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Sprecher der Unito-Gruppe, Mag. Harald Gutschi

Unito-Gruppe: weniger Umsatz, trotzdem zufrieden

Das Geschäftsjahr 2021 war abermals ein Ausnahmejahr, doch die Entwicklung ist für die Verantwortlichen in Ordnung.

Die UNITO-Gruppe zieht nach dem Geschäftsjahr 2021 eine zufriedenstellende Bilanz: Der größte österreichische E-Commerce-Händler realisiert mit seinen Online-Marken Otto, Universal, Quelle, Ackermann und Lascana im Geschäftsjahr 2021 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) einen Gesamtumsatz von 395 Millionen Euro (IFRS 15).

Die im DACH-Raum agierende Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg und Graz verzeichnet damit im Vergleich mit dem Rekord- und Ausnahmejahr 20202 ein Minus von 6,3 %. „Wir sind mit dem Geschäftsverlauf 2021 zufrieden“, stellt Mag. Harald Gutschi, Sprecher der UNITO-Geschäftsführung, fest. Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Jahr ist die Unito-Gruppe mit 12,5 % in einem soliden Plus beim Umsatz.

Otto Österreich, das 2022 sein 30-Jahr-Jubiläum feiert, entwickelt sich besonders gut: Die UNITO-Marke erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2021 einen Gesamtumsatz von 100 Millionen Euro (IFRS 15). Damit setzt man nach dem Rekordjahr 2020 (Umsatz-Plus 26,2 %) im Geschäftsjahr 2021 ein weiteres Wachstum von 3,7 % drauf. Im Dreijahresvergleich 2019 bis 2021 wächst Otto Österreich um deutliche 30,9 %.

Besonderheiten im Unito-Geschäftsjahr

Aktuell ist die Lieferkettenproblematik ein wirklich großes Thema. „Wir haben kein Nachfrage-, sondern ein Angebotsproblem“, so Harald Gutschi. „Die Probleme in den Lieferketten belasten unser Geschäft“. Vor allem der Chipmangel, die Technik und auch die Mode sind von der schwierigen Belieferung betroffen. Für Gutschi ist es das größte Lieferantenproblem in der 2. Republik. Aber der Händler hat sein Geschäft gut organisiert und weiß damit umzugehen. Mehr als 10 Jahre lang lag die Zielrendite bei 2-4%, im Jahr 2021 lag sie bei 4%.

Gekauft wird vermehrt über mobile Endgeräte. „Das Handy ist das mobile Shoppingcenter in der Hose“, so Gutschi. Die Hälfte der UNITO-Umsätze wird 2021 über die Kanäle Mobile und App generiert. Auch mit der App ist man glücklich, sie entwickelt sich sehr gut.

Im Trend kann man erkennen, dass der Konsument Nachhaltigkeit in allen Bereichen nachfragt. Das veränderte Einkaufsverhalten merkt man auch im Rückgang der Retouren um 34%, denn die Kunden kaufen viel bewusster ein.

Wo will die UNITO-Gruppe bis 2030 hin?

„Uns ist wichtig, dass wir uns wirtschaftlich gesund entwickeln“, stellt Harald Gutschi fest. Grundvoraussetzung für den langfristigen unternehmerischen Erfolg der UNITO-Gruppe sei kontinuierliches Investment in den Bereichen IT, Logistik und Sortiment. So werden etwa bis Ende 2024 die IT-Landschaft komplett neu aufgestellt und die Apps als dominierender Vertriebskanal der Zukunft immer weiter verbessert. In Sachen Logistik wird die 24-Stunden-Lieferung aus Wien massiv ausgebaut. Bis 2024 sollen alle lieferbaren Sortimente innerhalb von 24 bis maximal 48 Stunden zustellbar sein. Beim Gesamtsortiment wird die Verdreifachung angestrebt und der Fokus noch stärker auf Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt.

Internationaler Aspekt

Die UNITO als gesamte Unternehmensgruppe und somit auch die Marke Otto Österreich, als auch die Otto Einzelhandelsgesellschaft in Deutschland sind beide Konzernunternehmen der Otto Group. Auf Markenebene arbeiten die Kollegen bei Otto Österreich und Otto Deutschland eng zusammen. Deshalb ist es umso interessanter, dass der Gesamtumsatz der Otto-Einzelgesellschaft im Geschäftsjahr 2021/2022 (1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022) bei 5,12 Milliarden Euro nach 4,54 Milliarden Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr und 3,48 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2019/2020 lag. Damit konnte der Online-Händler innerhalb der letzten zwei Jahre seinen Umsatz um fast 50 Prozent steigern und profitierte vor allem vom Ausbau des Marktplatzgeschäfts in der Pandemie. Seit 2020 wird otto.de als Plattform betrieben, d.h. ist für Drittanbieter geöffnet. Immer mehr Händler und Marken haben sich an den Otto-Marktplatz angeschlossen, um ihr eigenes Online-Geschäft zu entwickeln. 
Im vergangenen Jahr stieg mit dem Umsatz auch die Anzahl der aktiven Kunden bei otto.de deutlich an, von 9,9 Millionen im Geschäftsjahr 2020/21 auf jetzt 11,5 Millionen. Diese konnten aus einem deutlich gewachsenen Angebot an Marktplatzartikeln wählen, denn auch die Zahl der Marktplatzpartner von otto.de erhöhte sich kräftig – im abgelaufenen Geschäftsjahr von 1000 auf 3500.

Die wachsende Bedeutung des Marktplatzangebots zeigt sich auch in der Kennzahl des Bruttowarenvolumens (Gross Merchandising Value, kurz GMV). Inklusive der Umsätze der Drittanbieter erzielte Otto im Zeitraum vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 ein Bruttowarenvolumen von 6,97 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 24 % gegenüber dem Vorjahr. Im Umsatz der Einzelgesellschaft Otto ist neben den Verkaufserlösen aus dem eigenen Geschäft, das Marktplatzgeschäft nur über die von den Partnern gezahlten Provisionen abgebildet.

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geschrieben am

06.04.2022