Wasabi-Anbau in Mitteleuropa
Was heute in der Gastronomie als Wasabi-Paste serviert wird, ist meist ein grün eingefärbtes Meerrettich-Senf-Gemisch. Verantwortlich dafür sind zum einen Spitzenpreise von 300 bis 580 Euro pro Kilo, die hochwertigen Wasabi zum absoluten Luxusgut machen. Zum anderen ist die Kultivierung dieser Rarität äußerst schwierig“, so Martin Parapatits, Gründer und Geschäftsführer der Phytoniq Wasabi GmbH. Das burgenländische Unternehmen hat eine Methode für erfolgreichen Wasabi-Anbau in Österreich entwickelt und bereitet den Bau seiner ersten großen Produktionsstätte in Oberwart vor. Dort soll ab Juli 2019 auf 2300 m2 Produktionsfläche ressourcenschonend und naturbelassen hochwertiger Wasabi angebaut werden.
Aeroponik ist eine substratlose Anbaumethode, bei der die Wurzeln der Pflanzen in der Luft hängend mit einer Lösung aus Wasser und Nährstoffen benetzt werden. Das Marktpotenzial von Wasabi ist enorm: Neben der bekannten Verwendung in der Kulinarik wirkt Wasabi u. a. entzündungshemmend sowie antibiotisch. Aufgrund der schwierigen Kultivierung wird jedoch nur ein geringer Teil der Nachfrage nach echtem Wasabi befriedigt. So finden sich in Europa bisher nur drei für den Markt relevante Kultivierungsflächen. In Großbritannien, Island und Polen wird Wasabi angebaut – jedoch im Wasser bzw. mit Hydrokultur. Der größte Teil des Wasabis, der in Europa konsumiert wird, wird derzeit aus Asien importiert.