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Unterschiedliche Ansichten zum Lockdown

Unterschiede im Lockdown II

Erfahrung hat der Handel bereits im ersten Lockdown sammeln können. Doch die Ansichten über Sortimente sind nicht einheitlich.

Rewe International AG hat mit Billa und Merkur kundgetan: „Wir bieten während des Lockdowns keine „atypischen“ Warensortimente zum Verkauf an: Solidarität ist jetzt eine Frage des kaufmännischen Anstands. Wir haben hier einen ganz klaren Standpunkt: wir wollen nicht auf dem Rücken der Händler, die jetzt im zweiten Lockdown wieder schließen müssen, Umsätze machen“, betont Marcel Haraszti, Vorsitzender Billa Merkur Österreich und Vorstand Rewe International AG, „Wir fordern auch unsere Kollegen im Lebensmittelhandel auf, diesen Weg mitzugehen.“

Aber: In 80 Merkur-Filialen werden derzeit 14 lokale Spielzeughändler aus 7 Bundesländern mit einer zusätzlichen Verkaufsfläche für Teile ihres Sortiments unterstützt. Von Spielzeug für Babys und Kleinkinder über klassische Gesellschaftsspiele, pädagogische Lernspiele bis hin zu Zauber- und Akrobatikartikeln, Abenteuersets oder Modellbausätzen ist alles dabei, was das Kinderherz begehrt. „Diese Unterstützung für lokale Spielzeughändler wie schon beim ersten Lockdown im Frühling liegt uns sehr am Herzen. Wir müssen nun prüfen, ob diese spezielle Solidaritätsaktion für mehr lokalen Einkauf während des Lockdowns so weiter möglich sein wird“, so der Rewe International AG-Vorstand. „Die Flächen mit der hohen Kundenfrequenz bei Merkur stellen wir den Spielzeughändlern aber in jedem Fall dann ab 7.12. für das weitere Weihnachtsgeschäft zur Verfügung.“

Contra: Für die Spar ist die Sache nicht so eindeutig, der Marktführer verkauft weiterhin Non Food-Sortimente. Aus der Führungsebene und in einer Presseaussendung heißt es: „Für Lebensmittelhändler besteht nämlich ein Öffnungsgebot und ein Versorgungsauftrag. Dies bedeutet unter anderem, dass alle Sortimente, die dem typischen Warensortiment aller Betriebsformen im österreichischen Lebensmittelhandel entsprechen, auch weiterhin verkauft werden dürfen. Eine Beschränkung der bei Interspar, Hofer und Lidl Österreich seit Jahrzehnten üblichen Sortimente, wäre gesetz- und verfassungswidrig. 
In der aktuell herausfordernden Situation die bereits reduzierten Einkaufsmöglichkeiten noch weiter zu beschränken, wäre auch nicht im Interesse der Kundinnen und Kunden. Zur Grundversorgung der Bevölkerung werden diese Sortimente daher auch während des Lockdown weiterhin verkauft. Diese Vorgehensweise wurde eingehend rechtlich geprüft. Da die Händler mit Betretungsverbot ja bis zu 60 % Umsatzentschädigung erhalten, ist die Situation auch eine völlig andere als im Frühling. Würde Spar, Hofer und Lidl Österreich der Verkauf von Nonfood-Sortimenten untersagt werden, würden sie keine Entschädigung erhalten. Auch dies wäre verfassungswidrig.“

dm setzt weitere Maßnahmen zum Abstandhalten und bietet eine wirklich sinnvolle Maßnahme an: Mit dem Filialfinder auf dm.at sind jetzt auch Google-Daten zur Kundenfrequenz verknüpft. So können Kunden bewusst schwächer frequentierte Zeiten für ihren Einkauf wählen. Bereits seit Anfang November verzichtet das Unternehmen außerdem wie bereits im ersten Lockdown auf kurzfristige Rabatte rund um Eröffnungen.

Spar: In Zirl/Tirol kommt nun erstmals eine eigene Anlage zum Einsatz, die ganze Einkaufswägen mittels UV-Licht desinfizieren kann. Entwickelt hat die Anlage das Tiroler Familienunternehmen Planlicht. „Unsere lichttechnische Expertise brachte uns gleich zu Beginn der Corona-Pandemie auf die Idee, mit UV-C-LED-Technologie markttaugliche Desinfektionslösungen zu entwickeln“, so Felicitas Kohler, CEO von Planlicht. Der Prototyp wurde sieben Wochen bei Spar in Wattens getestet. „Das Feedback unserer Kunden war sehr gut“, so Dr. Christof Rissbacher, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Wörgl.

Unibail-Rodamco-Westfield Österreich: Die beiden größten Einkaufszentren des Landes, die Shopping City Süd in Vösendorf sowie das Donau Zentrum in Wien Donaustadt bieten ab sofort an einen Sars-Cov-2-Antigen Schnelltest zu machen. An beiden Standorten werden die Tests von der Firma FasTest GmbH durchgeführt. Eine Anmeldung vorab ist möglich aber nicht zwingend notwendig. Im Donau Zentrum befindet sich die neu aufgebaute Teststation im Parkhaus 1 auf Ebene 3 und bietet ausschließlich walk-in Testungen. Die Teststation in der Shopping City Süd befindet sich am Südparkplatz, neben dem vormaligen Adventure Park Urban Air und bietet die Möglichkeit mit dem Auto unmittelbar bis zur Teststation vorzufahren. Geöffnet sind die Teststationen von Montag bis Samstag von 09:00 – 19:00 Uhr. Die Kosten pro Test betragen 39 Euro und die Bezahlung ist ausschließlich bargeldlos möglich. Der Antigen-Schnelltest wird mittels Rachen- und Nasenabstrich von qualifiziertem und gesondert geschultem Personal durchgeführt. Vor Ort werden die Daten der getesteten Personen erfasst, wofür eine eCard sowie ein amtlicher Lichtbildausweis notwendig sind. Bereits zehn Minuten nach Durchführung der Probeentnahme wird eine E-Mail mit der Benachrichtigung über die Fertigstellung der Auswertung übermittelt. Nach einer sicheren 2-Faktoren-Authentifizierung mittels SMS kann über einen Onlinezugang die schriftliche Bestätigung des Test-Ergebnisses sofort heruntergeladen werden. 

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geschrieben am

16.11.2020