Vöslauer: aus PET-Zweiweg wird PET-Mehrweg
Einweg, Zweiweg oder Mehrweg: für den Laien ist die Begrifflichkeit im ersten Moment eine Herausforderung. Nicht nur deshalb fordert Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis, Professur für Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement, Universität Innsbruck im Rahmen der Vorstellung des neuen 9x1-l-PET Mehrweggebindes eine Kennzeichnung für Konsumenten. Sie sollen erkennen, welche Getränkeflaschen mehrmals verwendet werden und welche Einweg sind, denn: Der Konsument kauft immer bewusster ein und die Forderungen der Politik hinsichtlich PET/Kreislaufwirtschaft werden auch immer schärfer. Vöslauer kennzeichnet die Gebindeformen bereits, soweit es möglich ist. eine Auflösung der Begrifflichkeiten lesen Sie am Ende des Textes.
Und genau aus diesem Grund hat sich Vöslauer, der Mineralwasser-Marktführer in Österreich lange mit dem Thema auseinandergesetzt und schon in den vergangenen Jahren und Monaten in die „Verpackung“ des Wassers investiert. Nach 0,5-l-Glas-Mehrweg oder rePET kommt nun der nächste Coup: das PET-Mehrweg-Gebinde.
Zum ersten Quartal 2022 bringt Vöslauer die erste PET-Mehrweg-Pfandflasche Österreichs in den Sorten prickelnd, mild & ohne auf den Markt, in Zukunft sollen noch weitere folgen, eventuell auch Wasser mit Geschmack, wie Geschäftsführerin Birgit Aichinger sagt.
Die derzeitige 9x1-l-rePET-Zweiweg-Pfand-Flasche wird dabei gänzlich mit der neuen Lösung abgetauscht. Die PET-Mehrwegflasche wird überall dort erhältlich sein, wo man auch bereits jetzt die 9x1-l-PET-Zweiweg-Pfandflasche kaufen kann, welche durch die neue PET-Mehrwegflasche gänzlich ersetzt wird. „Der Handel hat also nicht viel zu tun, Produkt und Kiste sind bereits angelegt“, so Aichinger. Vöslauer hat hier große Erfahrung, ist man in Summe im Pfandmarkt Marktführer.
„Ab dem kommenden Jahr erweitern wir daher das Angebot – die 100 % rePET Einwegflaschen und die Glas-Mehrwegflaschen – also noch um die PET-Mehrwegflasche“, so die Geschäftsführung.
„Ein wesentlicher Vorteil der neuen PET-Mehrwegflasche ist die Reduktion des CO2-Fußabdrucks um bis zu 30 % im Vergleich zu unseren bestehenden Pfandgebinden“, so Geschäftsführer Herbert Schlossnikl. Die leichte PET-Mehrwegflasche überzeugt außerdem mit 90 % weniger Gewicht im Vergleich zur Glas-Mehrwegflasche, sie ist sehr stabil und unzerbrechlich.
Bei Markteinführung wird die PET-Mehrwegflasche über einen Rezyklat-Anteil von 30 % verfügen, der kontinuierlich ausgebaut werden soll. Das eingesetzte PET-Monomaterial ist zudem zu 100 % recycelbar und auch die Etiketten sind aus 100 % Recyclingmaterial. „Bei unseren PET-Mehrwegflaschen werden 12 Umläufe angestrebt und damit auch das Österreichische Umweltzeichen“, erläutert Schlossnikl. Eine Flasche ist somit voraussichtlich rund drei bis vier Jahre in Verwendung und spart über diesen Zeitraum rund 80 % Material ein. In Tonnen gerechnet sind das rund 400 Tonnen Material pro Jahr, das entspricht einem CO2-Äquivalent von 420 Tonnen. Die Mehrweg-Kisten schaffen mindestens 50 Umläufe.
Statement von Klimaschutzministerin
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler begrüßt die Einführung der PET- Mehrwegflasche: „Mehrwegflaschen sind echte Abfallvermeider und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise. Denn jede Flasche, die wiederbefüllt wird, spart Plastik und CO2 ein. Und jede Flasche, die ins Geschäft zurückgebracht wird, landet nicht in unserer schönen Natur. Die PET- Mehrwegflasche ist eine sinnvolle Ergänzung zu den Glas-Mehrwegflaschen und schafft auch mehr Wahlfreiheit für die Konsumentinnen und Konsumenten. Das freut mich“.
Zu den Begrifflichkeiten
Mirjam Ernst, Nachhaltigkeits-Managerin bei Vöslauer erklärt:
"Einweg-Flaschen kommen nach dem Gebrauch bei uns in Österreich optimalerweise in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack - von dort aus können sie der Wiederverwertung zugeführt werden. Selbstverständlich sind die Vöslauer PET-Einwegflaschen aus 100% rePET.
Die Vöslauer Zweiweg-Flasche ist einmalig am österreichischen Markt, dabei werden die Flaschen - mit oder ohne Kiste - im Pfandautomaten im Geschäft zurückgegeben. Sie kommen zu 97% wieder zu Vöslauer zurück und gehen von dort aus weiter zur PET2PET, wo sie sortenrein recycelt werden, also geschreddert und wiederaufbereitet werden, damit wieder neue Rohlinge daraus entstehen können. Die Kisten sind Mehrweg und schaffen 50 Umläufe.
Die PET-Mehrweg-Flasche wird - wie die Glas-Mehrweg-Flasche - gereinigt und wiederbefüllt, voraussichtlich rund 12 mal, bevor sie dann auch wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt wird. Das heißt, sie ist 3 bis 4 Jahre im Einsatz und spart dabei 80 % Material im Vergleich zur PET-Zweiwegflasche ein. Auch das leichtere Gewicht im Vergleich zu Glas-Mehrweg trägt dazu bei, dass die PET-Mehrwegflasche 30 % CO2-Emissionen einspart."