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Roman Postl, Vice President, Head of Business Unit East Central Europe, TOMRA Collection

TOMRA: Pfand – weit mehr als ein Einsatz

Mit 1.1.2025 startet das Einwegpfand in Österreich. TOMRA, der Experte für Sammellösungen, baut auf jahrzehntelange internationale Erfahrung auf.

Es gibt wohl niemanden mehr, der daran vorbeikommt: das Einwegpfand ist beschlossene Sache und wird mit 1. Jänner 2025 umgesetzt. „Es ist für Österreichs Gesamtwirtschaft auf den ersten Blick ein kleines Thema, aber sehr prominent“, weiß Roman Postl (Vice President, Head of Business Unit East Central Europe, TOMRA Collection). Mit dem Einwegpfand wird die Sammlung von Verpackungen auf ein nächstes Level gehoben. Denn eines ist klar: das Recyclen einer Verpackung bedeutet nicht automatisch, dass es sich um Kreislaufwirtschaft eines Wertstoffes handelt. Mit dem Einwegpfand passiert jedoch ein wirklich großer Schritt in diese Richtung. 
„Wir sind als internationaler Anbieter unserer Systeme ein mittlerweile gefragter Pfandberater und werden selbstverständlich bei den Ausschreibungen der Einweg-Pfandgesellschaft (EWP) mitbieten.“

Die Schlüsselelemente

Für all jene, die das Thema „PFAND“ betrifft, hat TOMRA 12 Key-Elements ausgearbeitet, die einen Überblick schaffen, wenn es darum geht, was man zu berücksichtigen hat. Die Schlüsselbegriffe werden zu vier wesentlichen Themenbereichen zusammengefasst:

  1. Performance
  2. Convenience
  3. Verantwortlichkeit des Herstellers
  4. System Integrität

Unter Performance wird beschrieben, welche Behälter und Verpackungen betroffen sind, wie hoch die erwartete Rückgabequote ist und wie hoch das Pfand an sich. Roman Postl: „Die Höhe des Pfandes ist enorm wichtig für die Bereitschaft, die Verpackung zum Händler bzw. Inverkehrbringer zurückzubringen. Der Pfandwert ist dabei einer der wichtigsten Faktoren“, so der Experte. Das System soll ja so effizient wie möglich sein und „wenn der Pfandwert zu niedrig ist, hat der Konsument wenig Anreiz die Verpackung zurückzubringen“.

Convenience ist klar erkennbar, wenn die Rückgabe in einem hohen Ausmaß einfach passiert.

Producer Responsibility (Hersteller Verantwortung) ist gesetzlich vorgeschrieben, jedoch ist ein Begleiten der Hersteller unbedingt notwendig, um Fehler zu vermeiden. Die Produzenten verwalten, finanzieren und investieren in das System mithilfe nicht eingelöster Einlagen und Rohstoffeinnahmen.

Zuletzt ist Systemintegrität sehr wichtig, um ein lückenloses Reporting der Daten zu bekommen und durch eine funktionierende Einlösetechnologie das Vertrauen aller Beteiligten zu bekommen und zu erhalten.

Return at retail: Kundenbindung an erster Stelle

Viele Diskussionen und auch negative Presse machten den Start des Einweg-Pfandes nicht gerade leicht. Doch es gilt eines zu bedenken: Jede Verpackung, die zu einem Händler zurückgebracht wird, ist das Bindeglied zum Konsumenten. Roman Postl: „Das zentrale Pfandsystem ist als Kundenbindungsprogramm ganz wichtig. Da der Handel der Knotenpunkt der Rückgaben sein wird, wird die Kundenfrequenz erhöht.“ Was kann sich ein Händler mehr wünschen, als eine hohe Kundenfrequenz an einem Standort, um seine Werbebotschaften an den Konsumenten zu bringen und den Point of Sale in Stellung zu bringen?

„Gestaltet der Handel schließlich auch noch die Rückgabe zu einem Erlebnis, so hat er gewonnen“, so Postl. Die meisten Händler sind mitten in der Vorbereitung.

„Die Händler sind unterschiedlicher Ansicht, wenn es um die Aufstellung der Rücknahmeautomaten geht. Das Konzept muss zum Händler passen. „Wir als TOMRA stehen hier beratend zur Seite. Unsere Innovation RollPac wurde in Österreich das erste Mal weltweit aufgestellt. Unser Handelspartner Spar hat seine Wünsche in die Lösung eingebracht. Die Kollaboration mit Spar hat uns deshalb geholfen, da wir die Erfahrungen mit allen anderen Händlern teilen konnten“, so Postl. RollPac ermöglicht ein einwandfreies Management der Rückgabe – auch bei wenig Raum. Dazu kommt die einfache Handhabe durch die Mitarbeiter. „Nicht jeder Händler hat Platz für einen eigenen Pfandraum, deshalb ist die Ausrichtung des Systems in die Höhe ein großer Vorteil“. Etwa 1000 Verpackungen passen in einen Sack, der wiederum mühelos von einem Mitarbeiter am Rolltainer bewegt werden kann. „Immerhin sind es 4500 Geschäfte in Österreich, die Umbauten benötigen“, so Roman Postl.

Die TOMRA Beratung ist mit einem Wort: umfassend: „Wir begleiten den Handel und stellen tailor made Lösungen zur Verfügung. Pfand betrifft alle Bereiche des Handelsunternehmens: Logistik, Vertrieb, Marketing …“. Österreich ist auch einzigartig, was die Finanzierung betrifft, denn hier wird einiges über den EU-Recovery Fund abgefedert.

Pfand: viel spannender als ein Loch in der Wand

Wiederholt sei gesagt, dass die Rückgabe des Pfandgutes für den Händler eine Kundenbindung ist. „Man muss Pfand aus dem ganzheitlichen Aspekt verstehen: Händler können ihre Automaten branden und wichtige Informationen in der Nähe des Automaten anbringen“, erklärt der TOMRA Manager. „Waage und Leergutrücknahme sind jene Bereiche in einem Markt, wo man echten Kontakt mit dem Konsumenten haben kann. An der Kassa beim Bezahlprozess ist der Einkauf bereits getätigt. Deshalb ist es so wichtig, dass der Händler DAVOR seine Botschaften vermittelt“. Gut durchdachtes Pfand-Management hat also das Zeug dazu, ein wichtiges Marketing-Tool zu werden.

TOMRA Fakten zum Einwegpfand

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geschrieben am

25.01.2024