Vivatis übernimmt Mehrheit der Wojnar-Gruppe
Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bundeswettbewerbsbehörde hat die Vivatis Gruppe 74% der Unternehmensanteile sowie Markenrechte der Wojnar-Gruppe übernommen. Vivatis baut somit das Segment Frische- und Kühl-Convenience maßgeblich aus. Wojnar ist mit Aufstrichen, Salaten und Snacks „to go“ im Wachstumssegment Frische- und Kühl-Convenience sehr gut positioniert. Die Verbindung der beiden Unternehmen schafft neue Synergien für die Versorgung der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel, dem Gastronomie-Großhandel und der Konsumenten. Der Fokus von Wojnar liegt künftig noch stärker auf besonders dynamischen Ernährungstrends unserer Zeit. Gemeinsam mit Vivatis wird Wojnar unter der bisherigen Geschäftsführung den Erfolgskurs weiterführen und das nationale und internationale Wachstum der Unternehmensgruppe vorantreiben. "Für unser Familienunternehmen Wojnar, das heute in dritter Generation von meinen beiden Schwestern und mir geführt wird, sind Tradition und zugleich Innovation von besonderer Bedeutung. Mit Blick in die Zukunft sind wir glücklich darüber, Vivatis als österreichischen Partner mit gemeinsamen Werten und Visionen gefunden zu haben“, bekräftigt Daniela Wojnar, Geschäftsführerin der Wojnar-Gruppe. Die Wojnar-Unternehmensgruppe zählt rund 560 Mitarbeiter und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresumsatz von rund 90 Mio.
Dass die Wertschöpfung somit im Land bleibt, das freut ganz besonders Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender der Vivatis Holding AG. Die Vivatis Holding AG zählt dann mit rund 3400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz in Höhe von über 900 Mio. Euro (Erwartung 2021) zu den größten rein österreichischen Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelbranche. "Es war der ausdrückliche Wunsch, dass 24% bei den bisherigen Eigentümerinnen bleibt, wir arbeiten sehr gut zusammen", so Gerald Hackl, der nun schon seit 9 Jahren die Geschicke der Vivatis Gruppe lenkt. Für ihn ist es ganz besonders wichtig - und das betont er im Gespräch mit retailreport.at auch - dass Unternehmen wie zum Beispiel Wojnar in österreichischer Hand bleiben. Somit bleibt die Wertschöpfung im Land. "Gerade in Zeiten von Corona haben wir noch stärker bemerkt, dass wir eine Versorgungsverantwortung gegenüber dem Handel und dem Konsumenten haben". Die Vivatis Gruppe verarbeitet sage und schreibe 100 Mio. kg österreichische Rohstoffe.
Die Zukunft
Neben den drei bisherigen Geschäftsführerinnen wird Vivatis auch einen Geschäftsführer stellen, den es zwar schon gibt, aber dessen Name bis zum "BWB-go" noch nicht veröffentlicht wird. Er wird sich um das Thema Finanzen und Strategie kümmern.
Auch alle Standorte, die in der Nähe von Wojnar im 23. Bezirk sind, bleiben erhalten: Gourmet, Karnerta/Cerny's. Was aber kommen wird ist die Überlegung zur besten Synergie: Einkauf, Innovation und auch ein synergetisches Produzieren sind damit angesprochen. Der Vertrieb der Wojnar-Produkte wird jedoch wie bisher stattfinden. Die Vivatis Gruppe erwirtschaftet 25% der Umsätze im Lebensmittelhandel und der erst ist Gastro, Hotellerie, Großhandel, etc. Gerald Hackl hofft, dass Ende Juli die Abwicklung der 76%-Übernahme abgeschlossen sein soll.
Die Geschichte
In den 1930er-Jahren von Josef Wojnar gegründet, produzierte der Feinkostbetrieb schon damals Aufstriche wie den allseits beliebten Liptauer. 1966 wurde das Unternehmen dann an den Sohn und dessen Frau übergeben. 1999 wurde der Feinkostbetrieb von deren Töchtern übernommen. Im Jahr 2000 siedelte die Firma Wojnar schließlich vom 12. in den 23. Wiener Gemeindebezirk um, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat und rund 560 Mitarbeiter beschäftigt. Das Angebot reicht von Aufstrichen über Salate bis hin zu Gastronomie-, Feinkost- und Convenience-Produkten. Die Unternehmensgruppe weist eine Gesamtbetriebsfläche von 21.000 m2 auf. Die Stärken liegen heute unter anderem klar in der Innovationskraft, dem vollen Fokus auf Entwicklungstrends (Bio, vegan, nachhaltige und gesunde Ernährung).