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Vöslauer Geschäftsführer Herbert Schlossnikl und Leiterin Marketing/UK und Innovation, Yvonne Haider-Lenz

Vöslauer: Category Lead passiert nicht einfach

Als von Nachhaltigkeit in Österreichs Unternehmen noch kaum die Rede war, überlegte sich Vöslauer in Baden schon, wie die Zukunft in Bezug auf CO2-Einsparungen sein kann.

Wenn es um eine der reinsten Formen eines Produktes geht, ist ein nachhaltiger Umgang damit unumstößlich: Mineralwasser aus einer der tiefsten und unberührtesten Quellen Europas muss einfach sorgfältig abgefüllt, verpackt und transportiert werden. Das hat Vöslauer schon vor Jahren verstanden, als viele Unternehmen sich dem Thema ESG noch nicht gewidmet hatten.
Heute ist man aus diesem Grund in vielerlei Hinsicht manch anderen um einiges voraus und der Konsument verbindet mit der Bad Vöslauer Marke Sauberkeit, Wiederbefüllbarkeit, Mehrweg und Recycling.

Wo steht Vöslauer heute?

Vöslauer hat im Segment Mineralwasser einen Marktanteil von 40% und ist somit Marktführer (all over, Wert). Im Near Water Segment kratzt das Unternehmen an der 30% Marke (Wert). „Marktführerschaft passiert nicht, sie ist hart erarbeitet und das kann ich von meinem Team klar behaupten“, so Herbert Schlossnikl, der seit Jänner 2023 die alleinige Geschäftsführung innehat. Yvonne Haider-Lenz steht ihm zur Seite, wenn es um Marketing, Unternehmenskommunikation und Innovation geht. Beide sind – und auch das ist nachhaltig – seit Jahrzehnten im Unternehmen. 202 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für Vöslauer, die Exportquote beträgt 21% und wird immer höher, da man auch in Deutschland eine eigene Niederlassung gegründet hat. Die deutschen Nachbarn lieben die klare Mineralwassermarke aus Österreich.
Der Umsatz lag 2023 bei 116 Mio. Euro und soll 2024 in Richtung 120 Mio. Euro kommen. 2023 wurden 306 Mio. Liter Mineralwasser abgefüllt.

Die Mission: Quelle als Ursprung – nachhaltiger Auftritt

„Unser Anspruch lautet, jedes Produkt nachhaltiger als den Vorgänger zu gestalten“, so Herbert Schlossnikl. Hier setzt man vor allem auf Verpackung. Schon heute bestehen alle Vöslauer PET- Einwegflaschen zu 100 % aus rePET (recycelten Flaschen) – das sind 80% aller Flaschen im Sortiment.
Das restliche Sortiment ist Mehrweg (8%PET und 12% Glas, LEH und Gastronomie), dessen Anteil stetig weiter ausgebaut wird – Ziel ist es, diesen bis 2030 auf 40 % zu verdoppeln. Vöslauer ist das erste Mineralwasserunternehmen, das eine 0,5 l Glas-Mehrwegflasche im Handel und seit April 2022 die bisher einzige PET-Mehrwegflasche in Österreich anbietet.

Die bisher einzige PET-Mehrwegflasche Österreichs hat den niedrigsten CO2-Fußabdruck im Pfandsegment, ist durchschnittlich 12-mal wiederbefüllbar und die Mehrweg-Kisten schaffen mindestens 50 Umläufe. Die PET-Mehrweg-Flasche in der 9er Kiste ist auch von der Ökobilanz nahezu unschlagbar. In die Berechnung fließen ja auch Transport und Rücktransport ein.

Verglichen mit 2005 konnte Vöslauer so 50 % seiner CO2-Emissionen aus eigener Kraft reduzieren. Bis 2030 sollen, verglichen mit 2019, weitere 28 % CO2 eingespart werden.

Nachhaltigkeit nicht nur am Produkt

Yvonne Haider-Lenz: “Um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda 2030 visuell zu stärken, haben wir ein Leitmotiv gesucht. So ist „Nach und nach nachhaltiger“ entstanden, um den Fortschritt und die kontinuierlichen Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu repräsentieren“. Dabei geht es nicht nur um das Produkt und den Transport, es geht auch um die Mitarbeiter, um Transparenz im Unternehmen, um erneuerbare Energie und soziale und gesellschaftliche Verantwortung. „Wir versuchen immer Lösungen zu finden, wenn es um ESG geht. Sogar bei Thema Pfand sind wir stark in die Kreativität gegangen“, so Haider-Lenz.

Denn auch wenn nach Meinung der Vöslauer-Verantwortlichen das ab 1.1. 2025 umgesetzte Pfand auf EW-PET-Gebinde bei den Konsumenten Unmut und Kaufzurückhaltung auslösen wird, so wird wieder die Zeit kommen, wo man sich daran gewöhnt hat. Und dann sind Lösungen und Unterstützung beim Sammeln wichtig. Die „Bring it Bag“ zur Sammlung der unzerdrückten PET EW-Flaschen soll hier erleichtert werden.

Das Pfand an sich verursacht beim Unternehmen keine Mehrkosten, denn es ist mit dem ARA System vergleichbar, das ja nun für die Pfand-Gebinde wegfällt (und nach Gramm berechnet wurde). Die Umstellung auf den Pfand-Flaschen folgt so rasch wie möglich, das neue Recycling-Pfand-Logo und ein nochmaliger Hinweis die Flasche unversehrt zu lassen kommen so rasch wie möglich auf die Flaschen. „Die Hauptzeit für die Umstellung wird Ende Februar sein“, sagt Herbert Schlossnikl. Die Übergangsfrist endet offiziell Ende März. Was man sich in der Branche und vor allem auch bei Vöslauer erhofft ist, dass nicht nur die Recyclingquote steigt, sondern auch, dass man mehr Material aus dem RePET Markt bekommt und weniger „virgin“-Material benötigt.

Und nicht zuletzt würde sich die Branche auch freuen, wenn im Lebensmittelhandel die Mehrweggebinde für den Konsumenten einheitlicher und übersichtlicher präsentiert würden.

Pfand Logos
Lösungen für den Transport der Pfand-Gebinde

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geschrieben am

29.11.2024