Thomas Philipps: Her mit dem schönen Leben!
Über 250 Märkte zählt Thomas Philipps in Europa. Der Schwerpunkt liegt in Deutschland, wo das Unternehmen auch den Firmenhauptsitz (Osnabrück) hat, sowie einige Märkte in Litauen. „Österreich ist der zweite Auslandsmarkt des Unternehmens“, bestätigt Martin Gaber, der das Österreich-Geschäft verantwortet und hier ein Filialnetz aufbauen wird. Das Ziel der nächsten fünf Jahre sind 25-30 Filialen. Die erste Thomas Philipps-Filiale wird nun Ende März im steirischen Köflach ihre Tore öffnen. „Es ist nichts Ungewöhnliches, dass wir uns außerhalb der klassischen Ballungszentren niederlassen“, so Martin Gaber. Das hat einen einfachen Grund: Die Filialen benötigen etwa 1000-1200 m2 und eine angeschlossene Freifläche von 200-250 m2. „Wir wissen, dass es auch längere Anfahrtswege gibt für die Kunden, aber dafür können sie direkt am Parkplatz auch schwere Produkte, wie etwa Blumenerde, in ihr Auto heben“, so Gaber. Thomas Philipps bindet die Kaufkraft vor Ort, die Filialen müssen nicht in Top-Lage sein, denn die Kunden kommen aufgrund der Sortimentsqualität und des guten Angebots. Das Einzugsgebiet umfasst in etwa 30.000 Haushalte. Beworben werden die Produkte mittels Flugblätter, die wöchentlich in einer Region 15-20 Minuten vom Markt entfernt gestreut werden. Auch ein online-Newsletter hilft im Marketing.
Inspiration, Warendruck und guter Preis
Aber was macht den Zustrom der Kunden aus? Es ist das Sortiment. Thomas Philipps bezeichnet sich als „Mein Discounter für Heim und Garten“. Die Themen sind: Lifestyle, täglicher Bedarf, Lebensmittel, Drogeriewaren, Reinigungsmittel, Alles rund um den Garten und das Haus. Das Sortiment besteht aus rund 18.000 Artikel und ist ein permanentes. Nur ein Anteil von etwa 100-200 Artikel befinden sich in Aktion und wechseln laufend. „Das sind die sogenannten Schnäppchen, sie wechseln je nach Saison“, erklärt Martin Gaber.
Der Kampagnen-Slogan „Her mit dem schönen Leben“ richtet sich an alle, auch an jene mit einer ‚kleinen Geldbörse‘. Die Qualität der Produkte ist hoch, die Auswahl zu sehr attraktiven Preisen ist hoch. Die End-Preise sind im Übrigen gleich hoch wie in Deutschland, man hat hierzulande nur einen anderen Steuersatz.
Das neue Format mit dem Fokus auf Garten deckt eine Nische in Österreich ab. Die Mitbewerber kann man nicht klar eingrenzen, es ist von allen etwas dabei: Baumärkte, Gartencenter, klassische Diskonter, aber auch Sonderposten-Geschäfte. Die Waren kommen bis dato aus Deutschland, wo drei Läger bespielt werden.
„Für die Zukunft wollen wir in allen Bereichen– wo möglich und sinnvoll – mit regionalen österreichischen Lieferanten im Bereich Strategie, Expansion, Recruiting, Marketing und PR zusammenarbeiten – das ist das erklärte Ziel. Wir führen schon gute Gespräche“, so Gaber.
Ein durchdachtes System
Im ersten Schritt ist es der ausgewiesene Handelsexperte Martin Gaber (Rewe, Marionnaud, Jos de Vries), der sich um alle Belange kümmert: Recruiting, Expansion, Strategie, Marketing und PR. Im weiteren Schritt werden die Filialen an selbstständige Unternehmer abgegeben. Thomas Philipps kümmert sich um Marketing und das Warenangebot. „Wir arbeiten mit einem Marktleitersystem, es ist aber keine Franchisesystem“, erklärt der Österreich-Verantwortliche. Das Einstiegsrisiko ist sehr gering, man benötigt wenig Eigenkapital und die Barriere zum Job als Marktleiter ist niedrig gehalten. Mit diesen Maßnahmen soll sich – wie bereits erwähnt – in den ersten Jahren ein Filialnetz von etwa 30 Märkten realistisch machbar sein.