Aktivierung und Großplatzierungen. Die Aktion lief den gesamten September über im Lebensmitteleinzelhandel und im Fachhandel für Heimtierbedarf. Pünktlich zum Welttiertag am 4. Oktober wird das gesammelte Geld übergeben.

Nestlé Purina: A G‘spia fürs Tier

Auch Nestlé Purina engagiert sich in Österreich seit vielen Jahren über den Rand des Napfes hinaus und setzt sich für den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren sowie für die Stärkung der Gesundheit durch die Kraft der Mensch-Tier-Beziehung ein. Dabei arbeitet das Unternehmen mit Tierhaltern, Tierärzten und Tierschutzverantwortlichen sowie mit regionalen Organisationen zusammen. Zukünftig soll auch die Zusammenarbeit mit der Kompetenzstelle „A G’spia fürs Tier“ (AGfT), einem Projekt der Volkshilfe Wien, weiter ausgebaut werden. „A G’spia fürs Tier“ bietet neben der Bereitstellung von Informationen, fachgerechter Beratung und Schulungen, Hilfe in akuten Notsituationen an. Purina wiederum unterstützt AGfT und deren rund 100 freiwilligen Pflegestellen sowie die 50 Freiwilligen für Gassi-Dienste und Tierversorgung, um das Angebot für Menschen mit Tier in Wien noch mehr Haustierhalter zu ermöglichen. Und das nicht nur zum Welttierschutztag, sondern an 365 Tagen im Jahr. Denn: Haustiere bereichern das Leben der Menschen und auch wenn einmal schwierige Situationen entstehen, so sollte man nicht gleich aufgeben müssen und sich vom Tier trennen.

Landwirtschaft und die Tiere

Doch nicht nur Haustiere haben ein Recht auf artgerechtes Leben. Auch die Nutztiere sind ein wesentlicher Teil. Die Landwirtschaftskammer ruft rund um den Welttierschutztag ebenfalls zu mehr Sensibilität aus: In vielen Bereichen geht es unseren Nutztieren besser als im EU-Schnitt. Die höheren nationalen Standards bedeuten allerdings oft einen erheblichen Wettbewerbsnachteil auf den europäischen und internationalen Märkten. Und bei speziellen Tierwohl-Produkten mit noch strengeren Auflagen hinkt die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel dem Angebot oft noch deutlich hinterher. Es braucht daher eine marktorientierte Weiterentwicklung der Tierhaltung mit besseren Erzeugerpreisen und einen Ausbau der Herkunftskennzeichnung auf Verarbeitungsprodukte und Gastronomie, betont LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.
Das Paradebeispiel ist die heimische Putenhaltung. Österreich hat hier europaweit den höchsten Standard mit der geringsten Besatzdichte. Während hierzulande nur zwei Puten pro m² erlaubt sind, dürfen beispielsweise in Polen drei gehalten werden. EU-weit gibt es gar keine maximale Besatzdichte, was – abgesehen vom Tierwohl – vollkommen unterschiedliche Kostenstrukturen ergibt. Gefüttert werden die österreichischen Puten außerdem nur mit GVO- und entwaldungsfreiem Soja, bevorzugt aus dem Donau-Raum. Ein Pioniersektor ist auch die Legehennenhaltung. Österreich war 2009 das erste Land, das die traditionelle Käfighaltung in der Eierproduktion verboten hat, seit 2020 auch ausgestaltete Käfige. Außerdem steht der gesamte Geflügelsektor für höchste Transparenz und eine umfassende tiermedizinische Betreuung.
Aber auch in der Schweinehaltung geht Österreich neue Wege. Mit dem "Masterplan Schwein", das mehrere Tierwohlmodule umfasst, verfolgt die Schweinebranche trotz großer Herausforderungen das Ziel, in den nächsten sieben Jahren 1 Mio. Tierwohlschweine anzubieten. Damit hat Österreich die Weichen für eine zukunftsfitte Schweinefleisch-Produktion gestellt.

"Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind daran interessiert, ihren Tieren bestmögliche Haltungsbedingungen zu bieten. Allerdings müssen die deutlich höheren Investitions-, Betriebsmittel- und Arbeitskosten abgegolten werden. Unsere Bauernfamilien brauchen ein Einkommen zum Auskommen", gibt Moosbrugger zur bedenken. "Für Mastschweine beispielsweise müssen Betriebe um 26% höhere Kosten kalkulieren, wenn sie – wie in einem Masterplan Schwein-Modul vorgesehen – den Tieren 100% mehr Platz, Einstreu, einen Auslauf, GVO-freies Futter etc. zur Verfügung stellen wollen. Es darf auch nicht vergessen werden, dass die Umrüstung auf einen Tierwohlstall eine erhebliche Investition darstellt, die über viele Jahre abbezahlt werden muss."

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geschrieben am

04.10.2023