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Alois Huber, Geschäftsführer der Spar Zentrale St. Pölten

Spar St. Pölten: Herausforderung urbane Logistik

Das Verkehrsaufkommen in und rund um Wien nimmt enorm zu. Alois Huber, Geschäftsführer der Spar Zentrale St. Pölten zu den Logistik-Strategien in seiner Region.

Spar-Geschäftsführer Alois Huber und sein Team haben bekanntlich die Verantwortung für die Region Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland. Dieses geografische Gebiet ist zum einen geprägt vom wohl brummendsten urbanen Raum – nämlich Wien und gleichzeitig von vielen ländlichen Orten. Und alle sind von einem Thema betroffen: der Verkehr wird mehr – sowohl der private als auch der Lieferverkehr. Die Folgen sind Lärm und Emissionen. Das macht gerade LKWs und Transporter bei den Bewohnern nicht gerade beliebter. „Damit muss man umgehen und Lösungen schaffen“, sagt Alois Huber und ergänzt: „deshalb sind wir sehr aktiv bei der Initiative „Logistik 2030+“.

Was ist die Initiative?

"Logistik 2030+" ist eine Initiative zur nachhaltigen Gestaltung der Logistik in der Region Niederösterreich-Wien bis zum Jahr 2030. Sie bündelt zukunftsorientierte Aktivitäten, um die Versorgung und die dazugehörigen Prozesse in der Region umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten. Die erste Phase ist vorbei. Nun geht es weiter mit der Zielschärfung über die Cluster-Inhalte bis hin zu konkreten Projektideen.

Pilot- und Roll-Out Projekte

Spar- Logistikleiter Franz Zagler ist sozusagen der erste Mann bei den Umsetzungen der nachhaltigen Innovationen bei der Spar-Logistik. Zahlreiche Ideen finden durch ihn und sein Team früher oder später auch eine Verwirklichung. Dazu gehören:

  • Digitale Ladezonen: durch eine eigens entwickelte digitale Ladezonen-Überwachung kommt es zu weniger Verkehrsbehinderungen.
  • Alternative Umschlagplätze: Spar sucht nach Alternativen für eine intelligente Lösung im LKW-Bereich.
  • Digitalisierung der Verkehrssteuerung: Die Verkehrsinfrastruktur wird genutzt, um einen beladenen Spar-LKW sicher und auf kürzestem Wege automatisch durch die Stadt zu lotsen.
  • Emissionsfreie Zustellung in Wiener Innenbezirken: Im Rahmen des Zero Emission Transport-Pilotprojekts der Wirtschaftskammer Wien beliefert Spar seit Kurzem die inneren Bezirke Wiens verstärkt mit emissionsfreien Fahrzeugen. Diese Initiative trägt maßgeblich zur Reduktion von Lärm- und Schadstoffbelastungen in urbanen Gebieten bei und unterstützt die nachhaltige Stadtentwicklung. Wien nimmt hier eine Vorreiterrolle ein.
  • Elektrifizierung der Dienstwagen und Ladeinfrastruktur: Auch im Bereich der Mitarbeiter- und Kundenmobilität setzt Spar auf Nachhaltigkeit. Immer mehr Spar-Beschäftigte steigen auf vollelektrische Dienstfahrzeuge um. Zusätzlich investiert Spar in ein flächendeckendes Netz von E-Ladestationen. Bis 2028 sollen an 500 Standorten in Österreich Schnellladestationen verfügbar sein, um den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität zu fördern.
  • MultiUse bei Logistik: vom großen Lager (St. Pölten und Ebergassing) auf kleine Läger aufgeteilt, um Waren besser verteilen zu können. Die richtigen Hubs zu finden, das ist die Herausforderung.

Die richtigen Hubs – das Um und Auf bei Quick-Logistik

In Kooperations-Hubs schlägt Spar all jene Sortimente, die eine Haltbarkeit von einem Tag haben, um (geschnittener Obstsalat, Joghurts, Schlagobers, Mehlspeisen, Brot, ultrafrische Produkte,…). Diese Art von Cross-Docking ist mit Blick in die Zukunft sehr wichtig.

Ganze Flotte auf HVO umgestellt

Die Spar-Lagerstandorte in St. Pölten und Ebergassing zählten zu den ersten bei der Umstellung auf 100% biobasierten HVO-Treibstoff. Damit setzt Spar einen weiteren Schritt zum Ziel, die gesamte eigene Logistik spätestens bis 2050 auf komplett erneuerbare Energiequellen umzustellen. Die Alternative aus Altspeiseöl ersetzt fossilen Diesel und spart bis zu 90% der Treibhausgas-Emissionen ein. Teile des Rohstoffs stammt von Spar und dem Abfallsammelunternehmen UCO selbst: Frittieröl aus den Interspar-Bäckereien und -Restaurants sowie aus den UCO-Sammelautomaten in den Spar-Filialen werden zu HVO verarbeitet. „Durch die Umstellung sparen wir jährlich rund 5.000 Tonnen CO2 allein in der Zentrale St. Pölten ein. Bei einem Wechsel auf HVO-Diesel in ganz Österreich liegt das Potential bei 17.000 Tonnen Einsparung“, rechnet Franz Zagler vor.

Im zweiten Schritt – e-LKWs

Bis 2026 wird Spar St. Pölten sechs Stück e-LKWs haben. Der Buchstabe „e“ ist deshalb eine Herausforderung, weil ein Aspekt im Fokus stehen muss: die Kühlung des Anhängers auf 2-4°C, damit die transportierten Lebensmittel frisch bleiben und die Kühlkette nicht unterbrochen wird. „Deshalb kann man eLKWs nicht von der Stange kaufen und muss sie an die Spar-Gegebenheiten anpassen“, erklärt Alois Huber. Das ist eine Aufgabe für die Technik.

Für den Spar-Geschäftsführer haben sich die Zeiten der Zustellung in den letzten Jahren stark verändert. „Zwischen Zebrastreifen und Zeitfenster braucht es Smartness“, ist einer seiner Leitsprüche, wenn es um moderne, orts- und zeitangepasste Logistik geht. Eine laufende Anpassung an die Gegebenheiten ist notwendig und wird von Spar ausgezeichnet gelebt.

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geschrieben am

17.07.2025