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Unilever trennt sich von der Ice Cream Sparte

*Update* Unilever: Wachsen durch Trennung?

Im März wurde bekannt gegeben, dass sich Unilever von der Ice Cream-Sparte trennt und somit die Wachstumsmotoren ankurbeln möchte. Statt eines Verkauf steht nun ein Börsengang im Raum, wie „Financial Times“ berichten.

In der Markenartikelwelt war die Ankündigung des Verkaufs der Unilever Eiscreme-Sparte ein Schlag in die Magengrube und einer Zäsur im FMCG-Segment gleichzusetzen. Nun haben „Financial Times“ berichtet, dass ein Verkauf zunächst auf Eis gelegt wurde. Stattdessen plant Unilever einen Börsengang des Eisgeschäftes. Der Wert der Eiscreme-Sparte wird auf 15 Mrd. Euro geschätzt. In dem Financial Times-Bericht kommt auch hervor, dass ein Verkauf deshalb herausfordernd sein könnte, da die Eiscreme-Sparte Besonderheiten aufweist, die man bewältigen muss - wie etwa die komplizierte Logistik. Die Spannung steigt in jedem Fall.

März 2024: Man kennt es bereits von der Margarine-Sparte: Unilever will sich laut Medienberichten von seiner Eiscreme-Sparte trennen und weltweit 7500 Jobs von 128.000 abbauen. Es soll sich hauptsächlich auf im Büro tätige Stellen auswirken.

Entscheidung des Vorstands

Die Nachricht, die aus London stammt, besagt, dass der Unilever Vorstand der Ansicht ist, dass sich das Unternehmen auf Marken mit starken Positionen in äußerst attraktiven Kategorien konzentriert. Die Trennung der Eis-Sparte soll dem Wachstum beider – Unilever und Ice Cream – am besten dienen.

Nach der Trennung wird Unilever zu einem einfacheren, fokussierteren Unternehmen, das vier Geschäftsgruppen in den Bereichen Schönheit und Wohlbefinden, Körperpflege, Haushaltspflege und Ernährung betreibt. Diese Geschäftsgruppen verfügen über komplementäre Wege zur Vermarktung und/oder zu Forschungs- und Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebssystemen sowohl in den entwickelten Märkten als auch in der umfangreichen Präsenz von Unilever in den Schwellenmärkten.

Die Trennung von Ice Cream wird dem Management von Unilever dabei helfen, die Umsetzung seines im Oktober 2023 angekündigten GAP (Growth Action Plan) zu beschleunigen, der sich darauf konzentriert, weniger Dinge besser und mit größerer Wirkung zu tun, um ein konsistentes und stärkeres Umsatzwachstum voranzutreiben, die Produktivität und Einfachheit zu steigern und Schritt zu halten die Leistungskultur von Unilever stärken. Darüber hinaus wird Unilever sein Portfolio innerhalb der vier Geschäftsgruppen weiterhin in Richtung wachstumsstärkerer Bereiche und durch Marken mit globaler Reichweite oder erheblichem Skalierungspotenzial optimieren.

30 Schlüsselmarken, die für 70 Prozent des Umsatzes stehen

Das Eiscreme-Geschäft erlöste vergangenes Jahr 7,9 Milliarden Euro und damit 13 % des Konzernumsatzes. Die Sparte entwickelte sich so schwach wie keine andere von Unilever. Der Umsatz wuchs nur um gut zwei Prozent, während der Konzern insgesamt um sieben Prozent zugelegt hat.
Das Unternehmen verfügt über fünf der zehn meistverkauften Eismarken weltweit, darunter Wall's und Magnum und Ben & Jerry's, mit Präsenz sowohl im In-Home- als auch im Out-of-Home-Segment auf globaler Ebene.

Unter der neuen Führung nimmt Ice Cream bereits in großem Tempo bedeutende betriebliche Veränderungen vor. Dazu gehören verbesserte Produktivität und Effizienz, Produktrationalisierung und Investitionen in bedeutende Innovationen. Die Trennungsaktivitäten werden sofort beginnen, die vollständige Trennung wird für Ende 2025 erwartet. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

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geschrieben am

22.11.2024