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TOMRA: Fit für das Abfallwirtschaftsgesetz

TOMRA – Rückgabe-Erlebnisse schaffen

Für den Konsumenten spielt der Händler, bei dem er Pfand retourniert, die Hauptrolle. Das Drehbuch schreibt die EWP, der Regisseur ist allerdings der Gerätehersteller, wie TOMRA.

Die Einführung des Einweg-Pfandes in Österreich war ein Monster-Projekt in vielerlei Hinsicht: politisch, wirtschaftlich und auch in der Kommunikation waren die Herausforderungen und Gegenstimmen gewaltig. Roman Postl, Head of Business Unit East Central Europe bei TOMRA Collection, sieht in der Einführung des Einwegpfandes mit 1.1. 2025 einen sehr wesentlichen Schritt für Nachhaltigkeit. „Wir liegen bei 1,55 in 2024 und somit ist der in Paris vor 10 Jahren beschlossene Grenzwert von 1,5 Grad schon nach Jahren überschritten. Und es gibt kein Halten."  

Es verändert sich die Art, wie wir leben und deshalb ist es so wichtig den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Pfandsysteme (Deposit Return Systems, DRS) tragen nicht nur zur Verbesserung der Recyclingqualität und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO₂-Emissionen. Durch das Sammeln großer Mengen sauberer Einwegverpackungen stellen DRS sicher, dass diese Materialien erneut für die Herstellung neuer Verpackungen verwendet werden können – statt auf Primärrohstoffe zurückzugreifen. Das spart Energie, reduziert Emissionen und unterstützt den Übergang zu einer nachhaltigeren, kohlenstoffarmen Wirtschaft.
2024 sammelte TOMRA über 48 Milliarden Getränkeverpackungen mit Rücknahmeautomaten – und verhinderte so, dass wertvolle Materialien in Deponien, der Natur oder im Müll landen. Das leistete einen direkten Beitrag zur globalen CO₂-Reduktion. Dennoch entspricht dies nur rund 3 % der weltweit jährlich konsumierten 1,4 Billionen Getränkeverpackungen.
Gleichzeitig gelangen jedes Jahr über 8 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Ein Teil treibt an der Oberfläche, doch vieles sinkt auf den Meeresboden oder zerfällt zu Mikroplastik – Partikeln, die inzwischen in Wasser, Nahrung und im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Weltweit entgehen etwa 30 % des Plastikmülls einer ordnungsgemäßen Entsorgung und verschmutzen Flüsse, Böden und ganze Ökosysteme.

Aber das Ziel der Einführung des Einwegpfandes war es nicht ausschließlich zu verhindern, dass Plastik- und Metallverpackungen in die Umwelt gelangen, sondern diese im Sinne der Kreislaufwirtschaft möglichst hochwertig wiederzuverwerten.

Roman Postl TOMRA Collection
 CEO Roman Postl

Das in Österreich eingeführte Pfandsystem hat die gleichen Aufgaben zu erfüllen, wie alle anderen Pfandsysteme weltweit: Neben einem klaren gesetzlichen Rahmen, der Technologie der Sammel- und Sortierautomaten und dem Engagement von Handel und Industrie müssen für die Konsumentinnen und Konsumenten überzeugende Anreize geschaffen werden. Diese bestehen vor allem in einer angemessenen Pfandhöhe und der einfachen Handhabung. „TOMRA hat aufgrund seiner internationalen Tätigkeit sehr viel Erfahrung sammeln können“, so Roman Postl.

Internationale Expertise

TOMRA ist bereits in mehreren europäischen Ländern mit funktionierenden Pfandsystemen aktiv, z. B. in Deutschland, Norwegen, Schweden und den Niederlanden. Aufgrund dieser Erfahrung ist und war TOMRA auch in Österreich ein zentraler Partner bei der technischen Umsetzung des Einwegpfandsystems:

  • Bereitstellung von Rücknahmeautomaten (RVMs) für Supermärkte und andere Rücknahmestellen
  • Softwarelösungen zur Datenverarbeitung, Betrugssicherheit und Rückverfolgbarkeit
  • Service & Wartung der Geräte
  • Integration in bestehende Infrastrukturen des Einzelhandels

"Vor der Einführung des Pfandsystems lag unsere Sammelquote bei 70 %, wovon lediglich 40 % recycelt wurden. Mit dem Pfandsystem werden wir eine Sammel- und Recyclingquote von jeweils 90 % erreichen“, so Postl. Diese Vorgaben basieren auf der Einwegkunststoffrichtlinie (SUPD) der Europäischen Union und werden durch die kommende Verpackungsverordnung (PPWR) weiter gestärkt. Ziel ist es, die Plastikverschmutzung deutlich zu verringern und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in den Mitgliedstaaten zu fördern.
Doch ambitionierte Sammelziele allein reichen nicht aus – die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Menschen dazu zu bewegen, ihre Einwegverpackungen korrekt zu recyceln. Aber wie bringt man die Menschen dazu, ihre Einweg-Gebinde fachgerecht zu recyclen? „Man schafft ein Erlebnis“, stellt Roman Postl klar.
Ein eigene TOMRA Studie aus dem Jahr 2023 (
Consumer Research Launch: TOMRA's Recycling Insights | TOMRA) zeigte schon auf: Recyclingkunden sind wertvolle Kunden, die nicht nur für eine höhere Kundenfrequenz in den Geschäften, sondern auch für Umsatz sorgen. Investitionen in Pfandsysteme bieten dem Einzelhandel eine attraktive Chance: 87 % der Befragten nutzen ihre Pfanderstattung für den Einkauf von Lebensmitteln. Wenn Geschäfte in ihre Systeme zur Leergutrücknahme investieren, ist das auch eine wichtige Chance.

Qualität der Leergutrücknahme

Bei der Wahl der Rückgabestelle für die Getränkeverpackung wurde eine gut funktionierende Leergutrücknahme als drittwichtigstes Kriterium angesehen, nach dem Geschäft, in dem die Kunden normalerweise einkaufen, oder der Nähe zum Wohnort. Noch wichtiger als einfaches Parken war eine gut funktionierende Leergutrücknahme.

Ein reibungsloses Recyclingerlebnis war ebenfalls von entscheidender Bedeutung. 31% der Befragten gaben an, dass sie zur Rückgabe ihrer Flaschen und Dosen in ein anderes Geschäft gehen würden, im Falle einer langen Warteschlange oder Ausfallzeiten am Leergutrücknahme-Automaten, und in einem Land traf dies auf fast die Hälfte aller Befragten zu.

Der Wunsch nach einem effizienten Recyclingerlebnis zeigte sich auch im Interesse der Befragten an der Multi-Feed-Leergutrücknahme, bei der Verbraucher einen Beutel mit Verpackungen auf einmal hineinschütten können, anstatt sie einzeln einzugeben. 46% der Befragten würden gerne die Multi-Feed-Leergutrücknahme nutzen.

TOMRA zeigt viele Lösungen auf

Damit das Erlebnis direkt am Rücknahmeautomaten gegeben ist, bietet TOMRA unterschiedliche Lösungen an. „In Österreich sind die TOMRA RollPac Systeme die häufigsten. Je nach Handelsformat gibt es TOMRA Lösungen, die unterschiedliche Kapazitäten, Behältertypen und somit ökologische Fußabdrücke haben“, beschreibt Roman Postl die Vielfalt. Doch eine Serie sticht besonders hervor: die TOMRA R2-Systeme, die etwa 100 Flaschen auf einmal annehmen können. Dieser Blick in die Zukunft wird für Convenience bei der Pfandrückgabe mit Sicherheit immer interessanter.

TOMRA denkt das Rücknahmesystem weiter – über die rein physische Rückgabe hinaus gewinnen digitale Lösungen zunehmend an Bedeutung. Die smarte Verknüpfung des Pfandprozesses mit mobilen Anwendungen, über die Verbraucher:innen Rückerstattungen bequem digital empfangen und nachverfolgen können, gilt als nächster Meilenstein in der Evolution des Recyclings. Diese zukunftsweisende Integration, wie sie bereits erfolgreich bei Handelsunternehmen wie SPAR umgesetzt wurde, steigert nicht nur den Nutzungskomfort, sondern fördert auch bewusst nachhaltiges Konsumverhalten.

Der TOMRA R2 ist anders als alles, was Sie bisher gesehen haben. Mit seinem schlanken, platzsparenden Design und der intuitiven Benutzeroberfläche bietet dieser Leergutautomat ein sauberes, schnelles und sicheres Rückgabeerlebnis.

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geschrieben am

07.07.2025