Appell an Weinhandel
"Enorme Hitze und Trockenheit hat der Wein zum größten Teil gut überstanden. 2018 steht uns daher ein sehr früher und vollreifer Weinjahrgang ins Haus. Die hohen Temperaturen bewirken durchwegs etwas höhere Alkoholgehalte und geringere Säure. Die Menge wird jedenfalls leicht über dem Durchschnitt liegen: Wir erwarten eine Weinernte in der Größenordnung von rund 2,6 Mio. hl. Einen kleinen Wermutstropfen stellt jenes Marktsegment dar, in dem Winzer Trauben direkt an den Weinhandel liefern. Dort werden derzeit extrem niedrige Preise bezahlt. Wir appellieren an den Weinhandel, vernünftige Traubenpreise zu bezahlen. Wenn nämlich die Traubenproduzenten kein Einkommen mehr erwirtschaften können, werden sie die Betriebe stilllegen und dem Handel werden keine Trauben mehr zur Verfügung stehen. Hier erwarten wir eine rasche Lösung dieses Problems", erklärte Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager zum Weinjahrgang 2018, der mit einer der frühesten Weinlesen seit Jahrzehnten seinen Höhepunkt findet.
Die Steiermark, die von der Trockenheit nicht so betroffen war, erwartet sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig einen sehr guten Jahrgang. Im Burgenland wird aufgrund eines guten Traubenansatzes und auch immer wieder auftretender Niederschläge von einer mengenmäßig guten Weinernte ausgegangen, wobei auch heuer wieder gerade an den Rotwein hohe Qualitätserwartungen geknüpft werden. Niederösterreich und Wien sehen mengenmäßig einer guten Normalernte von hoher Qualität entgegen. Unsicherheitsfaktor bei der Mengenschätzung ist die Mostausbeute in jenen Gebieten, die im Sommer praktisch ohne Niederschläge waren.
Aufgrund des frühen Jahrganges ist die Lese rund um den Neusiedlersee bereits im Gange. Punktuell wird auch bereits in den anderen Anbaugebieten geerntet. Die Hauptlese wird in vielen Gebieten Niederösterreichs in der letzten Augustwoche, in den Rotweingebieten des Mittel- und Südburgenlandes sowie in der Steiermark in der ersten Septemberwoche beginnen.