Weihnachten 2023: Umsatzstart ist eingeläutet
Markt- und Meinungsforscher sagen seit jeher: „Wir können nicht in die weihnachtliche Glaskugel schauen, aber wir können Prognosen stellen“, wenn es um die Umsätze im Handel in Österreich geht. Die fixen Zahlen und Daten lassen sich erst – auch nach dem Einlösen von Gutscheinen – weit nach den Feiertagen erörtern. retailreport.at fasst Prognosen zusammen.
Einkaufszentren
Die SES Spar European Shopping Center veröffentlicht eine market-Umfrage: 44 % der Österreicher planen heuer genauso viel Geld für Geschenke auszugeben wie im Vorjahr. 60 % der Befragten wollen demnach für Geschenke bis zu 500 Euro auslegen, 30 % auch darüber.
Die „Black Week“ und der erste Adventsamstag ließen die Frequenzen in den Shopping-Malls von Österreichs Marktführer SES weiter nach oben klettern. Seit September zieht die Kauflust bei den Kunden spürbar an. Zahlreiche Menschen nutzten die vergangene Woche zum Start ins Weihnachtsshopping – nach zwei Jahren wieder ohne Pandemieeinschränkungen. Vor allem die Branchen Mode, Technik, Parfümerie/Drogerie sowie adventliche Dekorationsartikel punkteten zum Auftakt in den kalendarisch längsten Advent. Im Textilhandel wurden vor allem Strickmode und festliche Outfits nachgefragt. Adventkränze und Dekorationen verkauften sich sowohl in den Läden als auch auf den Weihnachtsmärkten der SES-Center besonders gut. Im Elektrohandel gingen vor allem TV-Geräte, Smartphones und Haushaltsgeräte über den Ladentisch. Der Spielwarenhandel konnte vermehrten Absatz bei Marken wie Lego oder Playmobil verzeichnen. Die Kunden greifen verstärkt zu Marken in allen Branchen. Im Schmuckhandel wird Goldschmuck in allen Preislagen gekauft. Und bei der SES ist der Verkauf der SES-Geschenkgutscheine „Der Zehner“ der Renner.
Das Weihnachtsgeschäft in der Rosenarcade Tulln ist erfolgreich angelaufen. Nach dem zweiten entspricht die erste Bilanz aus der Rosenarcade weiterhin den Erwartungen mit einem leichten Frequenzplus im Vergleich zum ersten Adventsamstag.
Auch das City Center Amstetten erfreut sich einem Frequenz-Zuwachs am zweiten Adventsamstag. Die Stimmung im CCA unter den Shop-Partnern, aber auch unter den Besuchern ist nach wie vor gut.
Studien und Prognosen
Handelsverband: Bei den bevorzugten Weihnachtsgeschenken wird sich heuer im Vergleich zu den letzten Jahren wenig ändern. "Die Top-Seller unter dem Christbaum bleiben Bekleidung, Kosmetikprodukte, Süßigkeiten, Bücher, Spielzeug, Accessoires und Gutscheine. Absehbar ist jedoch, dass Geldgeschenke heuer im Weihnachtsgeschäft eine besonders wichtige Rolle spielen werden. Hier zeigen sich auch die positiven Effekte des 14. Gehalts auf Konsumentenseite", so Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will. Insgesamt erwartet der Handelsverband für das Weihnachtsgeschäft 2022 zwar moderat höhere Umsätze als im Vorjahr, allerdings muss man hier die hohe Inflation und vor allem den letztjährigen Lockdown berücksichtigen. 2021 war der stationäre Handel von 22.11. bis 11.12 (in OÖ bis 16.12) geschlossen, was vielen Geschäften die Umsätze verhagelt hat.
JKU/Institut für Handel, Absatz und Marketing: Mitten in der Adventzeit zeigen sich die Weihnachtspläne der Österreicher als „krisenresistent“ :14 % haben ihre Sparpläne zwischen Mitte Oktober und Mitte November bereits über Bord geworfen und möchten jetzt trotz schwieriger Zeiten für Weihnachtspräsente gleich oder sogar mehr als im Vorjahr ausgeben. Mitte Oktober wollten noch 52 % bei Geschenken sparen, mittlerweile sind es „nur mehr“ 38 %. Wohingegen etwas mehr – 8 % statt 4 % – heuer doch mehr als im Vorjahr ausgeben wollen. Die Aussichten sind zwar immer noch trüb – aber etwas heller als noch vor einem Monat.
Die Strategien rund um den „Sparzwang“ bei Weihnachtspräsenten – bzw. bei wem heuer gespart werden soll/muss – konkretisieren sich jetzt Mitte November. Und eines ist ganz klar: Bei Kindern wird auch heuer bei den Weihnachtsgeschenken kaum gespart. 26 % der Österreicherdie Kinder/Enkelkinder beschenken, möchten/ müssen heuer für Präsente weniger ausgeben als im Vorjahr. Das unterstreicht einmal mehr die Emotionalität des Geschenkekaufs. Wird die Partnerin/der Partner beschenkt, sparen heuer 36 %. Am häufigsten wird heuer bei Arbeitskollegen und Bekannten der Sparstift angesetzt. Steht diese Gruppe prinzipiell auf der Geschenkeliste, sparen hier heuer 63 % bzw. 66 % der Schenker bei den Ausgaben für Weihnachtspräsente.
RegioPlan: Die für 2022 erwarteten Weihnachtsumsätze steigen zwar geringfügig, aber liegen nach wie vor noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Der vermeintliche Zuwachs liegt dennoch deutlich unter der Inflationsrate, was letztlich einen wertmäßigen Verlust bedeutet. Die Prognose für den gesamten Weihnachtsumsatz ist trotz ungünstiger Ausgangslage nicht so dramatisch wie befürchtet. RegioPlan rechnet im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 in diesem Jahr mit einem Zuwachs von 3%. Nominell liegen die Umsätze heuer vermutlich so hoch wie vor 10 Jahren. Jedoch ist der Wert nicht mit 2011 zu vergleichen, da durch die Inflation der letzten 10 Jahre ein deutlicher Verlust vorliegt. Ein relevanter Zuwachs im Vergleich zu 2021 wird vor allem durch die Christkindlmärkte erwartet. Der Weihnachtsmarkt als bedeutender saisonaler Wirtschaftsfaktor ist zurück. . Der Anteil des Onlinehandels am weihnachtlichen Gesamtumsatz beträgt rund 30%. Somit bleibt Digitales Shoppen weiterhin weit vorne im Ranking der Weihnachtsausgaben.
gurkerl.at: der online-Supermarkt sieht die Zukunft im Online-Shopping:
- Stress trübt Feiertagslaune: Mehr als ein Drittel (37 %) von Menschenmengen in Geschäften abgeschreckt
- 2022 setzen doppelt so viele Österreicher auf weihnachtliche Online-Lebensmitteleinkäufe wie im Vorjahr
- 86 % sehen Frische als wichtigstes Auswahlkriterium, gefolgt von Regionalität (49 %) und Angeboten (31 %)
- Weihnachtstrends von Ost nach West unterschiedlich: Fisch in Wien auf Platz eins, Raclette in ganz Österreich am beliebtesten
- Nahrungsmittel als beliebte Geschenke: Süßigkeiten, selbstgemachte Kekse und Alkohol auf den ersten Plätzen