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Mag. Birgit Aichinger, Geschäftsführerin Vöslauer Mineralwasser

Vöslauer: aus 2-Weg mach Mehrweg

Der Mineralwasser-Marktführer geht den nächsten Schritt und startet ab 2022 als erstes Unternehmen mit der Mehrweg-PET-Flasche.

„Auch für Vöslauer Mineralwasser waren die letzten Monate nicht ganz einfach, aber wir haben die Situation wirklich gut gemeistert. Wir liegen nicht nur über dem Vorjahr, wir konnten auch Marktanteile gewinnen, die Innovationen sind gut angekommen und nun gehen wir einen weiteren Schritt“, beschreibt Mag. Birgit Aichinger, Vöslauer-Geschäftsführerin die aktuelle Situation des Bad Vöslauer Getränkeherstellers.

Der weitere Schritt ist eine Mischung aus Produktinnovation und Nachhaltigkeitsinnovation, so könnte man es beschreiben. Denn: die 9x1Liter 2-Weg-Flasche wird zur 9x1Liter-PET-Mehrwegflasche in der beliebten blauen Kiste. „Jede PET-Mehrwegflasche schafft zumindest 12 Drehungen“, erklärt Birgit Aichinger. Glasgebinde und PET-Mehrweg haben sich allgemein in der Pandemie-Zeit sehr gut entwickelt und treue Kunden bekommen. Vor allem mit der formschönen Glasflasche hat man sich das Gastronomie-Feeling nach Hause an den Esstisch geholt.

Umstellung sehr einfach

Für den Handel wird sich die Umstellung von der 2-Weg-Flasche zur Mehrweg-PET-Flasche völlig unkompliziert gestalten. Der EAN-Code bleibt exakt der gleiche, die Rücknahmeautomaten erkennen die Flasche, die Investitionskosten der Neuheit bleiben bei Vöslauer. „Es ist einfach: aus 2-weg wird Mehrweg-PET“, lautet die unkomplizierte und nachhaltige Nachricht.

Worauf es ankommt

Circular Economy (CE), übersetzt auf deutsch Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens. Die Europäische Union hat in der „Single Used Plastics (SUP)“-Verordnung ihre Ziele bis 2025 und 2030 klar definiert und somit auch die Getränkehersteller in die Pflicht genommen: die Materialien müssen reyclingfähig sein, die Recyclingquoten müssen erreicht werden – man kennt die Verpflichtungen seit langem. Mit der EU-Verordnung waren die Ziele real in der Wirtschaft angekommen, Vöslauer hatte damals schon längst mit der Umstellung des Produktportfolios in Richtung „reduce, reuse and recycle“ begonnen. „Die Diskussionen laufen sehr emotional, wie man anhand der plakativen Beispiele Plastiksackerl oder PET-Flasche erkennen kann“, so Aichinger. „Aber es geht ja um viel mehr, wie Littering oder Lebensmittelverschwendung“. Diese Themen sind alle miteinander verwoben. „Recycling haben wir als Vöslauer schon seit 15 Jahren im Fokus, das Thema Mehrweg muss man allgemein viel stärker auf die Straße bringen“, ist sich die Geschäftsführerin sicher. Vöslauer arbeitet heute schon mit 100% re-PET, ist sich aber ganz sicher, dass es hier noch weitere Lösungen der Material-Sammlung gibt. Ein Beispiel ist „Thethered Caps“, das sind jene Verschlusskappen bei PET-Flaschen, die mit der Flasche selbst verbunden sind, um nicht unnötigerweise in der Natur zu landen.

Und ganz wesentlich: es hat wenig Sinn sich dem Thema zu verwehren. „ganz wichtig ist, dass man das Thema Mehrweg in die heutige Zeit bringen muss“, weiß Birgit Aichinger auch von Bedürfnissen der Verbraucher. Diese wünschen sich innovative Unternehmen, die attraktive und zeitgemäße Lösungen im Sinne der Nachhaltigkeit finden – so wie die neue PET-Mehrwegflasche.

Treue Kunden

Nicht nur der Handel ist froh über einen Industriepartner, der nicht jammert, sondern anpackt, wenn es um die Entwicklung nachhaltiger Systeme geht. Auch die Kunden danken es der Marke. Mehrweg-Kunden sind laut Umfragen auch treue, kaufkräftige und immer wiederkehrende Kunden, was den Händler und den Hersteller glücklich macht. Diese Differenzierung hin zum Diskont wird der Vollsortimenter noch ausspielen wollen, solange es möglich ist und mit einem attraktiven Mehrweg-System punkten wollen. Ein Ziel sollte es sein, nicht nur die Getränkehersteller alleine mit dem Thema zu konfrontieren, sondern auch Branchen wie Mopro, Wein, Bier und Saft ganz dringend mit ins Boot zu holen. Hier gibt es definitiv Nachholbedarf. „Ja, Innovationen kosten Geld und die Entwicklung kann schon auch herausfordernd sein, aber der Handel, der Konsument und die Umwelt sind dankbar. Vor allem Konsumentinnen und Konsumenten erwarten sich Lösungen, wir müssen für sie gute Innovationen überlegen und nicht in einem Paralleluniversum wirtschaften“, ist sich Birgit Aichinger abschließend sicher.

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geschrieben am

22.12.2021