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Tchibo Geschäftsführer Erik Hofstädter

Tchibo: Erfolg auf drei Säulen basiert

Beim Kaffeegenuss greifen die Österreicher am liebsten zu den Marken Tchibo und Eduscho und machen das Unternehmen so zum heimischen Kaffeemarktführer.

150 Liter/Kopf Kaffee trinken die Österreicher im Jahr. Tchibo und Eduscho führt den Markt an. Die drei wichtigsten Säulen des Unternehmens sind

  • 130 Filialen in Österreich
  • Depots im Lebensmittelhandel (hier sind auch die derzeit 16 Shop in Shop Flächen von rund 50 m2 enthalten)
  • Online Shop

Mit diesen drei Säulen wird die Marktführerschaft gehalten und sogar ausgebaut. Auch in den einzelnen Kaffeebereichen führt Tchibo den Markt an: Filter, Espresso und Kapseln. Knapp über 50% des Umsatzes, der 2022 315 Mio. Euro betrug, erwirtschaftet man mit Non Food und die knapp unter 50% gehen auf das Kaffee-Konto. Mehr als 70% des konventionellen Fairtrade-Kaffees sind aus dem Hause Tchibo. „Im Depot Bereich setzten wir vornehmlich auf Impulsartikel“, so Tchibo Österreich Geschäftsführer Erik Hofstädter. Ein durchschnittliches Tchibo Regal im Lebensmittelhandel hat 4-5 Meter. In den Filialen ist man Experte bei Sport, Wäsche und dem Thema „Aktiv“. Hier haben sich durch die Digitalisierung die Geschwindigkeiten erhöht. Die 2,3 Mio. Privat Card Besitzer sind zum großen teil aktive Kundenbesitzer.

Weihnachten steht vor der Tür

In den nächsten Wochen startet der Verkauf der mittlerweile bekannten Weihnachtsware von Tchibo. 7-8 Wochen steht dabei alles unter dem Thema „Christmas“. Das heurige Sortiment verspricht wieder viele Überraschungen, auch für das kleinere Budget.

Transport, Logistik und Lieferkette

Bei den Tchibo Barista Sorten werden die Kaffee-Lieferketten sichtbar und transparent gemacht: Mittels Abscannen des QR-Codes auf der Packung beginnt eine virtuelle Reise vom Tchibo Regal bis zu den Produzenten in den Anbauländern. Man erfährt mehr über die Geschichte des jeweiligen Kaffees, beispielsweise wie sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen positiv verändern und welche Projekte mit Hilfe der Fairtrade-Prämie umgesetzt werden können.

Eine wesentliche nachhaltige Maßnahme ist am Start: Tchibo startet mit über 20 weiteren globalen Marken eine Ausschreibung, über den Transport von 600.000 Standardcontainern auf Schiffen, die mit emissionsfreien Treibstoffen betrieben werden. Dies entspricht einer Einsparung über drei Jahren von rund 1 Million Tonnen CO2 Emissionen, in etwa die Menge, die 215.000 Autos ausstoßen.

Die Ausschreibung läuft über die Organisation ZEMBA (Zero Emission Maritime Buyers Alliance), eine Käufergemeinschaft im maritimen Sektor, die im März 2023 von Tchibo, Amazon, Patagonia und dem Aspen Institute gegründet wurde.

Das Ziel ist, die beschleunigte Einführung von emissionsfreien Transportlösungen. Für die erste Ausschreibung hat ZEMBA mehr als 20 Mitglieder gewonnen, darunter: Amazon, Bauhaus, Brooks Running, Chewy, Electrolux Group, Flexport, Green Worldwide Shipping, IKEA, Levi Strauss & Co., lululemon, Meta, Moose Toys, New Balance, Nike, Patagonia, Royal Philips, Schneider Electric, Sport-Thieme und Tchibo.

Die ZEMBA-Ausschreibung sucht nach Angeboten für Transportlösungen von einzelnen Reedern oder Konsortien. Diese Lösungen sollen im Vergleich zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen mindestens 90 % weniger Treibhausgase über den gesamten Lebenszyklus ausstoßen. Bei der Wahl des Kraftstoffs werden Sicherheits- und Landnutzungsbedenken berücksichtigt, insbesondere in Bezug auf biologische Substanzen. Die Erbringung dieser Transportlösungen mit neuen, sauberen Brennstoffen soll ab 2025 erfolgen. Durch die Ausschreibung wird ZEMBA einen grünen Aufpreis für die gebündelte Nachfrage seiner Mitglieder aushandeln. Der grüne Aufpreis berücksichtigt die zusätzlichen Kosten für den Betrieb eines Schiffes mit emissionsfreien Brennstoffen.

Warum ist das wichtig?

Mehr als 80 % des Welthandels wird auf dem Seeweg transportiert, auch für Tchibo ist der Seeverkehr das Rückgrat des Logistiknetzwerks. 100 % aller Tchibo Kaffees und rund 80 % der Tchibo Non Food Waren werden per Containerschiff transportiert. Das ist ein großer Treiber von Emissionen.

Mit ZEMBA möchte Tchibo erste Schritte in Richtung umweltfreundliche Seefracht gehen. Das Unternehmen übernimmt eine Führungsrolle und lässt den Worten Taten folgen, indem ein grüner Aufpreis für emissionsfreie Transportkapazitäten vereinbart wird. Ziel ist es, eine bezahlbare, skalierbare und langfristige Lösung für den emissionsfreien Schiffverkehr zu schaffen.

Die Dekarbonisierung des globalen Güterverkehrs ist für ein einzelnes Unternehmen nicht möglich. Es braucht eine Gruppe von Vordenkern und Treibern, die diesen Prozess anstoßen und bereit sind, dafür Kosten und Risiken zu tragen. Die Ausschreibung und vertraglich zugesicherte Nachfrage soll Reedereien und Schiffseigner ermutigen, in Partnerschaften mit ihren Kraftstofflieferanten grüne Antriebstechnologie marktreif zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen.

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geschrieben am

25.09.2023