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Eröffnung TriPlast: v.l.n.r.: Harald Hauke, ARA Vorstand, Kurt Bernegger jun., TriPlast Geschäftsführer und Laurent Auguste, CEO Der Grüne Punkt

Modernste Sortierung von Kunststoff in Betrieb

Triplast: Europas modernste Kunststoffsortieranlage in Ennshafen geht in Betrieb. Sie wird von ARA, Bernegger und Grüner Punkt betrieben.

65 Mio. Euro wurden in die neue Anlage TriPlast investiert und 60 neue Jobs geschaffen. Und: es ist ein Invest in die Zukunft. Denn die Anlage deckt 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen ab und hat das primäre Ziel, Sekundärrohstoffe rückzugewinnen. Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine Sortiertiefe von 58 %, die Anlage von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll 80 % schaffen.

Der Hintergrund: Mit den bestehenden 15 österreichischen Anlagen und ihren Sortierkapazitäten von 1.000 bis 30.000 Tonnen pro Jahr ist dieses EU-Recyclingziel aktuell nicht erreichbar. Es müssen 80 % aller Verpackungen gesammelt, daraus 80 % für das Recycling aussortiert und im Recycling selbst ebenfalls 80 % Ausbeute erzielt werden. Dann lässt sich das Ziel von 50 % Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen erreichen. Österreich steht heute bei 58 % x 58 % x 78 % – und einer Recyclingquote von 25 %. der neuen Sortieranlage TriPlast haben ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt rechtzeitig für 2025 die Kapazität und Technologie geschaffen.

Die Halle in Ennshafen pusht die Schiene

Mit einer Hallenhöhe von 25 Metern wird die neue Anlage im oberösterreichischen Ennshafen zu einer der höchsten in Europa zählen, sie sorgt damit für geringen Flächenverbrauch und einen effizienten Materialfluss. Der Standort ist logistisch nachhaltig geplant und ermöglicht durch den direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu fünf Ganzzügen einen emissionsarmen und klimafreundlichen Transport per Schiene. Der Standort ist mit Blick auf die Novelle des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) strategisch besonders günstig gelegen. Schließlich pusht die Novelle den emissionsarmen Transport per Bahn; schon in wenigen Jahren sind mehr als zehn Tonnen Abfall bereits ab 100 km über die Schiene zu transportieren.

Was kann die neue Anlage?

Die modernen Sensoren von TriPlast können 24 verschiedene Abfallfraktionen erkennen, analysieren und sortenrein trennen, um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten. Expert:innen erwarten in der Input-Menge rund acht Prozent Metallverpackungen sowie 14 Prozent Fehlwürfe, der Rest wird sich aus unterschiedlichen Kunststoffverpackungen zusammensetzen. Das in der Sortieranlage durchgeführte Behandlungsverfahren ist eine rein mechanische Sortierung von Abfällen. Der Materialmix wird mit Hilfe von Siebtrommeln, Windsichtern, Überbandmagneten, Wirbelstromscheidern und Nah-Infrarot-Geräten Schritt für Schritt in verschiedene Materialarten getrennt:

  • Kunststoffe (PP, PE, PS oder PET)
  • Weißblech
  • Aluminium
  • Getränkekartons
  • Pappe/Papier/Karton
  • Folienfraktionen
  • Sortierreste bzw. Mischkunststofffraktionen

Wenn die Leichtverpackung die Reise durch die Sortieranlage beginnt, wird der Abfall der Gelben Tonne bzw. der Gelbe Sack in der Inputhalle entladen. Mittels Sackaufreißer werden die Säcke geöffnet und das Material gleichmäßig auf dem Förderband verteilt. Die Materialien werden mechanisch nach Größe sortiert, dies geschieht durch ein sogenanntes Trommelsieb. Mittels Windsichter werden Folien abgesaugt, Ballistiksichter rütteln das Material auf und ermöglichen eine weitere mechanische Trennung des Inputmaterials in Folien und Formkörper, wie beispielsweise Flaschen oder Kanister. Mit Hilfe modernster Nahinfrarot-Sensorik werden die Materialien nach Kunststoffart und nach unterschiedlichen Farben aufgeteilt. Bei allen Fraktionen gibt es im Sinne der Qualitätskontrolle die Möglichkeit, das Material in der eigens vorgesehenen Sortierkabine von mögliche Störstoffen oder Fehlwürfen zu befreien. Nach dieser Station sind die Verpackungen am Ende ihrer Reise in der Sortieranlage fast angekommen. In Ballen gepresst, werden die Hauptfraktionen zur Verwertung abgeholt. Der Großteil der Outputfraktionen bleibt in Österreich, daraus entstehen wieder neue Produkte wie Behälter für Shampoos oder Spülmittel, Müllsäcke oder Folien.

TriPlast stärkt Standort Oberösterreich

In der Anlage wurde modernste Technik verbaut: 2,5 km Förderband, 160 km Kabel, 2.250 Tonnen Bewehrungsstahl, 38 Nahinfrarot-Geräte sowie drei Siebtrommeln. „Mit einer Hallenhöhe von 25 Metern wird das neue Werk zu einem der höchsten in Europa zählen und auf diese Weise für einen geringen Flächenverbrauch sowie einen effizienten Materialfluss sorgen“, betonen die TriPlast-Geschäftsführer Jürgen Secklehner, Kurt Bernegger und Denis Völler. „TriPlast stellt zudem einen sicheren Arbeitgeber im Bereich ‚Green Jobs‘. Interessenten können sich auf der Website www.triplast.at informieren.

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geschrieben am

28.06.2024